• Den Bayern fehlen weder neun Spieler, die ansonsten sicher in der Startelf stünden, noch fast 90 Prozent. :/ Wie ich außerdem bereits sagte: Das, was an Personal zur Verfügung steht, ist immer noch besser als die erste Elf der meisten Bundesligisten. Ein Pavard hat 30 Millionen Euro Marktwert, Kimmich 85 Millionen Euro, Sabitzer 27 Millionen Euro, Musiala 55 Millionen Euro, Gnabry 70 Millionen Euro, Müller 25 Millionen Euro, Lewandowski 50 Millionen Euro (und er ist derzeit vermutlich der beste Stürmer der Welt). Und jeder Verein war selbst dafür in der Verantwortung, in dem Bewusstsein, dass COVID-19 auch diese Saison über noch ein dominierendes Thema sein wird, seinen Kader in der Breite entsprechend zu besetzen.

    Insofern kann man es auch sehen, wie Bayerns eigener Trainer. Nagelsmann sagte im O-Ton: "Scheiß auf die Umstände", wie auch "Warum soll ich jetzt rumheulen? Ich bin keiner, der rumheult, das war ich noch nie. Es gibt sicherlich auch mal Klubs, die nach München fahren und sagen, es ist eigentlich ungerecht, dass wir gegen diese Weltauswahl spielen müssen." Und: "Wir haben trotzdem noch eine Elf mit vielen Weltklassespielern." Nagelsmann ist ein Top-Trainer und niemand, der schon im Vorfeld Ausreden sucht. Wenn er das nicht tut, sollte das von außerhalb erst recht niemand. Wenn schon, hätte er am meisten Grund, sich zu beklagen. Im Gegenteil sagte Nagelsmann aber, dass er die Situation sogar "reizvoll" findet - seine Wortwahl.

  • Das, was an Personal zur Verfügung steht, ist immer noch besser als die erste Elf der meisten Bundesligisten.

    Mag sein. Ist aber irrelevant. Sie können nicht mal halbwegs mit der Mannschaft antreten, mit der sie antreten würden. Es geht hier nicht um 2 oder 3 verletzte Spieler. Es geht um 9.

    Fair ist das aus meiner Sicht mehr. Ich bin kein Fan irgendeines Vereins. Doch geht es für den FCB am Ende um die Meisterschaft, die sie vielleicht wegen so einer Nummer knapp verpassen. Man weiß ja nicht, was noch kommt. Möchte nicht wissen, was du hier schreiben würdest, müsste die Hertha auf 9 Spieler verzichten, das Spiel verlieren und am Ende deshalb knapp absteigen.

  • Ich habe sieben einsatzbereite Spieler genannt, die alle genauso potentielle Startelf-Kandiaten sind wie die Spieler, die ausfallen. So viel zu deiner angeblichen Prozentzahl von oben. Und das sind teilweise Weltklasse-Spieler. Training ist natürlich wichtig für die Eingespieltheit, nichtsdestominder ist es ja nicht so, dass es kein Training gegeben hätte. Während Nationalelf-Pausen sieht es oft nicht viel anders aus.

    Du tust so, als wäre das eine so spezielle Situation. So ziemlich jeder Verein hat schon in vergleichbaren Situationen gesteckt, sprich dass ein Haufen Personal ausgefallen ist. Manche Vereine haben über einen Zeitraum von Monaten echt Verletzungspech, dann noch Länderspielreisen, Sperren. Die Bayern sind bei weitem nicht der erste Verein, der zusehen muss, wie er eine gute Elf auf den Platz bekommt. Hier eine Ausnahme zu machen, das wäre unfair und würde den nächsten Shitstorm der Art hervorrufen, dass die Bayern bevorzugt werden. Man kennt das ja: Wenn etwas zum Vorteil der Bayern entschieden wird, ist das aus Sicht der anderen immer unfair.

