Mozilla hat Firefox 117 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.
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Website-Übersetzungen ohne Cloud
Firefox 117 besitzt erstmals eine Übersetzungsfunktion für Websites, welche im Gegensatz zu Cloud-Übersetzern wie Google Translate lokal arbeitet, die eingegebenen Texte also nicht an einen fremden Server sendet. Die Übersetzungsfunktion wird in einem eigenen Artikel ausführlich vorgestellt.
Diese Funktion wird im Laufe der kommenden Wochen schrittweise ausgerollt. Eine manuelle Aktivierung ist in der Zwischenzeit über about:config möglich, indem der Schalter browser.translations.enable per Doppelklick auf true gesetzt wird.
Speicherung von Kreditkarten-Daten
Firefox unterstützt die Speicherung von Kreditkarten-Daten, sodass Nutzer diese in Online-Shops nicht jedes Mal manuell eingeben müssen. Bislang war diese Funktion für Nutzer in Deutschland, den USA, Kanada, Frankreich sowie dem Vereinigten Königreich aktiviert.
Firefox 117 aktiviert die Funktion auch für Nutzer in Österreich, Italien, Spanien, Belgien und Polen.
Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 117
Die Untertitel-Funktion des Bild-im-Bild-Modus wurde erneut für weitere Dienste zugänglich gemacht. Ab sofort werden Disney+, Hotstar sowie Arte unterstützt.
Auf macOS gibt es eine neue sichtbare Einstellung „Tab-Taste verwenden, um den Fokus zwischen Formular-Steuerung und Links zu verschieben“. Wird diese aktiviert, kann mittels Tabulator-Taste auch zwischen Links navigiert werden, wenn die macOS-Einstellung „Tastaturnavigation“ nicht aktiviert ist – welche standardmäßig nicht aktiviert ist.
Auf Wayland-Umgebungen unter Linux wird beim Teilen von Bildschirminhalten ab sofort der entsprechende Indikator des Betriebssystems anstelle eines eigenen genutzt. Außerdem gibt es auf Linux im Dialog zum Öffnen von Dateien jetzt auch PDF als verfügbaren Dokumenttypfilter.
Eine neue Option dom.event.contextmenu.shift_suppresses_event in about:config wurde implementiert, damit das Kontextmenü nicht mehr erscheint, wenn auf einer Website bei gedrückter Shift-Taste ein Rechtsklick ausgeführt wird.
Auf about:addons wird jetzt auch der Link zur Bewertungsseite eines Add-ons angezeigt, wenn noch keine Bewertung für das jeweilige Add-on abgegeben worden ist. Die Seite about:support zeigt nun an, ob die Datei userChrome.css, userContent.css oder beide zur visuellen Anpassung von Firefox und/oder Websites verwendet werden.
Seit Version 115 unterstützt Firefox einen neuen Mechanismus, über welchen die Ausführung von Erweiterungen auf bestimmten Websites durch Mozilla, beispielsweise aus Sicherheitsgründen, standardmäßig verhindert werden kann. Firefox 116 ergänzte in den Einstellungen des jeweiligen Add-ons eine Option, womit dieser Sicherheits-Mechanismus pro Erweiterung ein- oder ausgeschaltet werden kann. Firefox 117 ergänzt eine entsprechende Kontrolloption für betroffene Erweiterungen direkt in das Erweiterungs-Menü.
Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer
Auch in Firefox 117 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 117 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.
Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge
Bei Verwendung von CSS-Eigenschaften, welche von mindestens einem relevanten Browser nicht unterstützt werden, zeigt Firefox jetzt ein Symbol an, dessen Tooltip Informationen zur Inkompatibilität darstellt. Außerdem gibt es einen Link zur entsprechenden Dokumentations-Seite in den MDN Web Docs.
Wird das Werkzeug für Abmessungen verwendet, kann der ausgewählte Bereich jetzt mit der Tastatur verschoben oder in der Größe verändert werden.
Die Verwendung von console.clear()
in einem Script leert nicht länger die Konsolenausgabe, wenn die Option „Log nicht leeren“ aktiviert ist.
Das Netzwerkanalyse-Werkzeug zeigt jetzt auch HTTP Proxy-Informationen bei den Headern an.
