Osthoff im Interview

  • Hi Leutz,

    ich verfolge diesen Thread seit Anbeginn mit großem Interesse. Ich habe mir vorgenommen, hier keinerlei politische Äußerungen mehr von mir zu geben (was eigentlich nicht möglich ist, denn _jede_ persönliche Meinungsäußerung ist _immer_ auch politisch). Dennoch werfe ich hier mal einen rein menschlichen oder auch christlichen Gedanken unter die Meute:

    Nächstenliebe sei bedingungslos

    Have fun,
    NightHawk

  • Zitat

    Hm. Ich bin wirklich über ein paar Aussagen entsetzt :| (Bezieht sich nicht auf den letzten Schreiber, sondern auf den ganzen Thread).

    Ich denke mal, dass du dich auf die "Wenn die nochmal entführt wird, soll sie schauen, wo sie bleibt"-Aussagen beziehst.
    Sie mögen zwar nicht besonders freundlich gegenüber Frau Osthoff sein, andererseits
    a) sorgten sich viele Menschen in Deutschland um sie, ohne sie jemals persönlich gekannt zu haben. Alleine diesem Vertrauensvorschuss sollte sie sich bewusst sein, hat ihn aber in meinen Augen (!) zerstört.
    b) ist der Irak ein Kriegsgebiet und so dringend die Menschen dort unsere Hilfe benötigen, es gibt auch Möglichkeiten, dort zu helfen ohne direkt anwesend zu sein.
    c) ist der Irak ein Kriegsgebiet (ich erwähnte es bereits). In meinen Augen haben da Zivilisten nichts verloren, dass die Iraker nicht wegkönnen, ist klar. Frau Osthoff wohnte in einem Haus des BND, unterhielt also Kontakte zu ebendiesem. Wahrscheinlich wäre es eine Leichtigkeit gewesen, mithilfe des BND ausgeflogen zu werden bzw. sonstige Hilfe bei der Ausreise zu bekommen.
    d) zahlte Deutschland Geld für die Befreiung von Frau Osthoff. Ich finde, dass es durchaus angebracht ist, sich dafür zu bedanken. Wenn Frau Osthoff dies nicht für so wichtig hält, als dass man es in einem Interview erwähnen müsste, sollte das Umgekehrte auch für Deutschland gelten: Wer nicht bereit ist, unsere Leistungen zu würdigen, der benötigt sie ja auch bei einem eventuellen zweiten Fall nicht, sonst hätte man es ja dankend erwähnt.

    Von mir aus kann Frau Osthoff stundenlang über ihre Probleme parlieren, doch ich finde es unangebracht, in diesem Moment keine Dankbarkeit zu zeigen. Menschen sorgten sich um sie, Menschen verhandelten um sie und zahlten Geld für sie, während sie sich - so kommt es mir vor - selbst zu einer Heldin stilisiert.
    Im al-Dschazira-Interview war Frau Osthoff übrigens ohne diesem Gesichtsschleier aufgetreten, hatte ein Kopftuch um. Wenn ich richtig informiert bin, war das Outfit im ZDF das einer gesetzestreuen Muslima, während das al-Dschazira-Outfit eher das einer westlichen Frau war. Ich frage mich immer wieder, ob das einen tieferen Sinn hat...

  • Zitat von JonHa

    Wie hier schon zigmal angemerkt: Sie hat nie gesagt, dass sie in den Irak zurück wollte. Und selbst wenn, was ich durchaus verstehen würde, ist das nun wirklich ihre Sache.

    Eben das wollt ich damit sagen: Mir ist es egal, wgas sie mit ihrem Leben anfängt.

  • Immer aufpassen wen man zitiert! der Herr Meggle ist auch nicht ein unbeschriebenes Blatt. Und seine einseitige Sicht wird auch in dem Artikel sehr deutlich.

    Außerdem wollte er bei dieser Gelegenheit den Medien noch eins auswischen. (Hintergrund)

  • Du musst das so sehen: Wenn jemand seine eigene Meinung mit Argumenten unterlegt, die der gängigen Meinung diametral entgegenstehen, so wird in den meisten Fällen nicht über die Meinung oder die Argumente des anderen reflektiert, sondern polemisch darüber gebügelt und abgewiegelt, um so den Argumenten des Anderen einen lächerlichen Anklang zu geben. Dies hat zur Folge, dass man sich seinerseits auf seiner bereits feststehenden Meinung ausruhen kann, ohne in die Gefahr zu kommen, durch Reflexion seiner selbst feststellen zu müssen, dass man evtl. seine Meinung revidieren müsste.
    In etwa dasselbe Schema, das im Fall Osthoff bei den jeweiligen Print- und AVmedien abgelaufen ist.

    In diesem Sinne kann ich Herrn Meggle durchaus verstehen, er hat, auch ohne tiefere Kenntnisse der Angelegenheit, nur die gestörte Kommunikation in besagtem Interview betrachtet und versucht einen anderen Blickwinkel einzunehmen.

    Damit möchte ich nicht behaupten, es gäbe kein intellektuelles Geschwätz, das sich hinter aufgeblasenen Worthülsen versteckt. Aber ich schließe mich Nizzer an und kann in diesem Fall kein solches erkennen.

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  • Zitat von dogfriedwart

    Ich bin mir nicht sicher, ob es in diesem Thread nur "sinnloses Gebrabbel" gab.

    Typische Generalisierung: Von nur war nie die Rede.
    Es gab- wie von manchen bemerkt- auch "intellektuelles Geschwätz". :lol:

  • Was scheren mich meine Worte von Gestern... :roll:
    Wäre nicht die erste, die zurückrudert...

    Aloha, Uli

    Seit 102.0 wieder mit dem jeweils neuesten 64bit-Fx von tete009 unterwegs.

  • Jeder von uns kann mal in einem anderen Land entführt werden und das ist doch schön wenn die eigene Regierung ihr bestes versucht einen zu befreien.
    5 Millionen sind Nichts im Gegensatz zu einem Menschen.

    Und glaubt mir, nicht jede Regierung würde das machen, auch wenn sie das Geld hätten.


    Ihr solltet mal die aktuelle "stern" Ausgabe lesen. Dort steht einiges über sie und vieles was das Gegenteil behauptet von dem was die "Bild" und die Restlichen behaupten.

  • @ Kolibri
    Freue mich über deine Beiträge!

    Wundere mich ansonsten über manche Zeilen hier, die durchaus Stammtisch-"Niveau" aufweisen.
    Ich weiß, klingt ganz schön arrogant.

    Es lebe die Meinungsvielfalt! :wink:

    Gruß

    Wolf

    Gruß
    graubaer

    *** "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden ..." (Amtseid der Bundesminister/-innen - Auszug)***