    Doch geht es für den FCB am Ende um die Meisterschaft, die sie vielleicht wegen so einer Nummer knapp verpassen.

    Das ist jetzt mal aber extrem weit hergeholt. Die Bayern spielen immer noch mit Top-Spielern gegen einen derzeitigen Abstiegskandidaten. Und sie haben vier Spieltage (!) Vorsprung (neun Punkte + eine mit drei Spielen nicht überholbare Tordifferenz). Für den nächsten Spieltag stehen einige Spieler, die heute ausfallen, eh wieder zur Verfügung. Wenn sie die Meisterschaft noch vergeigen, dann definitiv nicht wegen dieses einen Spiels, sondern weil sie nach 34 Spielen nicht genug Punkte gesammelt haben. Das dann auf dieses eine Spiel zu schieben, wäre so abwegig, das würden sich vermutlich nichtmal Bayern-Fans trauen.

    Möchte nicht wissen, was du hier schreiben würdest, müsste die Hertha auf 9 Spieler verzichten, das Spiel verlieren und am Ende deshalb knapp absteigen.

    Nichts anderes. Ich habe das Geschehen bei Hertha schon immer realistisch eingeordnet. Sowohl das Positive als auch das Negative. Vor allem würde ich einen Abstieg niemals mit einem einzigen Spieltag begründen, selbst wenn sie Situation noch so blöd war. Am Ende ist der Abstieg das Resultat aus 34 Spieltagen und einer Zeit, in der die meisten Vereine irgendwann mal Probleme haben.

    Und Hertha steckte, wie viele andere Vereine, bereits in vergleichbaren Situationen, wo sie von einem Spieltag auf den nächsten sechs, sieben oder acht Spieler wechselten. Hertha hat aber auch einen großen Kader und eine der besten Nachwuchsabteilungen Deutschlands. In Berlin hat man keine Angst davor, Nachwuchs in der Bundesliga einzusetzen. Im Gegenteil: Hertha hat sehr gute Erfahrungen damit, was letztlich auch der Grund ist, wieso andere Vereine wie Leipzig und jetzt zum wiederholten Mal Gladbach gerne auch Jugendspieler von Hertha verpflichten.

  • tl;dr: Gladbach hat 2:1 gewonnen, aber das Spiel hat super unterstrichen, was ich im Vorfeld geschrieben habe: Die Ausfälle waren für die Bayern nicht einmal ansatzweise ein so großes Problem, wie es hier dargestellt wurde. Im Gegenteil, von so vielen Ausfällen war den Bayern überhaupt nichts anzumerken.

    Bayern hat Gladbach von der ersten Minute an bis Mitte der ersten Halbzeit in jeder Hinsicht klar dominiert, aber nur ein Tor gemacht. Dann hat Gladbach innerhalb von vier Minuten zwei Tore aus dem Nichts gemacht, die Halbzeit dann immerhin ordentlich zu Ende gespielt. Und in der zweiten Halbzeit hat nur noch Bayern konstruktiv nach vorne gespielt. Das Gladbacher 1:1 fiel nach einer schwachen Verteidigung von Kimmich und Pavard, die beide Stammspieler bei den Bayern sind und nicht wegen anderer Ausfälle ins Team rückten, das 1:2 fiel nach einem Eckball, der einfach sehr gut ausgeführt war, und damit ebenfalls überhaupt nichts mit den Ausfällen zu tun hat. Dass Gladbachs Torhüter heute wieder mal hervorragend war, hat natürlich genauso wenig mit den Münchner Ausfällen zu tun, wie auch dass die Bayern zwei Mal durch Lewandowski Aluminium getroffen haben. Am Ende meinte es heute einfach nur Fortuna nicht gut mit den Bayern und es hat die Mannschaft mit den deutlich weniger Torchancen gewonnen. Das ist ja das Schöne am Fußball: Dass man es nicht berechnen kann und man selbst mit weniger Chancen ein Spiel gewinnen kann. Auch wenn mir persönlich das Ergebnis heute natürlich überhaupt nicht schmecken kann.

