Übersetzungsfehler in 1.0 Final

  • Es gibt für jede Information mehrere Möglichkeiten, sie sprachlich auszudrücken. Ich versuche beim übersetzen möglichst nah am Original und trotzdem noch gut verständlich zu bleiben. Den oben genannten Satz finde ich aber nicht schwer verständlich.

    Gruß
    Abdulkadir Topal

    Bitte keine technischen Anfragen per Mail oder PN, sie werden definitiv nicht beantwortet.

  • Die Endung -tor stammt aus dem Lateinischen und ist als männlich festgelegt, Ausnahmen (sog. natürliches Geschlecht eines Wortes) gibt es natürlich immer; dies wird normalerweise schon ins Deutsche übernohmen.
    Locator leitet sich aus dem Lateinischem ab, auch wenn es das Wort damals wahrscheinlich nicht gab.
    Und bei UNESCO und FIFA passt es aber auch (Organistation und Vereinigung).

    Man könnte diesen Punkt umgehen, indem man "URL" streicht und einfach Adresse verwendet, da das hier eh synonym angewandt wird.

    Mag auch sein, dass das im Duden als korrekt gilt, das heißt aber nicht, dass es das sein muss.
    Der Duden behauptet auch, dass "dasig" verwirrt, schüchtern bedeutet (gut, ist auch schwer zu fassen, aber das ist falsch) und dass "die Mass" Maß auch nach neuer Rechtschreibung so geschrieben wird und so gesprochen wird.
    Man nimmt sich also heraus, Wörter hinsichtlich Bedeutung und Aussprache umzudefinieren ...

    ElGecko:
    Das weiß ich, niemand ist allwissend, außerdem kann man wohl darüber diskutieren, wie man sieht.
    Hast du schon mal von etwas wie "Meinung" gehört?

  • Zitat von Phobos

    ElGecko: Das weiß ich, niemand ist allwissend, außerdem kann man wohl darüber diskutieren, wie man sieht.
    Hast du schon mal von etwas wie "Meinung" gehört?

    Ganz ruhig bleiben. Ich hatte mich überhaupt nicht an Dich speziell gewendet sondern nur (jawohl: allgemein, für alle) versucht aufzuzeigen, dass hier jemand weiß, was er tut. Deine Meinung bleibt Dir selbstverständlich unbenommen.

  • Zitat von Phobos

    Die Endung -tor stammt aus dem Lateinischen und ist als männlich festgelegt.


    Ich glaube, da vertust du dich. Die Endung "-tor" kenne ich nur als Personalendung, wie zum Beispiel bei Terminator: der, der terminiert.
    Aber vielleicht meinst du die Endung "-or". Die ist im Lateinischen tatsächlich als Maskulinum festgelegt. Allerdings ist das im Lateinischen natürlich viel strikter als im Deutschen, da dort keine Artikel exisitieren und das Geschlecht somit nur an der Endung erkannt werden kann. Im Deutschen gelten solche Einschränkungen nicht, was Menschen, die Deutsch lernen wollen nah an den Rand der Verzweiflung treibt. Es wäre also schön, wenn solche festen Regeln der Genuszuweisung tatsächlich exisitierten, tun sie aber nicht.


    Zitat von Phobos

    Man könnte diesen Punkt umgehen, indem man "URL" streicht und einfach Adresse verwendet, da das hier eh synonym angewandt wird.


    Das ist eine gute Idee, denn der zugewiesene Genus könnte auch damit zusammenhängen, dass man URL häufig mit Adresse übersetzt. Zudem wird im Firefox oft die Form "Adresse (URL)" verwendet. Zum Beispiel in:

    Code
    Die Adresse (URL) hat kein gültiges Format und kann nicht gelesen werden.


    Zitat von Phobos

    Mag auch sein, dass das im Duden als korrekt gilt, das heißt aber nicht, dass es das sein muss.


    Mein Linguistikprofessor hat gerade selbst das Variantenwörterbuch des Deutschen veröffentlicht und empfiehlt seinen Studenten in Seminaren und Vorlesungen stets das Wöterbuch aus dem Duden-Verlag. Der Duden hat also ein gewisses Renommee und das nicht zu Unrecht.

    Gruß
    Abdulkadir Topal

    Bitte keine technischen Anfragen per Mail oder PN, sie werden definitiv nicht beantwortet.

