Firefox-Lesezeichen und -passwörter unter verschiedenen BS

  • Hallo,

    das ist mein erster Besuch in diesem Forum. Ich hoffe, dass ich meine Frage im richtigen Unterforum plaziert habe. Wenn nicht, bitte ich den Administrator es dorthin zu verschieben wo es hingehört.

    Ich habe einen Desktop-PC der alternativ unter Windows 7 oder unter Linux (Ubuntu 12.04 LTS) läuft.

    Unter beiden Betriebssystemen nutze ich Firefox als Browser. Mein Problem ist, dass ich die Firefox-Lesezeichen und -paßwörter in beiden Betriebssystemen pflegen muß.

    Ich weiß zwar, dass es "Sync" gibt, ich möchte aber (noch) keine Daten im Internet speichern.

    Da beide Betriebssysteme auf einem Rechner laufen sollte es doch möglich sein, mit einer der beiden Firefox-Installationen auf die Daten der anderen zuzugreifen. Klar ist, dass Windows die Linux-Partition nicht lesen kann. Deshalb muß wohl Linux auf die unter Windows gespeicherten Daten zugreifen. Die Frage ist nur, wie bekomme ich das hin?

    Hat sich hier vielleicht schon jemand mit diesem Thema auseinandergesetzt? Ich bin für alle Anregungen dankbar.

    Viele Grüße
    Dietmar

    Edit 2002Andreas
    Ich verschiebe Deinen Beitrag mal nach Allgemein.

  • Willkommen im Forum!
    Außer der Sync-Möglichkeit fällt mir nur ein, das du die entsprechenden Dateien regelmäßig händisch in den Profilordner des jeweils anderen Betriebssystems kopierst..
    Bei den Lesezeichen wäre es die Datei places.sqlite und für die Passwörter die beiden Dateien key3.db und signons.sqlite (hier ändert sich in den nächsten Versionen etwas, dann sind es die Dateien key3.db sowie logins.json)

  • Hi & willkommen im Forum.

    Wenn Du eine NTFS-Partion hast oder noch erstellen kannst, leg Dir ein Firefox-Profil dorthin und rufe es von beiden BS aus auf. So eine Partition ist auch ganz nützlich für den generellen Datenaustausch zwischen beiden Systemen.

    Alternativ kannst Du auch, da Deine Windowspartition wahrscheinlich eh schon NTFS hat, von Ubuntu aus einfach darauf zugreifen und das Firefox-Profil von dort aufrufen. Die Partition muss natürlich gemountet sein. Wegen der Rechteverwaltung würde ich aber generell eher die jeweilige Systempartition nur vom dort installierten System nutzen lassen - da musst Du aufpassen. Daher ist eine separate NTFS-Partition besser.

    PS: Vor dem Testen immer mit Sicherheitskopien arbeiten.

  • Hallo,
    erst einmal vielen Dank für Eure schnellen Meldungen.
    Da ich in Linux aber noch nicht so gut bewandert bin habe ich noch ein paar Nachfragen.
    Unter Windows gibt es tatsächlich zwei NTFS-Partitionen (System & Daten). Habe ich es richtig verstanden, ich muß dort einen Ordner mit den genannten Firefox-Dateien ablegen. Und dann? Wie stelle ich die beiden Firefox-Installationen ein, dass sie genau dort ihre Infos abholen bzw. speichern? Bitte bei den Erklärungen berücksichtigen, dass ich kein Linux-Spezialist bin.

    Miccovin, wenn ich mit Firefox unter Linux direkt auf das Windows-Profil zugreife, wie mache ich denn das? Ein Shell-script mit dem ich eine Windowspartition einbinde bekomme ich schon alleine hin.

    Dietmar

  • Zitat von Dietmar51

    wenn ich mit Firefox unter Linux direkt auf das Windows-Profil zugreife,

    Davon rate ich dir ab. Im Profil gibt es OS-spezifische Pfade, die nicht übertragbar sind.

    Mal ein Beispiel für einen symbolischen Link

    Code
    $ mv places.sqlite places.sqlite.backup # alte Lesezeichen sichern
     $ ln -s /<mountpoint>/<Pfad zum Profil>/places.sqlite places.sqlite


    Ab diesem Zeitpunkt greift der Fx unter Linux auf die Lesezeichen des Windows zurück.

    Zu den Befehlen kannst du immer man verwenden. D.h. man ln zeigt das Handbuch zu ln.