  • aber das Spiel hat super unterstrichen, was ich im Vorfeld geschrieben habe: Die Ausfälle waren für die Bayern nicht einmal ansatzweise ein so großes Problem, wie es hier dargestellt wurde. Im Gegenteil, von so vielen Ausfällen war den Bayern überhaupt nichts anzumerken.

    Da du unbedingt nachlegen musst. Die Bayern haben nicht schlecht gespielt, hatten hier und da Pech und hätten das Ding auch gewinnen können. Ebenso haben die Gladbacher ein paar gute Möglichkeiten liegenlassen.

    Dass die Ausfälle kein größeres Problem waren, das sah sogar der Kommentator, Wolf Fuß, anders. Er sagte mehrfach sinngemäß, die Gladbacher würden das Handicap der Bayern sichtbar machen. Auch, dass die Bayern kaum Wechseloptionen hatten, weil auf der Bank nur Spieler waren, die noch kein einziges Bundesligaspiel bestritten haben. Deutlich zu erkennen war, dass diese Notmannschaft nicht eingespielt war. Auch das Fehlen der schnellen Leute über die Flügel war sehr auffällig. Da wurde kaum Druck aufgebaut. Das war nicht der FCB, wie man ihn aus den Spielen zuvor kennt. Das typische, schon fast handballartige Spiel in des Gegners Hälfte fand nicht statt.

    Am Ende meinte es heute einfach nur Fortuna nicht gut mit den Bayern und es hat die Mannschaft mit den deutlich weniger Torchancen gewonnen. Das ist ja das Schöne am Fußball: Dass man es nicht berechnen kann und man selbst mit weniger Chancen ein Spiel gewinnen kann

    Das ist eine schöne Komponente beim Fußball. Das Ergebnis macht die Liga vorerst interessanter. Das finde ich als neutraler Fußballfreund durchaus gut. Eines der Teams musste auf 9 Spieler verzichten. Das war nicht fair und deshalb auch nicht schön.

  • Da du unbedingt nachlegen musst.

    Dieser Kommentar hat eine völlig unnötige Färbung im Ton. Es wurde vor dem Spiel über die Situation gesprochen. Natürlich gehe ich dann nach dem Spiel darauf auch nochmal ein, insbesondere nachdem das Spiel ja komplett bestätigt hat, was ich vorher schrieb.

    Ebenso haben die Gladbacher ein paar gute Möglichkeiten liegenlassen.

    Gladbach mag mehr als zwei Chancen gehabt haben, aber weder quantitativ noch qualitativ konnte Gladbach auch nur im Ansatz mit den Bayern mithalten. Die Bayern waren trotz der Ausfälle sehr wohl in der Lage, ein gutes Spiel abzuliefern. Und dass es nur wenig gemeinsames Training gab, hat man beim besten Willen nicht gesehen.

    Dass die Ausfälle kein größeres Problem waren, das sah sogar der Kommentator, Wolf Fuß, anders.

    Fehlt ja nur noch, dass du Sandro Wagner zitierst. :D Aber nein, dass die Ausfälle ein "größeres Problem" gewesen seien, wurde während des Spiels so nicht gesagt und würde spätestens nach dem Spiel auch gar keinen Sinn ergeben, da das Spiel eine solche Äußerung nicht hergegeben hat. Die Bayern waren schließlich die meiste Zeit über klar dominant.

    Auch, dass die Bayern kaum Wechseloptionen hatten, weil auf der Bank nur Spieler waren, die noch kein einziges Bundesligaspiel bestritten haben.

