Firefox 100: Nutzer von Windows 7 benötigen Windows-Update KB4474419

Nutzer des veralteten Betriebssystems Windows 7 müssen sicherstellen, dass sie das Windows-Update KB4474419 installiert haben. Ansonsten wird sich Firefox ab Version 100 nicht mehr installieren lassen.

Mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass Microsoft die offizielle Unterstützung für Windows 7 eingestellt hat und seitdem keine Sicherheits-Updates für Privatanwender mehr veröffentlicht werden. Schon aus diesem Grund sollte niemand mehr Windows 7 nutzen. Nichtsdestominder nutzen nach aktuellem Stand immer noch knapp 18 Prozent aller Firefox-Nutzer dieses veraltete Betriebssystem. Wer sich dazu zählt, sollte kontrollieren, ob das Windows-Update KB4474419 installiert ist, welches Microsoft im Jahr 2019 veröffentlicht hat. Denn dieses ist Voraussetzung, um Firefox 100 und höher installieren zu können. Voraussetzung für KB4474419 wiederum ist das Service Pack 1 für Windows 7.

Grund dafür ist, dass Mozilla beginnend mit Firefox 100 nicht länger SHA-1 nutzt, um sein Installationspaket zu signieren, sondern das wesentlich sicherere SHA-256. Das Windows-Update KB4474419 ist Voraussetzung, damit Windows 7 damit etwas anfangen kann.

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Antworten 23

  • Hallo :)


    immerhin. Besser wäre, wenn veraltete Systeme überhaupt nicht unterstützt würden. SHA-2 code signing support update for Windows Server 2008 R2, Windows 7, and Windows Server 2008: September 23, 2019


    Gruß Ingo

  • Besser wäre, wenn veraltete Systeme überhaupt nicht unterstützt würden.


    Besser für wen wäre das denn tatsächlich? Klar, in einer idealen Welt schlägt man sich nicht mit veralteten Systemen rum und kann dann manchen Code entfernen, den neuere Systeme nicht benötigen. Der schlagartige Verlust von 18 Prozent (!) aller Nutzer wäre allerdings ein schmerzhafter Verlust für Mozilla, der auch finanziell kaum ohne Folgen bleiben könnte. Und das wiederum wäre zwangsläufig zum Schaden aller Firefox-Nutzer, auch derer, die ein aktuelles Betriebssystem nutzen. Denn die dadurch fehlenden Einnahmen müssten an anderer Stelle ja wieder ausgeglichen werden, d.h. normalerweise weniger Ressourcen für die Produktentwicklung. Mozilla ist nicht im Ansatz so groß wie Google, Apple oder Microsoft. Wenn man Nutzer aus Gründen verliert, muss man damit leben. Aber so viele Nutzer zu verschenken, kann sich Mozilla nicht leisten, dafür ist Mozilla zu klein.

  • Besser für wen wäre das denn tatsächlich?

    Hallo Sören :)


    für die Sicherheit aller Internet-Nutzer.

    Der schlagartige Verlust von 18 Prozent (!) aller Nutzer wäre allerdings ein schmerzhafter Verlust für Mozilla

    Das ist unbestritten. Ich wünsche mir das natürlich nicht nur von Mozilla. Die anderen Browser sollten das selbstverständlich genauso handhaben. Dass das blauäugig und wenig wahrscheinlich ist, ist schon klar.

    so viele Nutzer zu verschenken, kann sich Mozilla nicht leisten, dafür ist Mozilla zu klein.

    G00gle könnte es sich leisten, tut es aber auch nicht.


    Gruß Ingo

  • für die Sicherheit aller Internet-Nutzer.