Weitere Neuerungen der Entwicklerwerkzeuge werden im DevTools-Newsletter für Firefox 117 beschrieben.
Webentwicklungs-Revolution? Verschachtelung von CSS
Mit jedem Major-Release von Firefox kommt auch die Unterstützung zusätzlicher Webstandards dazu. Ganz oft handelt es sich dabei um neue CSS-Eigenschaften oder JavaScript-Methoden. Aber eine Neuerung von Firefox 117 hat das Potenzial, die Art und Weise, wie das CSS von Websites geschrieben wird, zu revolutionieren. Daher sei dieser Neuerung ein eigener Abschnitt gewidmet.
Firefox 117 unterstützt die Verschachtelung von CSS. Viele Entwickler nutzen bereits eine solche Funktion über einen Präprozessor wie SASS oder LESS, der daraus dann CSS mit vollständig „ausformulierten“ Selektoren kompiliert. Dies ist in Zukunft nicht länger notwendig, da eine Verschachtelung nun ein natives CSS-Feature ist. Dies macht vor allem komplexes CSS sehr viel übersichtlicher und besser wartbar.
Weitere Verbesserungen der Webplattform
Im Bereich MathML unterstützt Firefox 117 die CSS-Eigenschaften math-style
und math-depth
sowie den math
-Wert für die Eigenschaft font-size
. Außerdem wird contain-intrinsic-size: auto none
-Syntax jetzt u
nterstützt.
Inline-SVGs unterstützen jetzt <script>
-Elemente mit type="module"
sowie die Attribute defer
und async
.
Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites und Browser-Erweiterungen lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.
Der Beitrag Mozilla veröffentlicht Firefox 117 erschien zuerst auf soeren-hentzschel.at.
Antworten 10
.DeJaVu
Immer wieder lustig, wenn Nutzer behaupten, ein Firefox "117.0-2" wäre von Mozilla, weil Mozilla draufsteht.
Ähnlich wie neulich beim Problem mit einer 116.0.3 build 1.
Sören Hentzschel
Mir fehlt der Zusammenhang. Ich finde hier kein Thema, zu dem die Aussage passt, und wenn es um eine Aussage anderswo geht, ist die Anmerkung hier am falschen Ort.
.DeJaVu
Ein analoges Beispiel zu dem hier
Was ich testete:
- Firefox im Safe Mode starten: friert nicht ein(!)
- Firefox im Private Mode starten: friert ein
- Firefox mit anderem Profil starten: friert ein
- Im Firefox alle Plugins und
…In der anderen Aussage stand, dass "-2" für den RC2 steht, nur findet sich das in keinem Mozilla Build, das von Snap oder Mozilla direkt kommt. Ich hab inzwischen Ubuntu zum Laufen bekommen und konnte das prüfen. Kann sein (RC2), oder auch nicht, das muss oder sollte man in deren Gemeinschaft erfragen. Besagtes Thema hier zeigt auch nur, dass da ein übereifriger Entwickler in dem Bereich gewerkelt hat.
Unter anderen war auch dieses Thema mit ein Auslöser:
Ubuntu 20 kann zwar snap, ist aber wohl nicht enthalten, während 22.04 Snap nutzt, wo Mozilla ja für anbietet.
Der Gedanke in diesem Thema war - Snap oder nicht?
Es gibt im Camp ja immer mal wieder Probleme bei Firefox, die auf der Paketverwaltung beruhen, und die "117.0-2" ist so ein Ding.
Sören Hentzschel
Da es offensichtlich um Linux geht: Canonical verwendet die Schreibweise 117.0-2 für die aktuelle Firefox-Version als Snap:
Ich sehe aber immer noch keinen Zusammenhang der Aussage zu meinem Artikel über die Neuerungen von Firefox 117. Und in keinem der beiden verlinkten Threads steht was von „117.0-2“. Auch im ersten verlinkten Thread, in dem es noch um Firefox 116 ging, finde ich diese Schreibweise nicht.
.DeJaVu
Danke. Und warum? Warum nicht 117.0 wie bei Mozilla?