    Die Bayern hatten kaum Wechseloptionen mit Erfahrung, das ist richtig. Darum musste mancher Spieler vielleicht etwas länger spielen, der sonst möglicherweise schon ein paar Minuten eher ausgewechselt worden wäre. Aber du ignorierst hier, dass auch die unerfahrenen Einwechselspieler ihre Aufgabe sehr gut gemacht haben. Auch die Bayern haben sehr talentierten Nachwuchs. Und oft sind es ja gerade die jungen und unerfahrenen Spieler, die auf Grund ihrer Unbeschwertheit ein Spiel nochmal richtig beleben können. Das sieht man ja auch bei anderen Vereinen immer wieder. Dazu kommt, dass ein Tillman, der in der Startelf stand, kein gutes Spiel gemacht hat, und der für ihn eingewechselte Copado in der kurzen Zeit auffälliger war.

    Deutlich zu erkennen war, dass diese Notmannschaft nicht eingespielt war.

    Mit Verlaub, aber jetzt wird's ziemlich albern. Eine "Notmannschaft" war das mal sicher nicht. Sieben der elf aufgestellten Startspieler waren potentielle Stammspieler. Alleine die aufgestellte Startelf hatte einen Marktwert von über 364 Millionen Euro. Das ist mehr als das Dreifache des kompletten Hertha-Kaders! Da von "Not" zu sprechen, reduziert deine Glaubwürdigkeit massiv.

    Auch war die angebliche Tatsache, dass die Mannschaft nicht eingespielt gewesen wäre, nicht "deutlich zu erkennen", sondern ganz im Gegenteil praktisch überhaupt nicht zu erkennen. Selbst wenn du sagst, dass sie noch besser zusammenspielen können, würde es nicht stimmen, dass es "deutlich zu erkennen" gewesen sei, dass sie nicht eingespielt waren. Vor allem, da der größere Teil der aufgestellten Startelf nachweislich ziemlich viele Spiele gemeinsam bestreitet und die anderen Spieler ja auch im Training sind und die Abläufe durchaus kennen. Man muss also nicht so tun, als wären Spieler auf den Platz geschickt worden, die gar keine Ahnung haben, wie die Bayern spielen. Das stimmt nicht.

    Alleine bei den Vorstößen auf den Flügen war immer wieder blindes Verstänis zu sehen und eine unglaubliche Präzision. Würde deine Behauptung der Wahrheit entsprechen, müsste sich das zwangsläufig auch in hohen Ballverlustquoten zeigen, da Nicht-Eingespieltheit natürlich zu Ungenauigkeiten führt. Im Gegenteil hatten die Bayern aber eine eine Passquote von 83 Prozent, was alles andere als schlecht ist. Und da waren einige Pässe über eine sehr große Distanz dabei, sprich mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad.

    Auch das Fehlen der schnellen Leute über die Flügel war sehr auffällig. Da wurde kaum Druck aufgebaut. Das war nicht der FCB, wie man ihn aus den Spielen zuvor kennt.

    Viele Torchancen in der Offensive, unnötige Fehler in der Defensive. Doch, das klingt für mich sehr nach dem FC Bayern, den man in dieser oder auch schon aus der letzten Saison kennt. Nur die Anzahl an Torchancen, die Lewandowski vergeben hat, klingt für mich untypisch. Und Lewandowski als einer der besten Stürmer der Welt (wenn nicht aktuell sogar der beste) stand ja auch nicht nur aus Not auf dem Platz.

    Und so wenig kamen die Bayern jetzt auch nicht über den Flügel. Die Gladbacher werden sich nach dem Spiel jedenfalls nicht über zu wenig Druck beklagt haben. Denn die Dominanz der Bayern war schong groß.

    Eines der Teams musste auf 9 Spieler verzichten. Das war nicht fair und deshalb auch nicht schön.

