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  • was ne diskussion... ich find die übersetzung vollkommen in ordnung, wenn du da drauf so viel wert legst, musst du dich wahrscheinlich selbst dahinterklemmen.

    Signaturen sind doof.

  • Zitat von HaMF

    wenn du da drauf so viel wert legst, musst du dich wahrscheinlich selbst dahinterklemmen.

    Naja, mal abwarten... Es geht ja hierbei nicht um mich allein. Ich komme auch mit "Kauderwelsch" klar. Wollte bloß darauf hinweisen, dass in der Übersetzung noch nicht alles in trockenen Tüchern ist und darin bis zum angestrebten Status "professionell" halt noch was fehlt, besonders wenn man mit dem Produkt jetzt auf den Markt geht. Mir persönlich ist das Ganze eigentlich egal.

    Gruß,
    Axel

  • Alman,
    Du hast ein puristisches Sprachverständnis. Die Sprache ändert sich ständig und es spricht nichts dagegen manche Ausdrücke aus der englischen Sprache zu übernehmen. Bei welchen Stand der Sprache willst Du die Entwicklung abbrechen? Die Sprache hat sich immer geändert und sie wird sich auch weiter veändern. Nostalgie ist verständlich, hilft aber nicht immer weiter.
    Ich gebe Dir Recht, wenn Du die Gedankenlosigkeit anprangerst, mit der heute englische Ausdrücke gebraucht werden, um als fortschrittlich zu gelten. Beispiele: Werbung, Deutsche Bahn,Deutsche Post Bankwesen da werden bestehende feste Begriffe ohne Not durch englische ersetzt. Lies mal die Wirtschaftsseiten der überregionalen Zeitungen. Übrigens kommt man in der Werbung wieder von diesem sprachlichen Mischmasch wieder ab, weil man erkennen mußte, daß die Adressaten der Werbebotschaften sich selbst ihren Reim darauf gemacht hatten "Come in and come out " wurde so gedeutet: "Komm mal herein und sieh zu, wie Du wieder herauskommst." (Ich hätte für "Adressaten" auch "Empfänger" verwenden können)
    Andrerseits bietet die englische Sprache durch die Vorliebe für einsilbige Wörter neben Nachteilen ach Vorteile. Wir sprechenden unterliegen auch hier der Grundgesetz der Ökonomie, was sich einsparen läßt wird auch eingespart.

    Gruß
    rabenvogel

  • Naja, hast schon recht. Ich will ja auch nicht heiliger sein als der Papst. Das sei weit von mir... ;)

    Aber es ist auch genau deine Argumentation, die mich treibt (und insofern stimme ich dir zu): Anglizismen werden oftmals verwendet, um zu verdummen. Das Gegenüber (der Empfänger) soll nicht auf Anhieb den Inhalt des Gesendeten verstehen und verarbeiten. Es geht dem Sender dabei absichtlich darum, nicht verstanden zu werden, sondern sich durch Nullinformation so etwas wie Ehrfurcht und blindes Vertrauen zu verschaffen. So eine Sprachdatei soll ja nicht beweisen, wie toll sich der Autor auf dem Gebiet der EDV auskennt, sondern sie soll gerade auch deutschen Benutzern, die nur selten am Rechner sitzen, aber dennoch die Software verwenden wollen, die Bedienung derselben ermöglichen. (Ich weiß, ich klinge immer ein wenig apodiktisch... :roll: )

    Naja, Sprachpuristen wehren sich sicher auch gegen Anglizismen, weil man sie - naturgemäß - oftmals weder richtig deklinieren noch konjugieren kann. Bin zum Beispiel für Vorschläge offen, wie man "to debug" korrekt in die deutsche Vergangenheit (Perfekt) setzen soll.

    Und nicht zuletzt existieren ja Worte in der deutschen Sprache. Warum soll man sie nicht benutzen? (Stichwort sprachliche Verarmung). Aber damit schieße ich jetzt viel zu weit über das Ziel hinaus. Soll jetzt nur eine Seitennotiz sein, um meine Argumentation abzurunden.

    PS:

    Zitat von Road-Runner

    Joachim Heinrich von Campe hätte bestimmt seine helle Freude an diesem Thread gehabt.


    Hab ich gerade mal gelesen. Da hast du ja was gefunden.... ;)

  • Naja - für jemanden der Tabbed Browsing (oder Reiter-basiertes surfen) nicht kennt dürfte es relativ egal sein ob man es nun Reiter nennt oder Tab.
    Wenn man ihm zeigt: Das ist ein Tab/Reiter, dann merkt er es sich - ob nun deutsch oder englisch.
    Zudem ist das englische weiter verbreitet und es gibt dort keine misverständnisse in sachen reiten (gibt ja auch noch solche die leben)

    Sprachliche Verarmung... naja - je länger die wörter desto nerviger ist es sie auszusprechen weil das gleiche ergebnis auch mit weniger erreicht werden kann. Ich glaube kaum, dass jemand wirklich zu einer Bedienung beim Metzger "Fleischfachverkäuferin" oder zu einer Putzfrau "Reinigungsfachkraft" sagt. Oder zu einem Lehrer "(Ober-) Studienrat".

  • Zitat von Alman

    Naja, Sprachpuristen wehren sich sicher auch gegen Anglizismen, weil man sie - naturgemäß - oftmals weder richtig deklinieren noch konjugieren kann. Bin zum Beispiel für Vorschläge offen, wie man "to debug" korrekt in die deutsche Vergangenheit (Perfekt) setzen soll.