Und der Bump beinhaltet jetzt nicht nur die Änderung von 1 auf 2?Nachtrag, das scheinen wohl nur die Dateien zu sein, um den Firefox-Code für "canonical" zu kompilieren.
Neana
Was mich ein wenig wundert: Warum wird für das automatische Einfügen der Kreditkartendaten das Windows-Kennwort abgefragt und nicht das Hauptpasswort von Lockwise?
Sören Hentzschel
Das ist halt deren Release-Prozess. Für Details wirst du Canonical fragen müssen.
Zunächst nehme ich mal, dass du das Hauptpasswort von Firefox meinst, da es Lockwise ja schon lange nicht mehr gibt. Und das Hauptpasswort bezieht sich laut Firefox-Einstellungen explizit auf auf die gespeicherten Passwörter. Mit denen haben Kreditkartendaten nichts zu tun. Verwendet man kein Hauptpasswort, werden die gespeicherten Passwörter übrigens ebenfalls mittels Betriebssystem-Authentifizierung geschützt. Das hat vor allem den Vorteil, dass man biometrische Sensoren verwenden kann. Ich schalte den Zugriff beispielsweise per Fingerabdruck frei.
Wenn du dennoch einen Vorteil darin siehst, das Hauptpasswort auch für den Schutz der gespeicherten Kreditkartendaten zu verwenden, kannst du das Mozilla (in englischer Sprache) auf Mozilla Connect vorschlagen:
Neana
Ich sehe keinen Sinn darin, die gespeicherten Sicherheitsdaten wie Passwörter und Kreditkartendaten mit unterschiedlichen Passwörtern zu schützen. Beides sind geschützte und gespeicherte Daten, die automatisch eingefügt werden können. Das ist einfach inkonsistent.
Ich dachte, Lockwise würde es als solches schon noch geben, aber wäre in FF integriert.
Sören Hentzschel
Die Lösung ist einfach: Nutze kein Hauptpasswort, dann hast du in beiden Fällen den gleichen Schutz. Für beide Funktionen ist die Betriebssystem-Authentifizierung der Standard-Schutz.
Wie gesagt ist das Hauptpasswort ein Feature der Passwortverwaltung, das hat mit den Kreditkartendaten nichts zu tun. Technisch hat die Speicherung der Kreditkartendaten sogar mehr mit der Speicherung von Adressen als mit den Passwörtern zu tun.
Wenn du argumentieren möchtest, wieso das Hauptpasswort auch für den Zugriff Kreditkartendaten verwendet werden soll, ist das völlig in Ordnung, solltest du aber vielleicht doch eher bei Mozilla machen. Wir hier im Forum haben keinen Einfluss auf solche Entscheidungen. Selbst wenn dir hier jeder zustimmt, hilft dir das nicht. Wir sind halt auch nur eine ehrenamtlich betriebene Plattform und nicht Teil von Mozilla. Daher der Link in meinem vorherigen Beitrag. Ich bräuchte es zwar nicht, aber der Wunsch ist ja grundsätzlich legitim. Versuchen kann man es also.
Firefox hat eine Passwortverwaltung. Die hatte Firefox aber auch schon, bevor es Firefox Lockwise gab. Dass man irgendwann das Lockwise-Logo in die Passwortverwaltung integriert hatte, war eine reine Marketing-Geschichte. Mehr als das Logo hatte sich dadurch nicht geändert, das brachte keine neue Funktionen. Mit Firefox Lockwise gab es nämlich Passwort Manager Apps für Android und iOS, welche vom Firefox Browser unabhängig waren. So sollte Firefox-Nutzern das Bild vermittelt werden, dass man im Firefox Browser Zugriff auf alle Zugangsdaten aus Firefox Lockwise und umgekehrt hat. Mit der Einstellung von Firefox Lockwise vor zwei Jahren wurde das Logo auch aus dem Browser wieder entfernt.
Neana
Danke für die Infos.
Mein Dashlane-Abo läuft in einigen Tagen aus. Ich denke, ich gebe der Passwortverwaltung von FF noch mal eine Chance. Gerade jetzt, wo die KK-Daten auch abgerufen werden können. Vor einem Jahr war die URL-Erkennung noch nicht so gut, mal schauen, ob sich da mittlerweile was getan hat