    Du kommst echt immer noch mit "sie mussten auf neun Spieler verzichten" und "das war nicht fair". Nochmal: Sieben der elf Startspieler waren potentielle Stammspieler. Andere Vereine mussten schon auf mehr potentielle Stammspieler verzichten, und das nicht nur einmal. Und die erste Elf hatte wie gesagt einen Marktwert von über 384 Millionen Euro. Mir kommen die Tränen. Nicht. Nicht einmal Nagelsmann als Trainer der Bayern hat gejammert, was nochmal ein Grund mehr dafür ist, hier kein Problem zu erfinden, welches - und das kann man nach dem Spiel sagen - nachweislich kein so großes Problem war. Also erzähl hier doch nichts von "nicht fair" und schon gar nicht von "nicht schön", denn wer das Spiel gestern gesehen hat und nichts von der Situation wusste, der hätte definitiv nicht erkannt, dass die Bayern viele Ausfälle hatten. Zu behaupten, das Spiel hätte unter unfairen Voraussetzungen stattgefunden, stimmt also einfach nicht. Unfair wäre nur gewesen, wenn das Spiel nicht stattgefunden hätte. Wie ich dir bereits erklärte, war das keine Situation, die andere Vereine nicht auch schon hatten. Und die mussten ihre Spiele ja auch spielen. Das gehört zum Fußball dazu. Und deswegen haben die Mannschaften auch alle so viele Spieler. Das gilt in dieser Saison ja sogar noch mehr als in jeder anderen Saison, weil die Vereine die Situation bei ihrer Kaderplanung kannten und sich auf die Regeln geeinigt haben, sprich Situationen wie vermehrte COVID-bedingte Ausfälle sind seitens der Vereine explizit einkalkuliert. Auch das ist ein Fakt.

    Man kann sich höchstens darauf einigen, dass es kein ideale Situation für die Bayern war und mehr Optionen immer gut sind. Aber dass das Spiel dann großartig anders gelaufen wäre, ist auch nur pure Spekulation, zumal die Gladbacher fast schon sowas wie ein Angstgegner der Bayern sind - die Bayern haben nicht einmal die Hälfte ihrer Spiele gegen Gladbach gewonnen. Und die Personalsituation sah vermutlich fast immer deutlich besser aus als gestern.

  • Das ist ja das Schöne am Fußball:

    Das Schöne am Fußball ist auch, dass jeder dazu eine Meinung haben darf. Es gibt oft kein der hat Recht und der nicht. Etwas Beweisbares, so wie in der Technik, gibt es hier meistens nicht. Meistens. Kommen wir zum Videobeweis.

    Aber nein, dass die Ausfälle ein "größeres Problem" gewesen seien, wurde während des Spiels so nicht gesagt

    Die Aussage, so wie ich sie oben extra mit dem Vermerk sinngemäß zitiert habe, wurde mehrfach getroffen. Dafür gibt es alle Fernsehzuschauer als Zeugen und zur Not bestimmt eine Aufzeichnung. Das ist beweisbar!

    Einmal editiert, zuletzt von Sören Hentzschel (9. Januar 2022 um 23:53) aus folgendem Grund: Provokation entfernt

  • Fehlstart in die Rückrunde! Hertha verliert gegen Köln 1:3, die sich Richtung Europa orientieren, während Berlin auf Platz 12 verharrt.

    Binnen 3 Minuten gabs Mitte der 1. Halbzeit 2 Gegentore, ein sehr schönes Freistoßtor ließ ca 3000 Zuschauer noch mal hoffen, das 3. Kölner Tor besiegelt aber die erste Heimpleite von Trainer Korkut und seinen Mannen. Nicht unerwähnt sollte bleiben, das bei Hertha einige Spieler aus der Corona-Quarantäne kamen, 4 allerdings nach positiven Testungen diese auch neu antreten mussten. Meine Meinung dazu ist ja hinlänglich bekannt, weswegen ich Hyperventilationen vermeiden möchte! ;)

