There is a House in New Orleans...

  • Im Grundsatz sehe ich nichts falsches, was da steht. Und, was übersehen wird, es ist ein Teil eines großen Themas in der FR, wo verschiedene Leute, sich zu verschiedenen Dingen äußern. C. Vogt ist im Interview - "Mitgefühl vor Kritik"; Tritin als Gastbeitrag, der von der FR angefragt wird. Und wenn man im Spiegel dort weiterblättert - sie machen nichts anderes wie die FR auch. 10430 Zeichen, nicht ein Wort an die Opfer - stattdessen Warnungen, indirekte Schuldzuweisungen, da schon jahre bekannt und so weiter...

    Tóg go bog é

  • Fakt ist, menschlich gesehen ist es eine Tragödie. Dabei ist es egal, welches Land es trifft. Es hätte auch durch ein unterschriebenes Kyoto-Protokoll nicht verhindert werden können. Dass es jetzt ein Land getroffen hat, welches nicht unterzeichnet hat.....Zufall.

  • Ihr seht das so sehr von außen. Ich sehe betroffene Menschen, die ich teilweise sogar gut kenne.

    Zufall ist es aber keineswegs, wenn man sich die Gesetze der Kimatologie ansieht und sie nicht leugnet. Furchterregend ist die Ignoranz der US-Regierungen zu diesem Thema.

  • @ floesn: sicher, da hast schon recht. Aber "wir", und da schließe ich uns nicht aus, habens nicht besser verdient. Und wenn man sagt, lieber mit 250 gegen die Wand - nur zu.

    Tóg go bog é

    Einmal editiert, zuletzt von S.i.T. (2. September 2005 um 00:22)

  • Zitat von bugcatcher

    Zufall? Nein.... allerdings: zu verhindern war es ebenfalls nicht (mehr).

    Zufall, dass es die USA getroffen hat...JA!

    S.i.T.: Klar, wir sind alle daran schuld. Und wir haben's auch alle nicht besser verdient. Klimapolitik wurde viel zu spät ein Thema.....

  • Zitat von S.i.T.

    @ floesn: sicher, da hast schon recht. Aber "wir", und da schließe ich uns nicht aus, habens nicht besser verdient. Und wenn man sagt, lieber mit 250 gegen die Wand - nur zu.


    Man kann das vieldeutig sehen. Verdient hat es der Einzelne jedenfalls nicht. Mit 250 fährt die Regierung und das daranhängende Parteigesockse, das niemand gewählt hat. Wohin fahren sie diesen Staat? In den Abgrund, wohlwissend, dass sie persönlich am Rande erhobenen Hauptes stehen bleiben werden.

  • Zitat von floesn

    Zufall, dass es die USA getroffen hat...JA!


    Zufall wäre es, wenn nicht jedes Jahr periodisch Wirbelstürme die USA heimsuchen würden. Tuen sie aber. Schon länger. Nur mit dem Unterschied, dass sie immer schlimmer werden. Sie sind sogar fast voraussagbar.

    Das in einer globalen Umwelt auch alle "Mitschuld" sind, ist klar. Aber Zufall? Ganz sicher nicht. Genausowenig wie es zufall wäre, wenn in San Francisco ein Erdbeben zuschlägt. Das Richtige wort hierfür ist ganz klar "Absehbar" und eben nicht "Zufall".

  • Ich brauche nur eine Seite vorzublättern, wo geschrieben steht:

    Zitat

    Wenn wir schon zur Hölle fahren, dann bitte mit V12, 300 PS und ohne das schlechte Gewissen wegen 20 l/100 km oder weil der neue Plasmabildschirm nicht Öko ist oder so.

    Das sagt einiges aus, es sind eben nicht nur Politwesen. Wenn nach 20 Jahren Tschernobyl man in Bayern immer noch von der Atomkraft träumt, während bayerisches Schwarzwild immer noch munter vor sich herstrahlt, dann hast recht. Wenn ich einen Damm nicht verstärke, obwohl lange vorher gesagt wird, dann hast auch recht. Die, die es dann trifft, sind die Bauernopfer. Aber diese Bauernofpfer, hat es oft nicht interessiert. Fahren eben lieber mit 250 gegen die Wand, eh egal. Mal schauen was sie sagen, wenn es sie in 10 Jahren trifft, ihre Kinder oder sonstwer im unmittelbaren Kreis. Dann Mitleid?

    Natürlich bin ich dafür das wir helfen, egal wo auf der Welt. Seltsamerweise aber, empfinde ich für Spezie Mensch kein Mitleid mehr.

