• Final Fantasy VII: Advent Children.

    Toller Film und der erste Film den man wirklich als Final Fantasy ansehen kann. Ich hoffe nur das die deutsche Synchronisation was taugt, aber die Sprecherliste sieht schonmal nicht schlecht aus.

    Aber es gibt ja immer noch die japanische Tonspur und Untertitel auf der DVD :wink: . Und 20€ oder weniger für die Spezial Super Luxus Ausgabe in der Steelbox ist ein echtes Angebot.

    Spirits Within hatte keinen Spirit (blödes Wortspiel aber passt).

  • Das ist Advent Children. Der basiert auf dem Spiel FF7 und bedient sich beim Design bei dessen Vorlage. Beides stammt im übrigen vom selben Hersteller (Square), der auf entsprechende Authentizität wert legt. Kann man also als CGI-Anime bezeichnen.

    In CGI Animation-Filmen ist es klar, dass man besonderen Wert auf viele Feinheiten und Details wert legt. Das sieht man auch bei unseren westlichen Produktionen (Shrek, Jagdfieber (klasse der!)). Das hat mit den klassischen Comics auch nicht mehr soviel gemeinsam. Darum sind die auch die Anime-Figuren in den Filmen weitaus detaillierter.

    Mangas selbst sind meist weit weniger detailreich (zumindest die frühen, heute gibt es schon teils richtige Kunstwerke innerhalb eines einzelnen Panels, wobei). Und das hatte handfeste Gründe:

    Um die zu verstehen muss man wissen, wie Mangas entstanden sind. Dies war nämlich noch zu Kaisers Zeiten, als freie Meinungsäußerungen nicht selten mit einem abrupten Ende des Lebens desjenigen endete, der wagte den Mund zu öffnen. Da ein offenes direktes anprangern der Obrigkeit nicht gestattet war, hat man irgendwann angefangen, ähnlich wie bei uns, mit Karikaturen zu arbeiten. Da aber in keiner Weise eine Ähnlichkeit der Figuren zu den jeweiligen Personen nachweisbar sein durfte, wurden die Figuren meist schlicht und einfach gezeichnet. Den meisten wird es schon mal aufgefallen sein das bis auf Haare und Augenfarbe und evtl. noch der Standardausdruck die Gesichter der Manga-Figuren fast alle identisch sind (und damit sie sich dann doch entsprechend unterscheiden, wurden halt auch nicht alltägliche Haarfarben (grün/lila) wie auch extrem ausgefallene Frisuren ein fester Bestandteil der Mangakultur). Entstanden aus reinem Selbstzweck. Damit der Author den Kopf behalten konnte.

    Das Volk wusste aber immer was genau mit diesen Geschichten angeprangert wurde. Es war für Sie wie ein Licht, etwas an das sie sich halten konnte. Sie waren nicht alleine.

    Und da Japaner Traditionsbewusst sind, wurde dieser schlichte Stil der Figuren auch beibehalten, als die Meinungsfreiheit dann schlussendlich sich durchgesetzt hatte und keiner mehr wirklich was zu befürchten hatte. Mangas waren ein Stück Geschichte, ein Kulturgut.

    Das Japaner nach Mangas für jede Lebenslage verrückt sind, bedeutet natürlich auch eine hohe Nachfrage (was die Bandbreite angeht, 95% von dem was es in Japan gibt, findet eh nie den Weg aus Japan heraus, was teils sogar sehr bedauerlich ist), womit es den Zeichnern entgegen kommt, dass die Figuren nicht so schwer zu zeichnen sind, ist also auch ein rein praktischer Grund warum die Manga-Figuren so einfach und detailarm gezeichnet sind. Mangas werden ja auch nicht koloriert. Dafür werden gerne Rasterfolien benutzt (funktioniert wie Pauspapier) um schnell Struktur und Tiefe vermitteln zu können.