  • Von einem Fehlstart zu sprechen, ergibt nach nur einem einzigen Spiel nicht so richtig viel Sinn. Zumal Köln ja sogar das favorisierte Team war. Sie hatten schon vor dem Spiel vier Punkte mehr als Hertha, hatten vor dem Spiel schon zehn Punkte mehr als letzte Saison zu diesem Zeitpunkt, Hertha hat die letzten fünf Spiele gegen Köln nicht gewonnen und die Quoten der Wettanbieter vor dem Spiel machten ebenfalls Köln als Favoriten aus. Insofern war das eine Niederlage, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Der nächste Gegner heißt Wolfsburg (die heute auch schon wieder verloren haben). Da rechne ich mir mehr aus als gegen Köln. So weit ist es mit dieser verrückten Bundesliga schon gekommen. :D

    Ich hatte mir vor dem Spiel natürlich mehr erhofft, aber wer sollte die Tore schießen? Die zwei gesetzten Stürmer sind beide ausgefallen (nein, nicht beide COVID-19), Stürmer Nr. 3 wurde vor dem Spiel nach Florenz (inklusive Kaufoption für 15 Millionen Euro) verliehen, also haben Stürmer 4 und 5 gespielt. Stürmer Nr. 4 ist Selke, der nur in Berlin spielt, weil Bremen abgestiegen ist und halt 20 Spiele für ein Tor braucht, Stürmer Nr. 5 ist überhaupt kein echter Stürmer, sondern eigentlich ein Außenbahnspieler. Und wieso er meiner Meinung nach kein echter Stürmer ist, hat man unmittelbar vor dem 0:1 gesehen, als er ohne Wenn und Aber das 1:0 für Hertha hätte machen müssen. Maolida ist ein extrem dribbelstarker und schneller Spieler, aber im Abschluss hat er noch Defizite. Nur wollte der Trainer da System mit zwei Stürmern beibehalten, weil kurzfristig die gesamte taktische Ausrichtung über den Haufen werfen, auch nicht so grandios ist, und da fehlen dann hinten raus die Optionen. Im Nachhinein betrachtet wäre Ekkelenkamp vielleicht besser im Sturm gewesen. Das einzige Hertha-Tor fiel nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld, bei dem auch etwas Glück dabei war.

    Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Hertha hat gut angefangen, nach 15 Minuten aus irgendeinem Grund den Faden verloren und nachdem die Kölner dann erst etwas fahrlässig mit ihren Chancen umgingen, ist vollkommen folgerichtig passiert, was passieren musste: zwei Angriffe wurden erfolgreich in Tore umgesetzt. Beim 0:2 kann ich leider auch unseren Torhüter nicht komplett frei von Schuld sprechen. Das war ein sehr guter Schuss von Duda, aber Schwolow, der ansonsten eh gut gehalten hat, sah da nicht gut aus. Die zweite Halbzeit war aus Hertha-Sicht auf jeden Fall besser und der Anschluss nicht unverdient, aber genug, um zwei Tore Rückstand aufzuholen, war es dann auch nicht. Das 1:3 in der Nachspielzeit ist geschenkt. Bei dem Spielstand muss man alles risikieren, um das 2:2 zu machen. Dann ist man hinten offen. Und wenn der einzige Spieler, der für die Restverteidigung verantwortlich ist, dann noch ausrutscht, ist das nicht mehr zu verteidigen. Alles in allem eine verdiente Niederlage, die natürlich enttäuscht, aber auch nicht völlig überraschend ist.

  • Nicht wirklich. Wie gesagt: Nach einem einzigen Spiel braucht man nicht ernsthaft von einem Fehlstart sprechen, schon gar nicht, wenn die gegnerische Mannschaft sowieso favorisiert war. Das wäre eine unnötige Dramatisierung der Situation. Wenn sie die nächsten zwei Spiele auch verlieren (nicht ausgeschlossen, aber hoffen wir das beste), kann man über diese Formulierung nochmal reden.