    Tóg go bog é

  • Zitat von S.i.T.

    Seltsamerweise aber, empfinde ich für Spezie Mensch kein Mitleid mehr.]


    Das wäre jetzt auch nicht angebracht, genausowenig wie es dieses rein theoretische Palaver angebracht ist, da es wie das Politikergeplänkel nichts bewirkt.
    Es herrscht Not und da ist etwas ganz anderes angebracht!

  • Was mich mal viel wichtiger finden würde als die Frage wer Schuld hat wäre wie die den Leuten jetzt noch helfen wollen. Mir geht es jetzt primär um die Menschen, die sich immer noch in der Stadt befinden und nicht "zufällig" zum Plündern da sind.
    An den Mitteln scheint es ja nicht wirklich zu liegen und ob die Betroffenen später dann nochmal nen Fertighaus wieder hingeklatscht bekommen ist ja auch erstmal egal.

    Das Problem ist da ja mittlerweile die Panik. Nachzulesen hier: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,372650,00.html

    Also, in so einer Situation macht man garantiert einiges wo man in einer "normalen" Situation sagen würde "nie". Bis auf die Deppen die da noch versuchen irgendwas rauszuholen (plündern) ist das eignetlich alles verständlich. Aber wie soll man dann den Leuten helfen, wenn sich im Pinzip jeder kleiner Versuch sofort verläuft, weil durch die Aktion mehr Menschen sich gefährden als wie wenn nichts passiert?

    Spiegel nennt einige wenige Busse um die die Leute im Prinzip kämpfen. Was ich nicht verstehen kann, ist: Wieso wenige Busse? Wenn die Verkehrswege blockiert sind ist das schon klar, aber dann müsste doch eine Endlosschleife an Bussen oder snonstigen Transportern bereitstehen die die Menschen erstmal aus der Gefahrenzone schaffen. Ansonsten... wenn es nicht genug Busse gibt...? Klar Spenden, ja, aber wenn's an sowas mangelt?

    Nicht, das ich das Spenden kritisiere, mitnichten, aber... Es wäre ja wohl eher eine Frage des Engpasses in der Lieferung als in der Mittel.

  • Guten Morgen allerseits!

    Helfen? Wie denn? Ich kann nicht helfen, noch nicht mal mit Geldspenden. Geld hat Amerika im Gegensatz zu Indonesien und Thailand genug. Was die Menschen jetzt benötigen sind: Trinkwasser, Lebensmittel, saubere Kleider, Medikamente usw. sowie Transportmöglichkeiten, um aus New Orleans wegzukommen. Das können nur die Amerikaner vor Ort leisten. Ich nicht.

    Vielleicht kann ja jemand mit einer Geldspende sein Gewissen beruhigen oder was? So ala "Ich habe geholfen/gespendet?" Ich könnte mein schlechtes Gewissen , daß ich mit einem Auto zur Arbeit fahre (30 min) und nicht mit dem Bus (75 min) mit einer Geldspende oder Ideen von der Ferne, wie man das alles besser organisieren könnte, nicht beruhigen. Und die, die wirkliche Hilfen anbieten, wie die niederländischen Deichingenieure, die seit 2 Tagen standby stehen, um beim Absichern und Wiederaufbauen der geborstenen Deiche zu helfen, haben von der amerikanischen Botschaft bislang noch kein Visum erhalten, weiss der Teufel warum.

    Schuldzuweisung an Amerika? Keine, [url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,371013,00.html]Garmisch-Partenkirchen[/url] steckt noch im Schlamm. Schuldzuweisung an den Menschen? Ja, ich bin auch einer von der Spezies. Jeder muss jetzt nachdenken, jeder auf seine Art: ich mit meinem Auto und der amerikanische Präsident mit der Anerkennung der Normen des Kyoto-Protokolls durch seine Unterschrift.

    ...

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Zitat von Amsterdammer

    Helfen? Wie denn? Ich kann nicht helfen [...] Das können nur die Amerikaner vor Ort leisten. Ich nicht.


    Ich kann.
    Über Schuld zu reden, hilft momentan nicht. Wenn nachher wieder alles einigermaßen im Lot ist, muss man es aber ganz verstärkt tun und du hast Recht: Es muss viel geändert werden. Tun wir es!