    Das halte ich für sehr zweifelhaft. Ich behaupte sogar das komplette Gegenteil: Wer jetzt immer noch Windows 7 nutzt, aktualisiert nicht plötzlich sein Betriebssystem, nur weil Firefox keine Updates mehr erhält. Im besten Fall wechselt der Nutzer den Browser (was schlecht für Mozilla und bei großer Anzahl, wie erklärt, auch schlecht für alle anderen Firefox-Nutzer wäre). Oder der Nutzer bleibt dauerhaft bei einer Firefox-Version, die keine Updates mehr erhält, und trägt damit noch mehr als eh schon zu einer Gefährdung aller Internet-Nutzer bei. Ich widerspreche in dem Zusammenhang nämlich auch einer Aussage, die so oder in ähnlicher Form in diesem Forum schon häufiger getroffen wurde: Dass wenn man ein veraltetes Betriebssystem nutzt, es eh schon egal wäre. Das setzt allerdings die Annahme voraus, dass unsicher = unsicher bedeuten würde. Tatsächlich ist es überhaupt nicht egal. Sicherheitsdefizite addieren sich. Wer zusätzlich einen unsicheren Browser nutzt, ist für zusätzliche Angriffsvektoren empfänglich. Man kann Glück haben und wird nicht durch eine Sicherheitslücke in Windows 7 angegriffen, dann aber durch eine Sicherheitslücke im Browser. Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass Angriffe häufig durch eine Kombination mehrerer Sicherheitsprobleme überhaupt erst gefährlich werden. Man möchte also idealerweise zum eh schon vorhandenen Pool an Sicherheitsdefiziten nichts mehr addieren.


    Das ist unbestritten. Ich wünsche mir das natürlich nicht nur von Mozilla. Die anderen Browser sollten das selbstverständlich genauso handhaben. Dass das blauäugig und wenig wahrscheinlich ist, ist schon klar.


    Der Tag wird kommen, bei Firefox genauso wie bei anderen Browsern. Aber die Reihenfolge ist entscheidend: Die Nutzer aktualisieren nicht ihr Betriebssystem, weil der Browser keine Updates mehr erhält. Der Browser erhält keine Updates mehr, sobald die Nutzerzahl dies erlaubt. Ein bisschen Schwund wird es immer geben, das ist unvermeidbar. Aber 18 Prozent sind zu viel. Die Browserhersteller beobachten die Nutzerzahlen ganz genau, auch Mozilla. Und sowohl Google als auch Microsoft haben kürzlich angekündigt, ihre Unterstützung mindestens noch bis ins Jahr 2023 aufrecht zu erhalten. Mozilla als mit Abstand kleinster Browserhersteller wird hier in keine Vorreiter-Rolle gehen, sondern in jedem Fall nachziehen, also eher später als früher dran sein. Was es auch erlauben würde, ein paar gestrandete Chrome- und Edge-User abzuholen, ehe man selbst die Unterstützung einstellt.


    G00gle könnte es sich leisten, tut es aber auch nicht.


    Das Unternehmen heißt Google. Es hat was von einer gewissen Doppelmoral, dass du den Unternehmensnamen verstümmelst, nachdem du vor wenigen Tagen noch einen Nutzer "korrigiert" hattest, der Ähnliches mit dem Namen "Windows" gemacht hat…


    Und nein, nur weil Google viel Geld und viele Nutzer hat, heißt das nicht, dass sie ohne jeden technischen Grund auf so viele Nutzer verzichten können. Angenommen, es betrifft bei denen die gleiche Prozentzahl an Nutzern. In absoluten Zahlen macht das ein Vielfaches der Nutzer von Firefox aus. Und Chrome ist für Google bekanntlich Mittel zum Zweck, nämlich für Google-Dienste, an denen Google verdient, ergo geht es hier um noch viel mehr Geld. Dass Google (respektive deren Mutterkonzern Alphabet) ein börsennotiertes Unternehmen ist, multipliziert die finanziellen Auswirkungen noch einmal.


    Du musst bei all dem vor allem immer eine Frage entgegenhalten: Was bringt es im Gegenzug? Sicherheit wie gesagt eher nicht. Und der Aufwand, Windows 7 weiterhin zu unterstützen, hält sich offensichtlich auch noch für alle Browserhersteller in Grenzen. Solange die Kosten den Nutzen drastisch übersteigen, hat es keinen Sinn, die Unterstützung einzustellen. Erst wenn deutlich weniger Menschen Windows 7 nutzen, verschiebt sich das Ganze entsprechend. Letztlich muss man bei aller Liebe für Idealismen als Unternehmen immer die Realität berücksichtigen.

  • Das betreffende Update bekommen doch alle Win7 Nutzer eh automatisch, oder? Natürlich nur solche, welche das SP1 nicht nutzen, aber das sind hoffentlich nur noch sehr wenige. Wer etwas aufgepasst hat, bekommt aber weiterhin Updates für Win7 sprich ist weiterhin sicher unterwegs. Auf älteren PC´s ist Win7 immer noch eine gute Wahl....