  • Hertha holt ein 0:0 gegen Wolfsburg, was ein sehr gutes Ergebnis für Hertha ist. So viel zum "Fehlstart". Vor allem, dass sie nach zuletzt wieder zu vielen Gegentoren zu null gespielt haben, ist super. Aber über den Schiedsrichter wird zu sprechen sein, der ein reguläres Tor für Hertha aberkannt hat, wegen eines angeblichen Fouls, wo nicht einmal im Ansatz eines zu sehen war. Und da der Schiedsrichter sofort gepfiffen hat und der Ball noch nicht im Tor war, als der Pfiff kam, hätte der VAR nicht eingreifen dürfen…

    Optisch hat Wolfsburg die erste Halbzeit deutlich dominiert, aber man muss ehrlicherweise auch sagen, dass von den fünf Top-Chancen, die Wolfsburg in der ersten Halbzeit hatte, vier spätestens beim VAR hätten einkassiert werden müssen, wenn sie im Tor gelandet wären. Das sah also deutlich besser aus als es tatsächlich war. In der zweiten Halbzeit war von Wolfsburg kaum noch was zu sehen, da war Hertha die bessere Mannschaft. So gesehen ein gerechtes Ergebnis, aber wie gesagt, eigentlich hat Hertha ein Tor geschossen, das zählen muss, woran man auch bei Sky keinen Zweifel hatte…

    Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich mich an kein Fußballspiel erinnern kann, in dem eine einzige Mannschaft so oft im Abseits stand wie Wolfsburg heute. Das muss als Spieler schon nerven. :D

  • So viel zum "Fehlstart".

    Nun ja, 1 Punkt gegen Wolfsburg ist jetzt ja ganz toll... ^^

    Bei den Möglichkeiten im Umfeld muss Hertha einfach mehr zeigen.

    Und ich bleibe dabei, es ist ein Fehlstart in die Rückrunde auch wenn du das anders siehst.

  • Nun ja, 1 Punkt gegen Wolfsburg ist jetzt ja ganz toll... ^^

    Ja, ein Punkt gegen Wolfsburg ist als Ergebnis mehr als in Ordnung für Hertha. Das hätte ich vor dem Spiel direkt unterschrieben. Vor allem, nachdem in den letzten drei Paarungen zwischen diesen beiden Mannschaften Hertha jeweils weniger mitgenommen hat, als der Spielverlauf hergegeben hatte, beschwere ich mich jetzt sicher nicht über eine gerechte Punkteteilung. Und der Punkt hilft Hertha ganz klar mehr als den Wolfsburgern, die einen komplett anderen Anspruch als Hertha haben. Wolfsburg gehört auf die internationalen Plätze, Hertha nicht.

    Bei den Möglichkeiten im Umfeld muss Hertha einfach mehr zeigen.

    Hä? Wir sprechen aber schon noch vom gleichen Verein? :/ Ich weiß, Bundesliga ist für dich sehr weit weg. Aber wenn du den Verein nicht realistisch einordnen kannst, weiß ich nicht, wieso du glaubst, dich zu diesem Verein überhaupt äußern zu müssen. Ich behaupte ja auch nicht irgendeinen unqualifizierten Blödsinn über Eintracht Braunschweig.

    Ich weiß nicht, was du glaubst. Aber Hertha hat nicht das Ziel, die europäischen Plätze zu erreichen. Hertha hat das Ziel, am Ende halbwegs gesichert im Mittelfeld zu landen und sich spielerisch weiterzuentwickeln, in einer Situation, die nicht einfach ist. Alleine COVID-bedingt fehlen dem Verein nur aus der letzten Saison mehr als 40 Millionen Euro. Und nach der letzten Saison und wie es für Hertha in dieser Saison bis vor dem Amtsantritt von Korkut lief, ja, da ist ein Punkt gegen eine Mannschaft, die in dieser Saison in der Champions League gespielt hat, mehr als ordentlich. Und so sehen das übrigens, nach dem, was ich so mitbekomme, auch im Hertha-Umfeld die meisten. Gerade die letzte Saison hat doch glücklicherweise einige etwas demütiger und realistischer werden lassen.