    Das uns "Westlern" das dann teils zu schlicht daherkommt, ist aufgrund unserer Verwöhntheit nicht verwunderlich. Keine Farben? Pfui! Wir verlangen ja sogar nach eine Synkro bei Filmen (und gerade im Anime-Bereich zeigt sich da eine Teils jämmerliche Leistung, die mit den Emotionen der Orginalversion überhaupt nichts gemein hat und so die Filme teils im Alleingang kaputt machen. Manche Übersetzer verstehen auch nicht den Sinn und die Anspielungen aus dem Japanischen in Deutsche zu übertragen und machen damit Teils ganze Handlungsstränge und Zusammenhänge für den "Westler" völlig unverständlich.

    Wobei gerade die Stories mit ihren versteckten Windungen, Wendungen und Anspielungen sind bei manchen Mangas lassen manchen literarischen Überflieger aus dem Westen schlicht verblassen.

    Was aber natürlich bei Leibe nicht auf jeden Manga zutrifft. Wie bereits erwähnt gibt es Mangas für fast jede Alterstufe und jede Zielgruppe und jeder Kombination dieser. Gerade deshalb sollte man mit einer Pauschalisierung weit Abstand nehmen. Was den Stil angeht, hier mal 2 Beispiele, an denen man sehen kann, dass es da doch schon teils starke Unterschiede gibt:
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  • ganz toller Text, muß ich noch mehrmals lesen und gut aufbewahren.

    Nun sei mir die Frage erlaubt, aufgrund der nun vorliegenden Stile, warum immer links dieser Stil, für heiße sexgames was da in diversen Webeblöcke einem entgegenrieselt? Ruf ich Manga auf, verlange keine gefilterten Ergebnisse, ist es links der Zeichenstil der dominiert. Woher kommt das?

    Paßt nun vielleicht nicht, aber Amstidammi hat jüngstens mal Ralf König gereicht in einem anderen Zusammenhang, diese Firguren sind alles andere, nur kein 12, knackig und unverbraucht für diverse Spielchen.

    Ein Beispiel von Ralf König:
    [Blockierte Grafik: http://www.lambiek.net/artists/k/konig_r/konig_paulundkonrad.jpg]

    Tóg go bog é

  • Zitat von S.i.T.

    ganz toller Text, muß ich noch mehrmals lesen und gut aufbewahren.


    Hey hey, mal nicht so sarkastisch, ja? Du fällst ja fast aus der Rolle! ; )

    Was die Sex-Verbreitung des linken Stils angeht: Frag mich leichteres. Hentai ist ein Bereich, mit dem ich mich nicht befasse, da er mich reichlich gar nicht interessiert. Und wie so üblich ist das Internet überflutet mit allem was mit XXX zu tun hat, weil jeder denkt er sei so hübsch anonym. Und was einem meist so alles an XXX-Bannern von Realen mädchen um die Ohren gehauen wird, dass grenzt für mich nicht weniger an Missbrauch von Kindern (Zumindest war das mal so. Adblock sei dank, kann man sich davon ja inzwischen ganz gut schützen.). Ich will damit sagen: ob Manga oder Real... das es in der Gesellschaft weltweit auch reichlich Zeug mit Grenzcharakter gibt, ist nichts neues. Und es gibt auch nicht "mehr" als früher. Nur das jetzt wohl verstärkt versucht wird den hiesigen Markt mit asiatischen "Produkten" zu versorgen.

    Ich hab ja auch nie behauptet, dass es keine pädophilen Krempel bei Mangas gibt. Ich sag nur, dass es auch bei Leibe noch eine ganze Reihe anderes gibt. Das komischerweise das meiste was importiert wird nur mist ist und das beste (zumindest in meinen Augen) in Japan bleibt, liegt wohl auch an den Publishern (legal wie illegal). Und das die sich um Moral und Anstand nicht kümmern ist ja nix neues.

    Und Herr König zeichnet ja keine Pornographie/Erotik/Akt. Der Zeichnet echte Karikaturen. Und verbrauchte Ladies will wohl der durchschnittlich... wie soll ich sagen.... notgeile(?) Mann wohl eher weniger. Besonders bei der pubertierenden (und denen, die sich da niemals herausentwickeln) Schicht als Zielgruppe. Vermut ich mal (als wenn ich von sowas Ahnung hätte). Ich bin ja eh Sonderfall in jeder Beziehung.