• Zitat

    Und was bewegt sie außer der "Überstimmung" der Parteilisten?


    Klar,
    Aber dennoch hat meine Erst Stimme an anderer Stelle eine minimale Chance, für das Zünglein an der Waage, als bei den Piraten.
    Die Zweitstimme ist hier klar.

    Ich habe seit Anfang der 80'er Jahre ziemlich intensiv bei den Grünen Politik mitgestaltet, bis an die Grenze der Selbstausbeutung.
    Ende der 90'er Jahre hab ich eine ganz ähnliche Erfahrung wie Boersenfeger gemacht. Da wurde Bündniss 90 unter die Grüne Decke gekrochen wurden.
    Das war der Anfang meines Austritts, der sich noch einige Zeit hinschleppte.

    Aber in dieser Zeit habe ich hautnah mitbekommen, wie knapp ein "Sieg" oft zustande kam.

    angelheart

    …Wie viele rätselhafte Städte unter der Erde baut nicht das, was wir das Herz nennen!… (Lars Gustafsson)

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  • Zitat von boardraider

    Auch wenn kleinere Parteien bei der Direktwahl wenig Chancen haben, so mindert man diese noch, wenn man den Großen die Stimme schenkt!


    ... dem stimme ich zu; das Spiel mit Erst- und Zweitstimme trägt letztlich mit dazu bei, dass möglichst alles beim alten bleibt. Wenn es darum ginge, nur die Partei zu wählen, die über die größten Chancen verfügt, bräuchte man ja gar nicht mehr zur Wahl zu gehen; Fakt ist doch, dass seit 60 Jahren ein periodisches "Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen" zwischen Union und SPD (+ Fähnchen im Wind: FDP) stattfindet, das letztlich dazu geführt hat, dass sich die beiden so genannten "Volksparteien" so gut wie nicht mehr unterscheiden; die wohl verbreitete Meinung, die Partei mit den größten Chancen wählen zu "müssen", weil die anderen sowieso so gut wie nichts bewirken würden, trägt maßgeblich dazu bei, dass sich kaum etwas ändert. Was nützt es, die Erststimme aus taktischen Gründen einem/r Vertreter/in einer Partei zu geben, die mit allen Mitteln gegen die Partei, der man die Zweitstimme gibt ankämpft - eben auch aus dem Wahlkreis heraus? Man sollte konsequent abwählen was abzuwählen ist.

    Zitat von boersenfeger

    Wichtig wäre, das die Wahlbeteiligung der Jugend bis 30 erkennbar ansteigt. Hier liegt linkes Wählerpotential brach. Die Konservativen bringen ihre Wählerschaft an die Urne, links leider nicht.


    ... das sehe ich auch so - dazu müssten sich jedoch gerade die alternativen Parteien nicht auf die eingebürgerte altfränkische Vereinsmeierei einlassen und thematische Schnittmengen zwischen den kleinen Parteien deutlich machen; das Problem ist doch, dass die kleinen Parteien mit mehr oder weniger linken Inhalten - bislang Grüne und Die Linke - ebenfalls konkurieren. Die linke Scene war schon immer gnadenlos zersplittert - sämtliche linken Inhalte wurden durch das Sektierertum jahrzehntelang permanent geschwächt, während die SPD immer mehr nach rechts abdriftete. Die Piratenpartei ist nun eine weitere wählbare Partei die, ob sie es will oder nicht, Gefahr läuft, einen weiteren Keil zwischen das thematische linke Spektrum zu treiben und insgesamt linke Themen zu schwächen. Die Konservativen ( Union & FDP - also ganz rechts neben der SPD) aktivieren derweil nicht nur ihr Wählerpotential - die Wahlstimmen verschieben sich allenfalls Richtung FDP - sie machen schließlich auch keinen Hehl daraus, mehr oder weniger "gut" zusammenzupassen - die konservative Rechte bleibt unterm Strich recht stabil.

    Es macht keinen Sinn, wenn sich nun Grüne, Linke und Piratenpartei gegenseitig das Wasser abgraben - viel mehr wäre es angesagt, in Teilbereichen unter dem Motto "Politikwechsel" einen gemeinsamen Wahlkampf zu betreiben - da müssen alle erstmal aus ihren alten Schluppen heraus; mit der altbackenen Vereinsmeierei reißt man bei den Jungen Leuten keine Wurst vom Teller.

