Skeptisch in Bezug auf die Firefox- Entwicklung

  • Das ist hier im Forum ein etwas... schwieriges Thema.
    Schließlich ist der Firefox so ziemlich das beste Stück Software, das ich jemals verwendet habe. Und auf das ich am wenigsten verzichten möchte.

    Dennoch habe ich kritische Gedanken, wie sich der Firefox entwickelt...

    Allerdings muß ich dazu etwas ausholen:

    Auf meiner Suche nach Alternativen zum IE habe ich zuerst Opera ausprobiert, dann erst den Firefox.
    Und warum benutze ich jetzt letzteren, und nicht Opera?

    Nun, weil:

    Was mir an Opera gar nicht gefallen hat, war, daß ich ein super voll gepacktes Paket mit Browser und eMail und Zeug bekommen habe, von dem ich nur einen Bruchteil nutzen wollte.
    War mir viel zu viel Ballast dran.

    Genau das hat mir am Firefox gefallen: schnell, und nur das nötigste dran.
    Und hatte ich doch Bedarf an zusätzlichen Funktionen, dann habe ich mir die passende Erweiterung geholt.
    Und jetzt hat das Ding alles, was ich brauche, und nicht mehr.
    Kein Schnickschnack, kein Ballast.

    Aber: die 2.0 Version ist wieder um einige Funktionen aufgerüstet worden: Rechtschreibprüfung, Session Saver und so.
    Wer's braucht, für denist es gut. Aber für mich... langsam wird's auch hier Ballast. Für meine Ansprüche. Muß nicht für jemand anderen gelten.

    Ich befürchte halt, daß der Firefox denselben Weg geht wie Opera und immer voller wird.
    Schade eigentlich...

    Das einzige, was mich zum Umstieg auf die 2.0 bewegen könnte, ist der Aspekt, daß bestimmt die Sicherheit wieder verbessert wurde. Oder?
    Oder wird die erwartete 1.5.0.8 noch weitergeführt?

    Aber bevor ich jetzt hier jemanden verärgere: das ist nur meine Sicht auf die Entwicklung des Firefox.
    Ich will ihn bestimmt niemandem madig machen. :)
    Wie denkt Ihr darüber?

    Einmal editiert, zuletzt von Pie (2. März 2009 um 10:46)

  • Nö, wieso verärgern? Sehen doch einige Leute hier ähnlich.

    Ich übrigens nicht ;) Solange Firefox nicht noch langsamer wird als er schon ist, ist doch eigentlich egal, was sie dazupacken - natürlich sollte auch der RAM-Verbrauch und die Größe des Downloads sich nicht über Nacht verdoppeln ;)
    Solange du nicht merkst, dass Firefox mehr Funktionen hat (im positiven Sinn, also dass du das nicht merkst, wenn du die Funktionen nicht nutzen willst), kann es dir doch egal sein, oder? Das ist doch der wesentliche Unterschied zwischen Hardware und Software: Wenn Hardware viel kann, kannst du die zusätzlichen Funktionen schlecht verstecken. Bei Software geht das sehr wohl und auch sehr gut.
    Zusätzlich kannst du, wenn du deine Software einigermaßen modular aufbaust, sogar dafür sorgen, dass der Unterschied zwischen der Software und deren Folgeversion, mit denselben genutzten Funktionen, gleich null ist, wenn du die zusätzlichen Funktionen einfach nicht laden lässt, solange der Nutzer sie nicht braucht.

    Zumal du gerade bei Browsern auch das Problem hast, zu wissen, was denn nun essenziell dazugehört und was nicht. Für mich z.B. immer die Möglichkeit, Tabs zu verschieben - was mir einige Zeit lang TabMix Plus aufzwang, ein Speicherfresser vor dem Herrn. Jetzt sind die Grundfunktionen eingebaut, was einerseits das UI vereinheitlicht und andererseits weniger Speicher braucht. Ähnlich verhält sich das mit dem Session Management, sowas gehört für mich einfach dazu.