  • Ich vetue mich nicht.

    -tor ist eine Untergruppe von -or, und bezieht sich in der Tat auf eine handelnde Person.
    Dennoch gilt auch hier, dass der Genus festgelegt ist, mir fällt jetzt auch keine Ausnhame ein, was aber auch nichts bedeuten würde.
    (Trotz domus gilt z.B. auch, dass die u-Deklination i.A. männlichen Genus besitzt.)
    Die weibliche Entsprechung ist -trix (victrix zu victor, etc.).

    Dass es keine Artikel gab, ist nur bedingt richtig, da in der Vulgärsprache das Demonnstrativpronomen ille, illa, illud dafür herhalten musste.
    Daher kommen auch il, la bzw. le, la.

    Bisher zumindest hat man sich an die Festlegung des Lateinischen gehalten.
    Locator gibt es übrigens im Lateinischen und ist männlich, wenngleich es im klassischen Latein Vermieter heißt.

    Manchmal geht man auch unnötig mit der Zeit, so steht im Duden Emulator, nach der selben Logik müsste es aber auch der US-President heißen.
    Der Dudenverlag bezeichnet zudem in einem anderen seiner Nachschlagewerke Ämulator als veraltet.
    Vielleicht sollte ihnen in den Sinn kommen, dass bei der Mehrheit im Bereich Informatik es mit den Deutsch- bzw. Englischübersetzungs-Künsten (Wörter wie allokieren oder Alloziierung entstehen da) nicht so weit her ist.
    Dann müsste man Instanz auch eine neue zusätzliche Bedeutung geben, weil einigen nicht bekannt zu sein scheint, dass instance ein "false friend" ist.
    Ich hoffe, man erkennt beim Dudenverlag irgendwann, dass man Informatiker-Jargon nicht in den Duden übernehmen sollte.

    Wegen fehlerhafter und fragwürdiger Einträge ist der Duden als Gesamtes natürlich nicht schlecht, aber genauso ist "Der Spiegel" im Gesamtbild nicht einseitig und verzerrend, auch wenn einer seiner letzten Titel(geschichten) dieses Bild nicht unbedingt stützt.

  • Zitat von Phobos

    Manchmal geht man auch unnötig mit der Zeit, so steht im Duden Emulator, nach der selben Logik müsste es aber auch der US-President heißen. Der Dudenverlag bezeichnet zudem in einem anderen seiner Nachschlagewerke Ämulator als veraltet.


    Sprache lebt, das ist eine Tatsache und es kann auch sein, dass Dinge, die früher nicht sinvoll waren, plötzlich Sinn machen. ;)

    Goethe (vielleicht war's auch sein Sekretär) hat mal in einem seiner Gedicht (Auf dem Harz im Dezember 1777) das Wort "Wolke" in drei verschiedenen Varationen (Wolke, Wolcke, Wolckhe) verwendet und niemand hat sich drüber aufgeregt, weil's keinen Duden gab. Es muss ja nicht gleich so extrem sein und die Vereinheitlichung von 1903 war sicher sinnvoll, aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass Rechtschreibregeln den Menschen dienen sollen und nicht umgekehrt.

    Zitat von Phobos

    Dann müsste man Instanz auch eine neue zusätzliche Bedeutung geben, weil einigen nicht bekannt zu sein scheint, dass instance ein "false friend" ist.


    Das nennt man Bedeutungserweiterung und kann es sehr schön am Beispiel "realisieren" sehen. Schau mal in die verschiedenen Duden-Ausgaben der letzten Jahre.

    Zur "Englischproblematik" kann ich übrigens folgende Polemik empfehlen, auch wenn ich ihr nicht in jedem Punkt zustimmte: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18442/1.html

    Gruß
    Abdulkadir Topal

    Bitte keine technischen Anfragen per Mail oder PN, sie werden definitiv nicht beantwortet.

  • Sprache lebt, besonders in Zeiten der PISA-Studie.
    Für mich ist das vor Allem ein Zeichen, dass das mit der Volksbildung bei uns eher mäßig funktioniert.
    Gegen Neubildungen habe ich auch gar nichts, aber gerade bei Fremdwörtern ...
    Es kommt wohl nicht überraschend, dass mir ein paar Dinge von der Vereinheitlichung von 1903 auch nicht so gefallen.