  • Gefühlt neigen leider gar nicht so wenige Windows-Nutzer dazu, sehr genau auszuwählen, welches Update installiert wird und welches nicht, und Updates werden teils aus abenteuerlichen Gründen nicht installiert. Oder Updates werden grundsätzlich unterbunden, weil man ja so wenig Vertrauen in Microsoft hat (aber ironischerweise trotzdem Windows nutzt). Insofern würde ich keine Wette darauf abschließen wollen, wie viele Nutzer das schlussendlich betrifft. Die meisten werden bestimmt ohne Probleme das Update erhalten. Aber es wird schon auch einige betreffen. Für Mozilla ist es jedenfalls erwähnenswert genug, dass es in den Release Notes von Firefox 100 stehen wird.


    Auf älteren PC´s ist Win7 immer noch eine gute Wahl....


    Nein. Einfach nur nein. Ein Betriebssystem, welches seit Jahren kein Sicherheits-Update mehr gesehen hat, ist für absolut niemanden eine "gute Wahl". Und wie alt soll der Computer bitte sein, dass darauf nicht mindestens Windows 8 läuft? 20 Jahre? :/

  • Ich meinte einfach leistungstechnisch und wer aufgepasst hat aktuelles Win7 sprich mit allen Updates (die MS wegen seinen Firmenkunden weiterhin bereitstellt ); hatte selber schon so ein Gerät in der Hand und war erstaunt, wie performant Win7 im Gegensatz zu Win10 lief. Ist aber scheinbar nicht so für die breite Masse geeignet und muss man halt auch wissen. Ein löchriges Windows würde ich selber auch nicht betreiben wollen...

  • Wer jetzt immer noch Windows 7 nutzt, aktualisiert nicht plötzlich sein Betriebssystem, nur weil Firefox keine Updates mehr erhält. Im besten Fall wechselt der Nutzer den Browser

    Hallo Sören :)


    es ist vielleicht falsch rübergekommen. Selbstverständlich liegt das nicht allein am Browser.

    Die Nutzer aktualisieren nicht ihr Betriebssystem, weil der Browser keine Updates mehr erhält.

    Richtig. Aber wenn es alle Anwendungen so handhaben würden. Ich weiß, ich träume.

    Was bringt es im Gegenzug? Sicherheit wie gesagt eher nicht.

    Wenn der Druck entsprechend erhöht wird, werden auch mehr umsteigen.

    Auf älteren PC´s ist Win7 immer noch eine gute Wahl....

    Ergänzend zu Sören behaupte ich, dass auf (sehr?) vielen älteren Systemen sogar Windows 10 vernünftig laufen würde. Das betrifft zumindest die, auf denen noch Windows 7 oder 8 installiert ist. Und bei denen ist der Umstieg auch heute noch kostenlos.

    wer aufgepasst hat aktuelles Win7 sprich mit allen Updates (die MS wegen seinen Firmenkunden weiterhin bereitstellt

    Hier dürfte es wohl eher wenige Firmenkunden mit ESU-Vertrag geben. Und nein, für Privatkunden sind diese Updates illegal.

    war erstaunt, wie performant Win7 im Gegensatz zu Win10 lief

    Das wage ich zu bezweifeln.


    Gruß Ingo

  • Nein. Einfach nur nein. Ein Betriebssystem, welches [...]

    Meiner Meinung nach auch die einzig richtige Antwort darauf.


    Also musste sich Mozilla hier zwischen Pest u. Cholera entscheiden...

    Ich finde es nur traurig, dass hier total veraltete, unsichere Betriebssysteme unterstützt werden müssen, um User zu halten.

    Noch trauriger finde ich es dann, veraltete Systeme noch länger zu unterstützen, als andere Browser dies tun, nur um einen Teil dessen User auch noch abschöpfen zu können.


    Hier müssten(!) alle Browserschmieden mal an einem Strang ziehen und solchen Leuten mal den Mittelfinger zeigen. Aber ob das dann noch Kapitalismus wäre...?

  • Ich habe wie gesagt den direkten Vergleich gehabt, weil ich das Gerät von Win10 auf Win7 portiert habe. Updates gibt es für Win7 noch bis Januar 2023; ist also noch etwas Zeit. Ich betreibe gelegentlich auch noch ein Gerät (als Dritt-PC) mit Sockel 775; Win10 läuft dank SSD vernünftig, aber 4GB RAM sind mittlerweile keine gute Basis mehr. Gerade Browser sind mittlerweile seeehr gefräßig in Sachen RAM...

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