    Sicher, das sieht wohl nicht jeder so. Das Problem, was ich nur sehe, ist Folgendes, gerade, wo du auch auf Opera ansprichst: Ich nutze Opera, weil mir Opera eben vieles eingebaut bietet, wo ich bei Firefox nachrüsten müsste. Nicht, dass ich das nicht könnte, und so schwierig wie manchmal dargestellt ist das Finden solcher Erweiterungen nu auch nicht. Allerdings, und ja, ich weiß, der Vergleich ist ausgelutscht, braucht Opera weniger RAM und weniger Speicherplatz als Firefox. Zumal da noch einige Erweiterungen dazukommen. Da stellt sich mir schon die Frage, warum ich denn jetzt den aufrüstbaren, aber so relativ "nackten" Browser nehmen soll, wenn einer, der alles hat, was ich haben will, weniger Platz braucht. Ist irgendwie sinnlos.
    Und unübersichtlich ist Opera auch seit Version 8 nicht mehr ;)

    Wäre Firefox nun schlank und schnell (oder besser, SeaMonkey, da ein eingebauter E-Mail-Client für mich auch fast essenziell ist), wäre es natürlich eine Überlegung wert: Alles, was ich nicht brauche, hab ich dann auch nicht, nur das, was ich eben brauche. Da würde ich dann RAM und Speicherplatz sparen, zudem wäre ein Browser mit weniger eingebauten Funktionen wohl schneller.
    Das Problem für mich ist: Firefox ist im Vergleich weder das eine, noch das andere.

    Andererseits mag ich es durchaus, wenn viele Funktionen eingebaut sind, ganz einfach, weil dann alles aufeinander abgestimmt ist, sprich, das UI ist überall gleich, die Bedienweise ist über alle Funktionen hinweg recht ähnlich und man weiß auch sicher, dass die Funktionen auch in der nächsten Browserversion noch ganz bestimmt funktionieren werden.

    Da aber das Ziel der Firefox-Entwickler mal war, eine schlanke Mozilla-Version herauszubringen, gebe ich dir recht. Nur denke ich, dass ein gemäßigt funktionsreicher Browser wesentlich besser bei der breiten Masse ankommt als ein Browser, den ich mir selbst konfigurieren muss. Sowas ist einfach nicht DAU-kompatibel.

    Quis custodit custodes?

  • Zu viel Ballast?

    Firefox 1.5.0.7 Installer: 4,9MB
    Opera 9.02 Installer: 6,52MB

    Mein Firefox 1.5.0.7 Programmordner: 25,1MB
    Mein Opera 9.02 Programmordner: 26,7 MB

    Gut, Operas Installer ist 600KB größer, der Programmordner in meinem Fall sogar 1,6MB größer, wie es mit den Profilordnern ausschaut kann ich jetzt nicht herausfinden, aber in Zeiten von zwei- bis dreistelligen Gigabyte Festplatten und Breitbandleitungen, würde ich diesen Größenunterschied salopp als Hühnerfurz bezeichnen.

    Jetzt war mit Ballast wahrscheinlich weniger oder überhaupt nicht der Platzanspruch gemeint, sondern der Bedienkomfort in punkto Schnelligkeit und Übersichtlichkeit.
    In Ersterem ist Opera 9.x dem Firefox 1.5 eigentlich in allen Punkten überlegen:
    Programmstart, Seitenaufbau und vor allem Speicher- und CPU-Auslastung. Firefox würde ich als ein träges Programm und nicht als ein schnelles klassifizieren. Opera läuft auch stabiler, weshalb ich für lange Downloads immer Opera benutze.
    Siehe auch: http://www.howtocreate.co.uk/browserSpeed.html#winspeed

    Und damit meinte ich natürlich einen Firefox ohne Erweiterungen, je nach Erweiterung wird das mit der Trägheit nämlich noch ein wenig bis wesentlich verschlimmert.
    Opera hat zwar etwas mehr Funktionen, den Bedienkomfort schränken die meiner Meinung nach allerdings nicht ein, im Gegenteil. Die Mailfunktion benutze ich auch nicht, verstehe allerdings nicht, wie man die als störend empfinden kann.
    Und für Funktionen, die 99% aller Benutzer häufig gebrauchen können und die in Opera schon seit Urzeiten integriert sind, noch eine Erweiterung installieren zu müssen, empfinde ich eher als nervig(Bsp.: Paste & Go)
    Außerdem sorgen so einige von diesen Erweiterungen wieder für mehr Trägheit (Bsp.: All-In-One-Sidebar).