    Nein, im Ernst, man sollte sich nicht nach Leuten richten, die den Bindestrich nicht kennen und glauben, dass vor einem s am Wortende ein Apostroph stehen müsse.

  • Apropos Übersetzungsfehler:

    Welches Regelwerk entscheidet eigentlich, was bei Firefox DE ein Rechtschreibfehler ist, die alte oder die neue Rechtschreibung?

    Gruss :D

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Mal eine Frage an Phobos: Kann es sein, dass du dich gegen den Strom richtest? Wer sagt denn was richtig ist? Ein paar Leute die dafür bezahlt werden Regeln zu entwerfen? Eine Sprache die Seit mehr als 500 Jahren tot ist? der Demokratie zufolge eigentlich die Leute und das muss nicht heißen, dass sie dumm sind.
    Mal ein Beispiel aus dem Französischen. Kein normaler Mensch verwendet dort die nous form (1. pers pl) sondern die on Variante (unpersönliches man) die in der 3. pers. sg. gebildet wird.
    Sind die nun alle dumm?

    Oder noch besseres beispiel:
    Ich gehe ins Kino.
    Morgen werde ich ins Kino gehen.
    Jeder normale Mensch sagt:
    Ich gehe morgen ins Kino. (Oder Morgen gehe ich ins Kino)

    Offensichtlich ist das falsch (hoffentlich stimmt das jetzt) denn es ist weiterhin präsens aber es bezieht sich trotzdem auf die Zukunft.
    Bin ich jetzt dumm?
    Begriffe richten sich nunmal danach, was die Mehrheit sagt (und deren Schreibweise). Die gleiche Diskussion hatten wir auch schonmal bei Tabs.


    Ich will dich nicht beleidigen, aber ich halte es für schwachsinnig sich nach "Regeln" zu richten die keiner mehr versteht.
    Der Akussativ ist dem Dativ sein Tod? oder wie war der Spruch.

    Ich hoffe du verstehst was ich nicht verstehe bzw. fragen will

  • Die Regeln kann man sehr wohl verstehen, sie sind auch nicht schwer.
    Wenn du dich allerdings umsiehst, wirst du bemerken, dass viele Leute wirklich überhaupt keine Ahnung haben, wie man richtig schreibt, bzw. wie etwas in Hochsprache lauten müsste.

    Das ist wirklich mangelhafte Bildung bzw. eine Verfallserscheinung.
    Dass man "die URL" schreibt, kommt daher, dass kaum einer weiß, was das überhaupt bedeutet.

    Deine Beispiele sind nicht unbedingt treffend.
    Ich würde nicht behaupten, dass dein Beispielsatz falsch ist.
    Die Tabs hat die Mehrheit vor dem Tabbed-Browsing wohl eher nicht verwendet, zumindest kenne ich niemanden, der seine Karteireiter so nennt.

    Es gibt nunmal gewisse Konventionen, wie dass man "Akkusativ" schreibt (von accusare, anklagen).
    Häufig findet man auch "Der Dativ ist dem Genetiv sein Feind.", was manchmal auch bei mir zutrifft, beim Sprechen sogar sehr häufig.

    Man muss für das meiste kein Latein können.
    Es wäre halt schön, wenn die Leute mehr lesen würden (inklusive meiner Person), nicht nur irgendwelche Magazine und Zeitungen, sondern auch Literatur.

    Das hat nichts mit Dummheit zu tun, mit Demokratie aber auch nicht.
    Diese "Sprachentwicklung" ist sogar ein schlechtes Anzeichen für eine Demokratie, da für eine Demokratie Volksbildung eigentlich sinnvoll wäre.
    Aber das mit der Bildungsmisere wissen wir ja.
    Vielleicht ist es in gewissen Punkten auch eine auf Faulheit basierende anti-kulturelle Haltung.

    Latein ist im Übrigen nicht wirklich tot, schließlich lebt es in den meisten europäischen Sprachen weiter.

  • Du hälst es also für kulturell wertvoll eine Kultur auf einen Stand von vor X Jahren einzufrieren?
    Wer sagt denn das der Verfall schlecht ist? Ich muss sagen dass mir der Verfall sehr gut gefällt wenn ich Tabbed-Browsing sagen kann anstatt Karteireiter basiertes browsen... surfen... gibt's da nen deutsches wort?