    "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia)

  • Zitat von doubletrouble

    ... das sehe ich auch so - dazu müssten sich jedoch gerade die alternativen Parteien nicht auf die eingebürgerte altfränkische Vereinsmeierei einlassen und thematische Schnittmengen zwischen den kleinen Parteien deutlich machen;

    Die Vereinsmeierei ist aber leider durch diverse Gesetze (Parteiengesetz, Wahlgesetz etc. etc) streng vorgegeben. Wenn hier nicht exakt gearbeitet wird, ist der Laden ganz schnell zu, bzw. wird erst gar nicht eröffnet. Ich sage nur, Fristen einhalten, alles in einer Satzung regeln, alles dokumentieren usw. usw. Warum muss man Stützunterschriften (zwar nur für die erstmalige Kandidatur, aber immerhin) für die Anmeldung einer Partei zur Bundestagswahl einholen? Warum gibt es die 5 % Hürde? Warum, warum.....
    Weil die Altvorderen den Laden geschlossen halten wollen.

  • Zitat von Boersenfeger

    Das halte ich für eine Fehleinschätzung!


    Hätten sie wirkliches Interesse, würden sie sich informieren. Machen die aller meisten aber nicht (ich erinnere hier mal stillschweigend an die Wahlbeteiligungsquote...), weil das Arbeit und Zeit bedeutet. Ein Kreuz bei der Partei zu machen, die einem das verspricht, was einem persönlich Vorteile liefert, hat nichts politisches an sich.

  • Zitat

    doubletrouble schreibt:
    da müssen alle erstmal aus ihren alten Schluppen heraus; mit der altbackenen Vereinsmeierei reißt man bei den Jungen Leuten keine Wurst vom Teller.


    Die "Jungen" Leute sind heut zutage eher Konservativ. Karriere Aufbau und Stromlinie haben Priorität. Protest keimt ja nur noch wegen der Studiengebühr auf.

    Zitat

    bugcatcher schreibt:
    ich erinnere hier mal stillschweigend an die Wahlbeteiligungsquote


    Ich glaub nicht das die Leute zu faul sind, zur Wahl zu gehen, ich glaub auch nicht, das die Leute sich nicht informieren wollen...
    Die Informationen in den letzten Jahren haben die Leute nur noch als Verarsche wahrgenommen, und das zurecht.

    Zitat

    Boersenfeger schreibt:
    Die Vereinsmeierei ist aber leider durch diverse Gesetze (Parteiengesetz, Wahlgesetz etc. etc) streng vorgegeben. Wenn hier nicht exakt gearbeitet wird, ist der Laden ganz schnell zu, bzw. wird erst gar nicht eröffnet. Ich sage nur, Fristen einhalten, alles in einer Satzung regeln, alles dokumentieren usw. usw. Warum muss man Stützunterschriften (zwar nur für die erstmalige Kandidatur, aber immerhin) für die Anmeldung einer Partei zur Bundestagswahl einholen?


    Ganz genau, diesbezüglich muß absolut korrekt gearbeitet werden. Hat man ja schon mal gemacht. :wink:
    Bei der 5% Hürde bin ich vorsichtig, wenn man an den Parlamentswahnsinn in Italien betrachtet, bis ein neues Wahlgesetz kam. Um diese Vereinsmeierei kommt man nicht drum rum.

    Aber es gibt ja noch andere Vereinsmeiereien, grad bei Links, wenn es zum Beispiel um eine gemeinsame Strategie geht... Da wirds oft, wenigstens kleinkarriert - und wenn nich noch schlimmer...

    angelheart

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  • Zitat von angelheart

    Ich glaub nicht das die Leute zu faul sind, zur Wahl zu gehen, ich glaub auch nicht, das die Leute sich nicht informieren wollen...
    Die Informationen in den letzten Jahren haben die Leute nur noch als Verarsche wahrgenommen, und das zurecht.


    Dann sind die Menschen eben kurzsichtig, wenn sie der Meinung sind, mit dem Arsch auf dem Sofa sitzen zu bleiben, würde ihnen irgendwie zu gute kommen (was ich allerdings auch weiterhin als "Faulheit/Unwillen" einstufe).