    Um noch mal etwas zum eigentlichen Thema, nämlich der Entwicklung des Firefox zu sagen:
    Zwar hinke ich noch hinterher und bin bis jetzt zu gemütlich, auf 2.0 zu aktualisieren(hab auch keine autoupdate Nachricht bekommen), aber ich geh mal davon aus, das sich in Punkto Trägheit nicht viel bis gar nichts getan hat, oder?

  • Zitat von Donar F

    Firefox 1.5.0.7 Installer: 4,9MB
    Opera 9.02 Installer: 6,52MB

    Der Vergleich ist falsch!
    Das ist der Multilanguage-Installer, der rein englische ist nur 4,6 MB groß.
    Das Firefox-Setup ist schließlich immer nur für eine Sprache.

    Aloha, Uli

    Seit 102.0 wieder mit dem jeweils neuesten 64bit-Fx von tete009 unterwegs.

  • Außerdem muss man bei Opera noch einrechnen, dass es schon viele Funktionen eingebaut hat. Diese benötigen sicher auch einiges an Speicher.

    Aber die Qualität eines Programms nach dem Platzbedarf oder der Downloadgröße zu beurteilen find ich ein bisschen absurd.

  • Firefox und Opera sind grundsätzlich schwer zu vergleichen.

    Firefox ist ja faktisch nur eine Aufsatz auf Gecko. Und Gecko ist ja eine komplette Entwicklerumgebung, auf die man alles mögliche aufbauen kann. Darum kann man Firefox ja auch recht leicht erweitern. Gecko bietet auch eine API fürs Einbinden in eigene Programme.

    Das alles hat Opera nicht. Auch ist Gecko etwas was auf das Betriebssystem oben drauf gesetzt wird, eine Schnittstelle bietet und von dort aus selbst arbeitet. Opera hingegen ist näher am jeweiligen Betriebssystem angelehnt und nutzt eher die vom OS bereitgestellten Ressourcen.

    Ist also egal wie man das nimmt. Das ist Vergleichen von Äpfel und Birnen.

    Zudem: die Erweiterungen, die Firefox jetzt mitbringt sind weitaus kleiner als man denkt. Das was die Erweiterungen benutzen, damit sie laufen, ist ja eh durch Gecko vorhanden. Das Einzige was dazu kommt, sind die Änderungen am UI (User Interface). Und die sind nur ein paar kb groß, entsprechend sind die Belastungen des Systems. Wenn man den FischerFilter mal deaktiviert, belastet der das System quasi überhaupt nicht mehr. Und wer sich über 100kb mehr download aufregt, ist mit verlaub gesagt, reichlich kleinkarriert.

    Allerdings will ich keinen Geheimnis draus machen, dass auch ich mir die aktuelle Lösung von Firefox auch anders vorstelle. Allerdings ist das ein altbekanntes Thema, dass auch noch nach wie vor vernachlässigt wird seitens Mozilla: der Installer. Man könnte es auch so regeln, das vieles was eigentlich nur optional sein müsste, genauso wie Talkback und DOMInspector gehandhabt werden sollte. Man kann sich vor der Installation entscheiden, welche Komponenten man eigentlich alles haben will.

    Noch sehe ich aber keinen Grund der Sorge. Die Mühlen mahlen nun mal langsam und Nach Fx1.5 war auch erstmal viel Kleinkram dran, den keiner bei 2.0 bemerkt, weil unter der Haube. Und natürlich mal aufräumen.

    Fx 3.0 wird nochmal eine richtig gute Baustelle darstellen und danach soll es auch nochmal richtig an den Kern gehen, um den auszumisten und zu entschlacken.

    Immer schön alles im Gesamtkonzept betrachten.

  • Zitat von Master X


    Aber die Qualität eines Programms nach dem Platzbedarf oder der Downloadgröße zu beurteilen find ich ein bisschen absurd.


    Das war - soweit ich das beurteilen kann - auch nicht das Ziel von jemandem hier in der Diskussion. Es ging darum, dass Firefox vs. Opera, also Erweiterbarkeit vs. alles drin nur dann sinnvoll ist, wenn der Browser mit der Erweiterbarkeit weniger ressourcenhungrig ist als der «vollgestopfte». Jedenfalls für mich ;)

    Quis custodit custodes?

  • Ich nutze den FF eigentlich nur aus zwei Gründen:

    - er harmoniert mit meinem (portablen) Thunderbird besser als Opera.
    - Es gibt einige Erweiterungen, für die man im Opera tatsächlich nix Vergleichbares bietet.