    Und ich bleibe dabei, es ist ein Fehlstart in die Rückrunde auch wenn du das anders siehst.

    Du kannst behaupten, was du willst, die Fakten unterstützen deine Behauptung halt nicht. Hertha hat gegen favorisierte Kölner verloren, was zugegeben enttäuschend, aber nicht überraschend war, und hat jetzt einen Punkt gegen einen Champions League-Teilnehmer geholt. Das ist ein gutes Ergebnis für Hertha, auch wenn du es gerne anders hättest. Spätestens nach diesem Punktgewinn kann man nicht mehr glaubhaft von einem Fehlstart sprechen. Es ist nicht überragend, aber okay und sogar eine Steigerung gegenüber der Hinrunde, da hatte Hertha gegen Köln und gegen Wolfsburg verloren (und am Ende die Hinrunde trotzdem mit vier Punkten mehr als die vorherige Saison beendet). Hertha befindet sich immer noch mitten in einem Umbruch, in welchem Entwicklung an erster Stelle steht. Und die Entwicklung stimmt. Mehr Konstanz wäre insgesamt natürlich schön, aber Entwicklungen benötigen Zeit und Rückschläge wie gegen Mainz und Köln gehören dazu. Das Ergebnis gegen Wolfsburg war definitiv kein Rückschlag.

  • Ja, aus den genannten Gründen ist das tatsächlich so: Trotz Wolfsburger Krise ist das immer noch eine Top-Mannsachaft, welche diese Saison in der Champions League gespielt hat. Hertha dagegen kommt aus dem Abstiegskampf. Die Voraussetzungen waren also komplett andere. Nach zuletzt neun (!) Gegentoren aus drei Spielen gab es heute kein einziges Gegentor und Hertha hat auch so gut wie keine Torchance zugelassen (wo das Tor gezählt hätte), obwohl Wolfsburg am Ende Offensive ohne Ende auf dem Platz hatte. Nach der Niederlage im Hinspiel haben sie heute einen Punkt geholt, was eine Steigerung ist. Und nach drei Spielen gegen Wolfsburg in Reihe, in denen Hertha jeweils mehr verdient gehabt hätte und dabei zwei Mal komplett leer ausging und einmal nur einen Punkt holte, war das Ergebnis heute auch leistungsgerecht. Dazu kommen die anderen Ergebnisse, die nicht schlecht liefen. Den Abstand nach hinten auf Stuttgart hat man vergrößert, Wolfsburg bleibt bei gleichem Abstand hinter Hertha, der Abstand nach vorne auf Gladbach und Bochum wurde verkleinert. Natürlich ist ein Sieg immer noch schöner und sie hätten damit einen kleinen Sprung machen können, aber ich kann schon sehr realistisch einordnen, wo Hertha steht - und wo sie noch nicht stehen.

    Richtig ärgerlich ist wie gesagt nur, dass Hertha ja eigentlich im Gegensatz zu Wolfsburg sogar ein Tor geschossen hat und es keinen nachvollziehbaren Grund dafür gab, das regulär erzielte Hertha-Tor abzuerkennen.

    Aber es überrascht mich nicht, dass ich damit zufriedener bin als du, denn wie ich ja schon schrieb und bei Sky auch schon vor dem Spiel gesagt wurde: Für Wolfsburg war es viel wichtiger als für Hertha, das Spiel heute zu gewinnen. Aus Wolfsburger Sicht kann man zwar sagen: Gut, nach acht Niederlagen in Serie war das jetzt wenigstens mal ein Punkt. Aber am Ende kann das eben auch nicht der Wolfsburger Anspruch sein. Am Ende des Tages war es wieder kein Sieg und das gegen eine Mannschaft, die aus dem Abstiegskampf kommt und ihre ganz eigenen Probleme hat. Es ist also ganz klar, dass der Punkt für beide Mannschaften ein ganz anderes Gewicht hat.