  • So ist's halt, natürlich wärs sinnvoll, zur Wahl zu gehn.
    Auf der anderen Seite ist die heftige Abstrafung der SPD auch eine Politische Antwort, an die Politische Klasse.
    Und die Umfrage Werte für Frau Merkel sind m.E. irreal.

    angelheart

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  • Die guten Werte stammen halt von uninformierten Menschen. Wer weiß was die Dame die ganze Zeit macht, würde der keine so guten Umfragewerte geben. Informiert sein, bedeutet ja nicht nicht, dass man sich einmal am Tag die Tagesschau anschaut. Und das ist schon mehr als die meisten Deutschen machen.

  • Umfragewerte sind immer nur so gut, wieviel die Auftraggeber dafür bereit zu zahlen sind. Von 1200 Leuten eine Hochrechnung zu erstellen, wie das ganze Land denkt, halte ich nach wie vor für Plödsinn. Denkt mal an die Bundestagswahlen, als Schröder wiedergewählt wurde. Da hatte die Merkel in den Umfragen Himmelweiten Vorsprung..... Alles Politik
    Soeben mal mitgemacht:
    http://www.wahlcheck.info/
    Kommt von ver.di

  • Hallo Boersenfeger,
    Ich hab den Check mal gemacht.

    Hier ist das Ergebnis:
    [Blockierte Grafik: http://img5.imagebanana.com/img/8mqbz84r/thumb/Meinebereinstimmung..jpg]

    Meine politischen Präferenzen werden ziemlich korrekt angezeigt.
    Mit Ausnahme der Ökologie: Eine Liberal-Ökologische Partei, wie die Grünen, die man im Grunde als die bessere FDP wahrnehmen kann, ist mein Ding nicht.

    Ich bevorzuge diesbezüglich die Wert Konservative Politik der SVP (Südtiroler Volkspartei). Das könnte m.E. ohne jetzt hier ins Detail gehen zu wollen, ein Vorbild für ganz Europa sein.

    angelheart

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  • [Blockierte Grafik: http://img5.imagebanana.com/img/hlq2mfox/thumb/wahl.png]
    Hem. Grün zu 50%. 50% sind mir zu wenig. Ergo: nix zum Wählen da. Zumal die meisten Fragen mich nicht mal wirklich angesprochen haben. Ich würde weitgehendere Reformen fordern. Die Piraten-Themen (Überwachnung, Zensur, Datenherausgabe an die USA, usw), Krieg in Afghanistan und andere Ressorts wurden teils gar nicht behandelt oder alle Antwortmöglichkeiten haben mir nicht wirklich zugesagt.

    Von der Glaubwürdigkeit der Versprechen will ich natürlich gar nicht erst Anfangen. Zu den Wünschen gehören aus Pläne wie man diese Wünsche umzusetzen gedenkt. Ansonsten kann ich gleich den Weihnachtsmann wählen.

  • Der Haken an der Sache ist, das nur Parteien, die jetzt schon im Bundestag sitzen, "vermittelt" werden. Aber ein Baustein ist es.
    Nachreich:

    [attachment=0]14-08-2009_190318.jpg[/attachment]
    Habe ich vergessen zu Posten!

  • Zitat

    Bugcatcher schreibt:
    Datenherausgabe an die USA, usw), Krieg in Afghanistan und andere Ressorts wurden teils gar nicht behandelt oder alle Antwortmöglichkeiten haben mir nicht wirklich zugesagt.

    Na ja, als Gewerkschaft in Deutschland hat ver.di das Augenmerk natürlich auf die soziale Situation ihrer Mitglieder/Innen gelegt Das muß sie auch unbedingt tun.
    Alle anderen Gewerkschaften werden dies genau so sehn.
    Der Check hat den Schwerpunkt im Sozialen Bereich. Und da muß ja tatsächlich was passieren...
    Letzt Endlich ist über eine stabile, soziale Lage in Deutschland, Geld vorhanden, für Initiativen wie medico international, pro Asyl, TdH, Unicef..., und viele andere. Ich würg mir keinen ab, wenn bei den Leuten das Geld vorhanden ist, um im Weltladen einzukaufen.

    angelheart

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  • Hallo Boersenfeger,
    ich versteh Dein letztes Posing nich. :-??
    Die Karikatur is doch ganz nett.
    Ich interpretier die, als sich selbst ein bisschen auf die Schippe nehmen.

    angelheart

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  • Dann ist's ja gut.
    Im ersten Moment hatte ich gedacht, das der kleine Kerl sich übergibt.
    Danke!

    angelheart

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