    Ansonsten finde ich den Opera schneller, und er "fühlt sich" mitunter auch besser an. Also rein subjektiv, das Ganze.

    Was die FF-Entwicklung angeht: Offensichtlich gibt es genug Leute, die sich über die hinzugekommenen (und hinzukommenden?) Funktionen freuen, und ich denke, den Weg wird man weitergehen - was ja auch okay ist. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sich irgendwann die "Freaks", die wirklich nur schnell browsen wollen, anderen Projekten (z.B. k-meleon) zuwenden...

    Printempo

    Don't just laugh. Answer the pepperoni! (Gilmores' Dean)

  • Zitat von wupperbayer


    Das war - soweit ich das beurteilen kann - auch nicht das Ziel von jemandem hier in der Diskussion. Es ging darum, dass Firefox vs. Opera, also Erweiterbarkeit vs. alles drin nur dann sinnvoll ist, wenn der Browser mit der Erweiterbarkeit weniger ressourcenhungrig ist als der «vollgestopfte». Jedenfalls für mich ;)

    Sorry für das Mißverständnis, aber mir ging es auch nicht um den reinen Speicherplatz- Bedarf.
    Ich wollte nur sagen, daß mir der schlanke Browser, den ich mir selbst anpasse, lieber ist als das Rundum- Komplett- Paket.

    Ich betone nochmal, das ist nur meine Meinung. Die muß nicht für jemand anderen gelten.

    Und am allerwenigsten möchte ich einen Browser- War Thread starten. :shock:

    Dennoch danke an Euch für Eure interessanten Meinungen und Denkanstöße. :klasse:

    Eine Frage habe ich dennoch noch als einer, der erstmal aus oben genannten Gründen bei der 1.5.x bleibt:
    1.5.0.8 wird ja dieser Tage erwartet.
    Ist auch noch eine 1.5.0.9 oder gar eine 1.5.1 geplant? :)
    Oder ist nach 1.5.0.8 Schluß, und alle relevanten Updates gibt es nur noch für 2.x?

    Einmal editiert, zuletzt von Pie (2. März 2009 um 10:44)

  • Zitat von Pie

    Eine Frage habe ich dennoch noch als einer, der erstmal aus oben genannten Gründen bei der 1.5.x bleibt:
    1.5.0.8 wird ja dieser Tage erwartet.
    Ist auch noch eine 1.5.0.9 oder gar eine 1.5.1 geplant? :)
    Oder ist nach 1.5.0.8 Schluß, und alle relevanten Updates gibt es nur noch für 2.x?


    Realistischerweise kann man annehmen, dass noch 3-4 Updates bei 1.5.0.x geben wird. 1.5.1 wird es auf gar keinen Fall geben, da es bereits Version 2 gibt - und da auch ab nun regelmäßig Updates erfolgen müssen -; und an 3 wird auch schon gearbeitet.

    Fakt ist: Es wird so lange Updates für die 1.5er-Reihe geben, bis Firefox 3 veröffentlicht wird.

  • Zitat von Simon1983

    1.5 wird in Sachen Bugfixing weiter behandelt bis Firefox 3.0 erscheint, dann wird 1.5 eingestellt, so wie es auch mit 1.0 war, als 2.0 erschien. Wird also noch eine Weile Patches geben.

    bei Firefox 1.0 wurde das ganz schnell wieder aufgegeben. Es gab nur einen 1.0.8 und danach war Sense. Für Firefox 1.5 erwarte ich das genauso, irre mich aber auch gerne.

  • Ein bißchen außenseiterisch (Bei meiner langsamen Analog-Einwahl) fühl ich mich in dieser Diskussion schon, trotzdem mein kleines Statement:
    Mir gefällt ein integriertes mail-modul, allerdings hat opera kein mapi, das mail-prog läßt sich nicht von externen Progs starten.
    Und deshalb hab ich mich auf SeaMonkey gestürzt. Der Seitenaufbau kommt mir sogar schneller vor als der vom FF, aber gemessen hab ich nix...
    Für mich ist also SeaMonkey zur Zeit die interessanteste Lösung, die ja auch weiterentwickelt wird.
    Da ich keine speziellen Erweiterungen brauche, weiche ich dem Verlangsamungs-Effekt erfolgreich aus, den es bei FF gibt.

    Gruß
    Rainer

    Win7premium 64bit