    Das stimmt so nicht, Anglizismen werden fast ausnahmslos dem deutschen Flexionssystem unterworfen. Zu obigem ein Beispiel:

    Zitat

    Ich habe gestern das Programm debugt.

    Ein anderes Beispiel:

    Zitat

    Nachdem ich ihm letzte Woche gemailt hatte, dass ich käme, mailte er mir, dass Peter ihm morgen mailen werde.

    Werbung in eigener Sache:
    Letztes Semester habe ich an Professor Ammons Seminar "Sprachpurismus - unter besonderer Berücksichtigung der Anglizismen im heutigen Deutsch" teilgenommen und eine Seminararbeit dazu angefertigt. Wer möchte, kann sich den Text hier ansehen: PDF

    Bitte keine technischen Anfragen per Mail oder PN, sie werden definitiv nicht beantwortet.

  • Zitat

    Ich habe gestern das Programm debugt

    Merci. ;)

    Zitat von A.Topal

    Wer möchte, kann sich den Text hier ansehen: PDF

    Nicht schlecht... Bei der Lektüre bin ich auf einen Satz gestoßen, der meine Argumentation zu stützen scheint:

    Zitat

    2.1 ... Glahn zufolge kann man
    an ihnen sehen, dass Unterschiede existieren zwischen Kennen, Verstehen
    und Anwenden. Ein Sprecher der Anglizismen kennt, muss sie also nicht
    zwangsläufig auch verstehen und anwenden können.

    Dabei beziehe ich den "Sprecher" hier auf den Anwender.

  • Irgendwo hatte ich mal eine Verdrehanalyse gefunden, die gezeigt hat, dass dieser Text nur simpel verdreht und wenn die Verdrehungen, die trotzdem noch den Gesetzen dieser Studie folgen, etwas komplizierter werden, dann ist es fast unlesbar. ;)
    Leider weiss ich nicht mehr, wo ich das gefunden hatte.

  • Zitat von KlaMotte

    Irgendwo hatte ich mal eine Verdrehanalyse gefunden, die gezeigt hat, dass dieser Text nur simpel verdreht und wenn die Verdrehungen, die trotzdem noch den Gesetzen dieser Studie folgen, etwas komplizierter werden, dann ist es fast unlesbar. ;)
    Leider weiss ich nicht mehr, wo ich das gefunden hatte.


    Hier vielleicht? ;)

    Gruß
    Abdulkadir Topal

    Bitte keine technischen Anfragen per Mail oder PN, sie werden definitiv nicht beantwortet.

  • Noch einmal was zum Thema:

    Selbst in den Medien (C't, Spiegel ...) wird von Tabbed-Browsing gesprochen. Auch aus diesem Grund halte ich eine Änderung nicht für sinnvoll.

    Gruß Fasse

    Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; de; rv:1.8.0.1) Gecko/20060111 Firefox/1.5.0.1

  • Zitat von Alman

    Also, ich finde diese Anglizismen offen gestanden ein Armutszeugnis. Es kann doch nicht sein, dass man sich auf "ich kann ein paar Brocken deutsch und ein paar Brocken englisch, bitte trefft euch auf meinem Niveau" einigt.

    Das finde ich treffend beschrieben.

    Die jetzige Firefox-Übersetzung ist zu technik-lastig. Was man jemandem zumuten kann, der täglich viel mit englischen Texten zu tun hat, ist noch lange nicht gut für die Allgemeinheit. Ich glaube, jemand der täglich mit diesen Fremdwörtern zu tun hat, merkt nach einer Zeit einfach nicht mehr, wie weit er sich von einem verständlichen Deutsch entfernt hat.

    Zitat von Alman

    Es gibt also eine deutsche Übersetzung des Firefox. Die gibt es wohl, weil es deutsche Benutzer gibt, die *nicht* englisch sprechen oder schreiben. Wenn sie es könnten, wäre die deutsche Übersetzung überflüssig. Wenn man also schon eine deutsche Übersetzung macht, dann sollte man es doch bitte richtig machen und sämtliche Begriffe übersetzen. Und zwar auf deutsch und nicht auf irgendeinen Pseudo-Jargon. Ansonsten empfehle ich eine zusätzliche, halb übersetzte, Sprachversion.

    Den Vorschlag finde ich nicht schlecht. Frage an Topal: Könnte man nicht die jetzige Übersetzung als Spezialversion herausgeben? Die könnte sich dann jeder installieren, der sich daran gewöhnt hat und sich vielleicht damit wohler fühlt. Und als Standardübersetzung geben wir eine eingedeutschte Version heraus, die nicht nur von alten Internet-Hasen verstanden wird.

    Zitat von Alman

    Netscape hat es übrigens vorgemacht. Dort waren Profis am Werk. Dort wird "Tab" richtig mit "Registerkarte" übersetzt und "Frame" mit "Rahmen".

    "Registerkarte" heißt es auch unter Windows. Ich habe mir jetzt einmal die Netscape-Übersetzungen angeschaut. Vieles davon ist wirklich besser gelungen als bei Firefox, auch im Glossar. Einiges davon könnte man doch einfach ohne großen Aufwand übernehmen (was wohl auch deswegen so ist, weil es auf Mozilla basiert und deshalb naturgemäß dort viele Funktionen gleich sind).