    Zitat von Dietmar51

    Ein Shell-script mit dem ich eine Windowspartition einbinde bekomme ich schon alleine hin.

    So etwas braucht man doch nicht.

  • Ich habe ganz vergessen, dass es wegen der Pfadangaben zu Problemen kommen kann, ja. Daher vergiss das mit den Partitionen und mach das mit symbolischen Verknüpfungen wie von .Hermes vorgeschlagen.

    Dazu muss zunächst die Windowspartition unter Ubuntu gemountet sein. Dafür brachst Du, wie schon erwähnt, kein shell-Script etc. Das lässt man automatisiert beim Booten mittels fstab machen.

    Als nächstes guckst Du Dir unter Ubuntu an, wo Du Deine Firefoxprofile von Windows und Ubuntu findest. Infos dazu z.B. hier. Was Du brauchst, sind die Lesezeichen (places.sqlite), die Passwörter (key3b.db und signons.sqlite), wahrscheinlich auch die Cookies (cookies.sqlite). Evtl. weitere relevante Dateien siehe den gleichen Link ab hier.
    Jetzt legst Du Dir symbolische Verknüpfungen für die genannten Dateien im Ubuntu-Firefoxprofil auf das Windows-Firefoxprofil an. Ein Beispiel siehe .Hermes' letzten Post. Dabei ist der erste Befehl mv nur die Umbenennung der ursprünglichen Datei, ln erstellt dann die Verknüpfung, siehe auch ln.

  • Hallo,
    es tut mir leid, dass ich Euch jetzt noch etwas auf die Nerven gehen muss. Aber ich habe es ja schon angedeutet, dass ich noch viel über Linux zu lernen habe.

    Ich habe mir mal die Datei /etc/fstab herauskopiert (sh. Unten). Jetzt gehen meine Verständnisprobleme weiter. Wenn ich die Windows Partition darin aufnehme brauch ich ja ihre UUID.

      - Wie kann ich mir die anzeigen lassen? In Nautilus wird nur der Name der Platte = ACER angezeigt.
      - Wenn ich die UUID gefunden habe, wie wird dann diese Platte in der fsTab eingetragen? Leider komme ich allein mit der Hilfedatei von Ubuntu und meinem Handbuch Linux2012 nicht klar.
      - Wenn die fstab editiert ist, wie wird dann die Windows-Platte angesprochen?


    Ich hoffe Ihr haltet mich nicht für aufdringlich und könnt mir noch weitere Tipps geben. Auch wenn ich mich nicht jeden Tage melden kann. Trotzdem ich fast Rentner bin habe ich nicht soviel Zeit mich nur mit Linux zu beschäftigen.

    Viele Grüße
    Dietmar

  • Hi Dietmar51,

    ok, hier eine kleine Anleitung fürs mounten mittels fstab:

    • Anzeige der UUIDs aller Partitionen im Terminal:
      Code
      sudo blkid
    • Als nächstes musst Du erst noch wissen, wohin Du die Partition mounten willst. Das macht man normalerweise in den Ordner /mnt oder /media. Hier musst Du dafür zuerst mit Rootrechten einen Unterordner erstellen, den Du der Einfachheit halber z.B. "Windows" nennst. Du gibst also im Terminal folgendes ein:

      Code
      sudo mkdir /media/Windows

      Jetzt hast Du im Ordner /media den Unterordner /Windows erstellt. Kannst Du gerne im Dateimanager nebenher vor- und hinterher überprüfen.


    • Nun machst von der fstab für alle Fälle ein Backup:

      Code
      sudo cp /etc/fstab /etc/fstab-backup
    • Jetzt mach am Besten ein zweites Terminal oder einen neuen Tab im bestehenden Terminal auf. Öffne die fstab mit Rootrechten in diesem Terminal z.B. mit dem Programm nano:

      Code
      sudo nano /etc/fstab
    • Ganz nach unten srollen (erste freie Zeile). Dort fügst Du folgendes ein:

      Code
      # Windows-Partition
      UUID=1234 /media/Windows ntfs defaults,nls=utf8,umask=007,gid=46 0 0

      - Dabei ist die erste Zeile nur ein Kommentar, deshalb steht auch das # am Anfang. Die zweite Zeile ist die wichtige.
      - Bei UUID=1234 trägst Du statt 1234 die ermittelte UUID Deiner Windows-Partition aus Punkt 1 ein (siehe erstes Terminal bzw. ersten Tab im Terminal).
      - Es folgt /media/Windows, der in Punkt 2 erstellte Mount-Ordner. Wichtig ist hierbei noch, dass Du Groß- und Kleinschreibung beachtest: Wenn Windows in Punkt 2 groß geschrieben ist, muss das auch hier so sein (wenn Du einfach alles aus meiner Anleitung kopierst, passt das schon).
      - Der Rest der Zeile gibt das Dateisystem ntfs an und legt Lese- und Schreibrechte fest. Einfach so lassen.

      Achtung: Am Schluss der fstab muss immer noch eine Leerzeile vorhanden sein! Wenn da also keine mehr ist, füg abschließend unbedingt noch eine ein.


    • Jetzt schließt Du im Terminal nano mittels STRG+X. Die Frage "Veränderten Puffer speichern?" bestätigst Du mit J für Ja. Die Angabe des Dateinames bestätigst Du mit Return.


    • Nun kannst Du entweder den Rechner neu starten oder im Terminal dieses ausführen:

      Code
      sudo mount -a

      Wenn Du danach im Dateimanager guckst, sollte die Windowspartition gemountet sein.

      Noch ein Hinweis:
      Bis auf die gleich anzulegenen Verknüpfungen lass die Windowspartition von Ubuntu aus in Zukunft besser in Ruhe.

    Das steht übrigens grob alles auch schon in meinem vorherigen Link für die fstab (s.o.). Für näheres Verständnis lies Dir das besser größtenteils alles mal durch, versuche es grob nachzuvollziehen und guck Dir auch im Text angegebene, weiterführende Links z.B. für UUID und mount an.


    Nun kannst Du die symbolischen Verknüpfungen anlegen wie oben beschrieben.

  • Hallo Miccovin,

    der erste Schritt ist erfolgreich ausgeführt. Die Windows-Partition ist offensichtlich erfolgreich in der fstab eingebunden. D. h. sie erscheint nach dem Booten von Ubuntu als Button im Starter von Unity.

    Beim Anlegen des symbolischen Links habe ich noch etwas Bedenken. Ich frage daher lieber noch einmal nach bevor ich mir das System zerschieße. Wie muss ich den oben geposteten Befehl

    Code
    ln -s /<mountpoint>/<Pfad zum Profil>/places.sqlite places.sqlite


    ergänzen. Also was ist der Mountpoint? Der Pfad zum Profil ist ja wahrscheinlich der unten angegebene Linux-Pfad?

    Ich habe mir einmal die Pfade zu den beiden Profilordnern der beiden Firefox-Installationen herausgesucht und liste die einfach hier auf.

    Firefox unter Windows
    Der Pfad zum Ordner mit den Profilen lautet:

    Code
    C:\Users\Admin\AppData\Roaming\Mozilla\Firefox\Profiles\wu2mh1vc.default


    Wenn ich den selben Ordner in Ubuntu suche so ist er unter dem nachstehenden Pfad zu finden:

    Code
    /media/Windows/Users/Admin/AppData/Roaming/Mozilla/Firefox/Profiles/wu2mh1vc.default


    FIREFOX unter Ubuntu

    Code
    /home/Dietmar/.mozilla/firefox/ms4szh4m.default

    Kannst Du mir vielleicht auch noch, mit einfachen Worten, einmal erklären was Ubuntu macht, wenn ich diesen Link gespeichert habe. Ich habe das trotz intensivem Studiums von WIKI und Handbuch noch nicht verstanden. Bis jetzt ist es ja so, dass Firefox gespeichert hat in welchem Ordner es die Datei places.sqlite findet. Wie leitet Linux den Befehl zum Öffnen der Datei(en) dann auf den anderen Ordner um?

    Und noch eine Frage habe ich:
    Du schreibst: Bis auf die gleich anzulegenen Verknüpfungen lass die Windowspartition von Ubuntu aus in Zukunft besser in Ruhe“. Ich habe bisher mit dem Dateimanager Dateien aus dem Linux-Bereich in die Windows-Partitionen und umgekehrt kopiert. Ist das gefährlich?

    Viele Grüße
    Dietmar

  • Hallo noch einmal,

    inzwischen habe ich wohl auch die Funktion von Links kapiert. Was ich erreichen wollte funktioniert. In beiden Firefox-Installationen sind die selben Lesezeichen vorhanden und lassen sich auch verändern.
    Nochmals vielen Dank für die erhaltene Unterstützung.

    Viele Grüße
    Dietmar