    Ich habe nicht gesagt dass die Regeln unlernbar (bei manchen glaube ich das aber schon) sind - nur sind sie sinnvoll? Die neue Rechtschreibung hat's mit dem komischen das-dass-daß auch nicht gebracht, nen einheits-das wäre viel einfacher. Sicher, kann man lernen, und sich 10 Minuten lang überlegen ob da nicht eine Ausnahme sein könnte.
    Aber dazu ist eine Sprache nicht da.

    Ich verstehe einfach nicht warum jede Sprachentwicklung zuerst mal als schlecht bezeichnet wird. Ich höre kaum jemanden der mal sagt, die Entwicklung ist gut. Was der Bauer net kennt, frisst er net, gelle? Ich will dich nicht beleidigen, jeder mag seine Ansicht haben, aber ich lese irgendwie immer nur die "neue Sprache" ist schlecht weil sie nicht so ist wie die alte.
    Das mit der Begründung das das wort xyz vom lateinischen zyx kommt und vor 1500 Jahren vielleicht mal männlich war, erscheint mir ja noch einleuchtend. Aber wer sagt überhaupt, dass sich die definition deswegen danach richten muss? Natürlich entspringt die Sprache vielleicht aus dem lateinischen - aber deswegen ist es noch kein Grund es zu übernehmen... sonst würden wir alle nur noch mit Latein durch die gegend rennen.
    Die letzten Jahrhunderte... Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Neuhochdeutsch.... und jetzt muss alles so bleiben wie's ist? Wer bestimmt das wo die "Entwicklung" abgeschlossen ist, wo sie auf der höchsten Stufe ist, damit man sie stoppt damit sie nicht verfällt?
    Regeln sind sinnvoll - nur müssen sie auch regelmäßig überholt werden und sich nach dem richten, was als richtig erachtet wird.
    Damit meine ich jetzt nicht solche Deppenrechtschreibung wie Portmonee (nach der Reform richtig) sondern wirkliche Sachen, auf die auch die "gebildeten" nicht mehr achten, wie z.B. das Präsnens + Zeitangabe in der Zukunft. (natürlich nicht wenn man so einen hyperkorrekten typ hat der sich extra übertrieben ausdrückt).

    Davon mal abgesehen. Ich finde es sogar eine kulturelle Bereicherung wenn wir Wörter oder Konstruktionen aus anderen Sprachen übernehmen können die uns es erleichtern etwas bestimmtes auszudrücken.
    Ich habe noch keinen gehört der sich über nen Döner oder Pizzaladen beschwert hat, er wäre eine kulturelle verarmung weil es z.B. von Jugendlichen lieber gegessen wird als [deutsche urspeise hier einsetzen].

    xeen
    ps: ich bin mir bewusst das ich kulturelle verarmung und anti-kulturelle Haltung hier gleichbedeutend verwende... Nicht das es zu missverständnissen kommt und ihr mir nen strich draus dreht ;)

  • Hallo!

    Ich bin in der Install.ini (Linux) zufällig über etwas gestolpert:

    Code
    YES_LABEL=Ya

    Ich denke, das wäre ein potentieller Fehler. Ich habe ihn bisher aber im Programm noch nicht auftauchen sehen, aber ich dachte ich schreibe es mal.

    MfG

  • Zitat von Phobos

    Aber ein Locator ist nunmal männlich, das ist durch die Endung -tor eigentlich festgelegt.

    Es ist doch sehr erstaunlich, dass du von einem englischen Wort, dass im Englischen kein definiertes Geschlecht hat, für das Deutsche ableitest, dass es männlich sein muss und dafür als Argument ein lateinisches Suffix anführst, dass im Deutschen (abgesehen von lateinischen Wörtern) gar nicht existiert. Zugegeben sind viele -tor-Wörter auch im Deutschen maskulin, aber aus dem lateinischen Geschlecht lässt sich nicht unbedigt das Deusche ableiten, aus dem Englischen schon gar nicht.
    Und das der Verglich "DIE Adresse" nicht ganz falsch ist, zeigt auch schon dass du "DAS Pilz" und "DAS König unten Bieren" (Werbetext) trinkst.

  • Zitat von Phobos

    Umleitungslimit sollte man ohne Bindestrich schreiben wie Geschwindigkeitslimit.

    Bei zusammengesetzten Nomen mit mehr als drei Silben steht es jedem frei, ob er sie durch einen Bindestrich trennt oder nicht. Somit also kein Fehler.