  • Zitat

    Neben 20 Staaten von Deutschland bis Japan boten auch Uno und Nato an, Ärzteteams, Boote, Flugzeuge, Zelte, Decken und Generatoren zu schicken. US-Präsident Bush sagte allerdings in einem Interview, die USA kämen alleine zurecht. Er erwarte sich nicht viel von anderen Staaten. "Ich erwarte viel Anteilnahme und vielleicht schicken ein paar Bargeld. Aber dieses Land wird aufstehen und sich um alles kümmern"


    Soviel zum Thema Hilfeleistung.
    Nachzulesen bei [url=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun…30_REF1,00.html]({http://www.tageschau.de}Meldung)[/url]

    Achja, der Behördenleiter sprach auch davon das es der falsche Zeitpunkt sei über Schuld zu reden... aber hier, in Deutschland? Hier habe ich nichts zu tun, kann keine Sandsäcke schleppen, keine Leute retten, ja, selbst wenn, Mr. G.W.B. will ja nichts.
    Insofern habe ich recht viel Zeit mir Gedanken über Schuld (und Sühne) zu machen... und natürlich darüber was noch kommen wird (nicht nur in den USA sondern auch in Europa).

    "Gib mir die Gelassenheit zu akzeptieren was ich nicht ändern kann, den Mut zu ändern was ich nicht akzeptieren kann und die Weisheit beides zu unterscheiden."
    -unbekannt-

  • Ich sagte schon: "Politikergequatsche".

    Habt ihr Freunde dort? Wir telefonieren seit Tagen stundenlang. Es geht nicht ums Geld, davon haben sie genug. Das Haus mit allem drin ist weg. Es war ihr Leben. Könnt ihr euch soetwas vorstellen? Ich habe es versucht und es erscheint mir schrecklich. Die Hilfe muss auch moralisch sein, dafür sind sie jetzt dankbar.

  • Trauer und Wehmut erfüllt mein Herz...

    Zitat

    Das House of the Rising Sun ist verschwunden, nun zum wiederholten Male und vielleicht für immer. Erst vor wenigen Wochen hatten Archäologen verkündet, dass sie möglicherweise auf die Fundamente jenes legendenumwobenen, unter anderem von Bob Dylan und den Animals besungenen Hotels gestossen seien, das «the ruin of many a poor girl» war. Die Absteige war ein verklärtes Symbol der Leichtlebigkeit, wenn nicht gar der Sittenlosigkeit von New Orleans, die sich so fundamental von der puritanischen Strenge unterscheidet, auf die Boston und andere jener wenigen Städte der USA gegründet sind, die auf eine ähnlich lange Geschichte wie «The Big Easy» zurückblicken können. Das House of the Rising Sun existierte bis 1822; jetzt sind seine vermeintlichen Überreste in der Conti Street, kaum wiederentdeckt, hinweggespült. Begraben unter dem Schlamm, den die Dammbrüche in eine Stadt getragen haben, die dank ihrem kulturellen Erbe mit kreolischen, französischen, spanischen, indianischen, afroamerikanischen Einflüssen eine Ausnahmeerscheinung auf der amerikanischen Landkarte darstellt, mit der sich allenfalls das wesentlich kleinere Santa Fé im Gliedstaat New Mexico vergleichen lässt.


    Das leichte Herz Amerikas steht still.

    ...

    "Krieg ist ein zu ernstes Geschäft, als daß man ihn den Generälen überlassen dürfte." Georges B. Clemenceau (1841-1929), Französischer Journalist und Politiker/Ministerpäsident

  • Man liest und ist verwundert.

    Die Arroganz der amerikanischen Regierung ist mal wieder sagenhaft. In allergrößter Not angebotene Hilfe abzulehnen stößt nicht nur die Hilfsbereiten vor den Kopf. Es schadet vor allem den Menschen dort. Dass Deutschland hier helfen könnte und gerne möchte ist klar. Warum erlaubt Bush es nicht?

  • Zitat von Sünndogskind

    Warum erlaubt Bush es nicht?

    Die Weltmacht braucht keine Hilfe.
    Und wenn sie Hilfe annehmen würde, dann würde sie auch zeigen das die Staaten genauso wie alle anderen wären.
    Der Stolz und die Flagge sind wichtiger.

    Naja, wer Geld hat um das Militär zu verwöhnen der hat auch Geld um die Naturkatastrophen, die durch Ihn selber zu verantwortlichen ist wieder verschwinden lassen statt die Gründe für das Entstehen zu beenden.

    Sollen die Verantwortlichen sich schämen, vor Scharm im Boden versinken.
    Dort werden sie bestimmt nicht mehr ertrinken :wink: