• Hallo :)

    Ich hab jetzt mal eine Frage an alle Debian-User hier im Forum. Da ich schon längere Zeit auf der Suche nach einer alternativen Distribution für mich bin (zur Zeit benutze ich SuSE 9.0), hab ich mir unter anderem mal Debian draufgezogen (Woody, vor ein paar Tagen erst runtergeladen).
    irgendwie find ich das aber komisch - standartmäßig will Debian den Kernel 2.2 installieren, wenn man 2.4 haben will, muß man's extra sagen. Dann hab ich KDE draufgezogen und gestartet, und es empfängt mich KDE 2.2 ... ich will ja meine Ansprüche nicht unnötig hochschrauben, aber ist Debian eine Distribution für Liebhaber prähistorischer Software? Vor allem KDE ... da gibt's meines Wissens schon Version 3.3.2?!

    MfG, Libby

  • Hallo Libby!
    Ich bin zwar erst seit kurzem bei "Debian", aber es gibt eine wichtige Unterscheidung:
    Woody= stable, also stabiler als eine verkaufte Windowsversion.
    Sarge= testing, wird zur nächsten stable. (nächste stable heißt dann Sarge, für nächste testing gibts dann einen neuen Namen
    Sid= unstable, wird zu stable, der Name Sid bleibt unstable vorbehalten.
    Gleiches gilt auch für Patches, die erst diese Zyklen durchlaufen müssen. Sie werden dabei auf Funktion getestet.

    Dementsprechend bleiben meines Wissens nach auch die Kernel solange erhalten, bis ein Update der Versionen existiert.
    Kanotix, welches ich nutze, basiert auf Knoppix, das wiederum auf Debian. Kanotix ist eine Live CD, die auf HD-Installation optimiert wurde. Sie basiert letztendlich auf Sid, ist also auf dem aktuellsten Stand, arbeitet allerdings mit Kernel 2.6.9, noch nicht mit 2.6.10, läuft aber bei mir auf meinem Laptop sehr stabil.
    Auf meinem Desktop werde ich allerdsings wohl Sarge installieren, eventuell aber wegen des Komforts bei der Fritz DSl Karte in Kanotix erst Kanotix, dort dann dist-upgrade auf Sarge trimmen.

    Als alter Linux Hase weißt Du ja wie Du ein Kernelupgrade durchführst.
    Er soll bei Debian recht gut funktionieren, habe damit aber noch keine Erfahrungen machen können. Bei Hilfen oder Fragen dazu kannst Du auch im Kanotix Forum nachsehen, ist IMHO übersichtlicher als Debian Mailinglisten.

  • Aha ... Also sollte ich mir nicht woody, sondern sid holen? Also wenn ich ein einigermaßen aktuelles System haben will?

    Mich hat die Sache wirklich gewundert, weil ich zieh z.B. grad Gentoo drauf, und das ist ja wirklich _Top_-aktuell. Holt sich halt auch immer das neuste Zeug und kompiliert's für meinen Rechner. Ich wollte nur nicht Gentoo benutzen, ohne mir mal Debian angeschaut zu haben ;)

  • Also Sid oder Sarge. Letzteres sollte auch ziemlich bald stable werden.
    Wenn Du es erst einmal testen möchtest, dann würde ich Dir Kanotix nahelegen, weil Du damit den gerinsten Aufwand bei einer Installation hast, da es alles selbstständig erkennt.
    Zwar blieb bei Sid auf meinem Rechner ab und an mal eine Anwendung hängen, aber a) selten und b) reichte kill im niedrigsten Modus aus um das Problem zu beheben. Achja, c) war es wohl vielleicht auch nur eine Überforderung meines Laps meinerseits.

    Eine vergleichende Sicherheitsübersicht (basierend auf secunia) zwischen Sid und Woody kannst Du hier sehen, ganz unten

  • Ich kann dir nur dringend Ubuntu empfehlen. Das ganze basiert auf Debian Sarge und rockt. Ich benutze Debian seit den grauen Urzeiten, als Potato noch unstable war und alle meine Linux-Server laufen entweder mit Woody oder Sarge. Aber für den Desktop bin ich mit Debian zunehmend unzufriedener geworden, und das liegt keineswegs nur an den veralteten stable-Paketen. Ubuntu füllt IMHO diese Lücke und außerdem haben sie FF als Standard-Browser ;)
    Phil

  • Wenn schon Linux würde ich auf jeden Fall Slackware empfehlen. Ist auch immer aktuell und funktioniert einfach ohne viel zutun. Desweiteren gibts keine nervigen Paketabhängigkeiten, was hilfreich ist, wenn man viel Software selbst kompiliert. Nachdem es dem Hauptentwickler wieder besser geht, sollte 10.1 auch nicht mehr allzuweit entfernt sein.

  • Ubuntu hab ich mir schon vor längerer Zeit mal angeschaut, weil's ja viele im Forum verwenden und toll finden. Allerdings hat mich das ganze nicht überzeugen können. Weniger wegen dem nicht verfügbaren KDE, das könnte man ja schließlich auch per Hand installieren. Aber IMHO bietet Ubuntu nichts wirklich Innovatives, was es besser machen würde als die ganzen anderen Distributionen ... vielleicht hab ich mich damals auch nur nicht intensiv genug damit auseinandergesetzt. Ich werd's evtl. auch nochmal installieren und mir nochmal anschauen.
    Was mich aber von vorne herein abgeschreckt hat, ist z.B. daß es defaultmäßig keinen root-User gibt. Und in der Dokumentation steht dann irgendwas von wegen "Die, die's mehr klassisch-Unix-mäßig haben wollen, können folgendermaßen einen root-User anlegen". Ich weiß ja net ... aber ein bißchen Unix kann Linux schon sein! Und Ubuntu ist scheints weniger auf einen Konsolenliebhaber als auf einen Mausschubser ausgelegt ;)

    Debian wollte ich mir auch eigentlich nur mal anschauen, damit ich's zumindest mal gesehen hab. Welche Distribution aber _richtig_ abgeht ist Gentoo. Gentoo ROCKS!!! Ist zugegebenermaßen eine etwas freakige und geekige Distribution, die sicherlich nicht für den "ich will nur Texte schreiben, eMails abholen, im Internet surfen und daß alles einfach funktioniert"-User gedacht ist. Schon allein deshalb, weil's nichts wie YaST oder sowas gibt, und man die komplette Konfigurationsarbeit von Hand erledigen muß. Aber Gentoo hat _wirklich_ innovative Features, die keine andere Distribution bietet. Vor allem halt Portage.
    Wenn ich da an den rpm-Müll denke ... will man ein Paket installieren, muß man erstmal stundenlang im Internet suchen, bis man endlich die 10 Abhängigkeits-Pakete gefunden hat. Und dann auch noch passende für seine Distribution ... Ich wollte mal transcode und dvd::rip auf SuSE 9.0 installieren. nach ca. 25 runtergeladenen Paketen von 12 verschiedenen Homepages hab ich's dann irgendwann aufgegeben. Unter Gentoo tut's ein einfaches "emerge transcode". Portage löst automatisch die Abhängigkeiten auf, holt sich alle Quellen und kompiliert dann das, was man haben wollte.

    Wie sieht's eigentlicht da mit Debian aus? Apt kann das doch auch, also automatisch Abhängigkeiten auflösen, oder? Wie gesagt, ich hab Gentoo mittlerweile wirklich sehr liebgewonnen, aber Debian ist noch nicht aus dem Rennen ;)

  • Zitat von Libby

    Ubuntu hab ich mir schon vor längerer Zeit mal angeschaut, weil's ja viele im Forum verwenden und toll finden. Allerdings hat mich das ganze nicht überzeugen können. Weniger wegen dem nicht verfügbaren KDE, das könnte man ja schließlich auch per Hand installieren. Aber IMHO bietet Ubuntu nichts wirklich Innovatives, was es besser machen würde als die ganzen anderen Distributionen ... vielleicht hab ich mich damals auch nur nicht intensiv genug damit auseinandergesetzt.

    alos Buntu ist ein fertig konfiguriertes Debian das ist der Vorteil ;)

