Liebe Firefox-Community,
ich bin eigentlich ein großer Fan von Firefox, aber mit einem habe ich im Moment persönlich sehr zu kämpfen:
Letzte Woche wurde auf meiner Firmen-Homepage eingebrochen (ich bin selbstständig und in der Software-Entwicklung tätig) und auf der index.html wurde Schadcode eingeschleust. Es handelte sich um Javascript, der bei einer alten IE-Version Benutzer zu einer Hacker-Seite umleitet. Ich konnte das relativ schnell bemerken, und habe den Code entfernt, Passwörter ausgetauscht etc. Es ging also keine Gefahr mehr von der Seite aus. Trotzdem landete meine komplette Seite bei Google einige Tage später auf der Phishing-Blacklist, was ich leider erst spät bemerkte. Nach Aufforderung nahm Google die Seite etwa 10 Stunden später wieder von der Liste. In dieser gesamten Zeit stellte Firefox eine sehr eindrucksvolle Warnung dar, und in Folge brachen die Benutzerzahlen praktisch auf 0 ein. Die Warnung wird nun nicht mehr dargestellt, aber das Favicon in den Bookmarks ist immer noch ein Stop-Schild.
Ich bin also auf mehrfache Art und Weise Opfer geworden:
1.) Zunächst gab es den Einbruch, der über ein Bot-Netz kam.
2.) Es wurde Schadcode eingeschleust, den ich wieder entfernen konnte.
3.) Google nimmt mich in den Phishing-Index auf. Das ist eine eigentlich sinnvolle Funktion. Ich kann aber nicht verstehen, wieso man als Homepage-Benutzer (ich verwende Google-Analytics und wurde auf meiner Benutzerseite auf das Problem hingewiesen) nicht automatisch per Mail informiert wird, um rechtzeitig Stellung beziehen zu können. Meine Mail-Adresse ist schließlich bei Google hinterlegt.
4.) Firefox stellt fälschlicherweise eine Warnung dar, in der meine Seite als Malware-Seite dar und behält auch nach diesem Fall die Warn-Icons bei.
Das kann für meine Firma den Todesstoß bedeuten. Schließlich bin ich als Entwickler auf Vertrauen angewiesen. Der Einbruch war schließlich lediglich in der Webpräsenz und dort auch nur mit relativ geringem Schaden. Wenn ein Entwickler mitliest, dann bitte ich um Folgendes:
Bitte weisen Sie in der Warnung darauf hin, dass es Hinweise auf eine Gefährdung gibt, aber
a.) Die Seite möglicherweise gecrackt wurde. Dann steht man zumindest als Besitzer nicht zwangsläufig als Krimineller dar.
b.) Die Information über die Gefährung von Google kommt, und Fehlklassifikationen nicht ausgeschlossen sind.
Innerhalb der letzten Woche musste ich lernen, dass die gesamte Aufregung und Privacy-Debatte im Zuge der Kinderpornographie-Stoppschilder in Hinblick auf Zensur lächerlich ist im Vergleich zu dem, was man in der Privatwirtschaft erleben muss.
Mit freundlichen Grüßen,
gbpa005