    Zitat

    Ich werd's evtl. auch nochmal installieren und mir nochmal anschauen.
    Was mich aber von vorne herein abgeschreckt hat, ist z.B. daß es defaultmäßig keinen root-User gibt. Und in der Dokumentation steht dann irgendwas von wegen "Die, die's mehr klassisch-Unix-mäßig haben wollen, können folgendermaßen einen root-User anlegen". Ich weiß ja net ... aber ein bißchen Unix kann Linux schon sein! Und Ubuntu ist scheints weniger auf einen Konsolenliebhaber als auf einen Mausschubser ausgelegt ;)

    es gibt einen root user man muss ihm nur den Login erlauben ;).

    allerdings sehe ich da keinerlei nachteil durch der erste angelegte user hat volle root rechte ;).

  • Code
    Was mich aber von vorne herein abgeschreckt hat, ist z.B. daß es defaultmäßig keinen root-User gibt.

    Naja, Ubuntu funktioniert standardmäßig mit sudo. Find ich super. Mehr Infos zu sudo hier, falls du dich genauer damit beschäftigen willst.

    Zitat

    Wie sieht's eigentlicht da mit Debian aus? Apt kann das doch auch, also automatisch Abhängigkeiten auflösen, oder?

    Yo, APT ist geil. :) Wüßte nicht, warum Portage da "innovativer" sein soll. Gibts APT nicht schon länger? Da bin ich mir aber nicht sicher. Alle "Innovationen" die Debian hat, hat Ubuntu doch auch.

    Zitat

    Wie gesagt, ich hab Gentoo mittlerweile wirklich sehr liebgewonnen, aber Debian ist noch nicht aus dem Rennen ;)

    Dann bleib bei Gentoo, wenn es dir gut gefällt. Warum eine Distri wechseln, wenn sie einem liegt und man gut damit zurecht kommt? Und wer gerne kompiliert ist bei Gentoo doch genau richtig! ;)

    However good or bad a situation is, it will change.

  • Mit Gentoo hat man halt ein wirklich optimiertes System. Alle Binärdistributionen sind darauf ausgelegt, daß sie auf allen Systemen laufen können. Auf Kosten der Performance und Größe. "mein" Gentoo paßt genau auf "mein" System. Die Sache mit dem Kompilieren ist natürlich schon ein Wehrmutstropfen. Vor allem, wenn man große Sachen (wie KDE) in Angriff nimmt. Das zieht sich dann schon ... Was mir an gentoo so gefällt, ist eben die absolute Kontrolle über das System. Da ist nichts drauf, von dem ich nicht will, daß es drauf ist. Die Freiheit, die ja auch in der Selbstbeschreibung von gentoo steht ("Gentoo... in a poster" :) mag ich.

    Andererseits ist's schon ein Brett, das alles erstmal einzurichten. Es danach topaktuell und funktionierend zu halten, ist ja kein Ding mehr, aber bis man halt da angelangt ist, ist's ein weiter, steiniger Weg ...

    Wenn Ubuntu alles kann, was Debian kann, wo liegt dann der Vorteil von Ubuntu gegenüber Debian? Also was sollte mich dazu bewegen, Ubuntu zu verwenden?
    Ist schon klar, daß ich bei Gentoo bleiben könnte. Aber ich will mich halt nicht anderen Distributionen verschließen, die mir vielleicht noch besser gefallen könnten :)

    Das einzige, was ich sicher weiß, ist, daß ich _nicht_ bei SuSE bleiben werde. Man muß sagen, daß SuSE super für den Einstieg und Umstieg in und zu Linux ist. Ohne Frage! Aber wenn man mal über den Tellerrand rausschaut, dann wünscht man sich (so geht es mir jedenfalls) sehr schnell eine Distribution, die weniger "Windows-like" ist ;)

  • Zitat von Libby


    Wenn Ubuntu alles kann, was Debian kann, wo liegt dann der Vorteil von Ubuntu gegenüber Debian? Also was sollte mich dazu bewegen, Ubuntu zu verwenden?

    Naja ubuntu ist eher für anfänger geeignet. weil ebend die INstallation recht einfach ist und alles wichtige schon vor konfiguriert ist.