Mozilla veröffentlicht Firefox 116

Mozilla hat Firefox 116 für Windows, Apple macOS und Linux veröffentlicht. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen – wie immer auf diesem Blog weit ausführlicher als auf anderen Websites.

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Lautstärke im Bild-im-Bild-Modus ändern

Der sogenannte Bild-im-Bild-Modus erlaubt es, Videos von der Website loszulösen und über andere Tabs und sogar Anwendungen zu legen. Innerhalb des losgelösten Video-Fensters kann die Wiedergabe pausiert und wieder gestartet werden, man sieht den Wiedergabe-Fortschritt und kann an eine andere Stelle des Videos springen, ein Wechsel in den Vollbildmodus ist möglich, der Ton kann aus- und wieder eingeschaltet werden und auch Untertitel werden auf vielen Plattformen unterstützt.

Firefox 116 bringt die nächste Funktion in den Bild-im-Bild-Modus. Ab sofort kann auch die Lautstärke direkt im losgelösten Fenster geändert werden, ohne dass man dazu zurück in den Tab muss, aus welchem das Video stammt.

Text-Anmerkungen in PDF-Dateien bearbeiten

Firefox erlaubt bereits seit einiger Zeit, Text-Anmerkungen auf PDF-Dateien zu hinterlassen. Bestehende Anmerkungen konnten aber, wenn eine PDF-Datei mit Text-Anmerkungen geöffnet wurde, nicht bearbeitet werden. Das ist ab Firefox 116 möglich.

Sonstige Endnutzer-Neuerungen von Firefox 116

Mittels Strg + Shift + T (Mac: Cmd + Shift + T) war es bereits möglich, einen oder mehrere zuletzt geschlossene Tabs zu öffnen. Geschlossene Fenster werden darüber jetzt ebenso geöffnet. Gibt es weder Tabs noch Fenster zum Wiederherstellen, wird die letzte Sitzung wiederhergestellt.

Sind sogenannte Tab-Umgebungen aktiv (beispielsweise über eine Erweiterung) wird die entsprechende Umgebungs-Farbe jetzt auch in dem Menü angezeigt, welches nach Klick auf das Pfeil-Symbol am Ende der Tableiste erscheint und alle geöffneten Tabs beinhaltet.

Für Nutzer mit vielen Tabs wurde die Performance des gleichzeitigen Schließens mehrerer Tabs verbessert.

Die Synchronisation der Zugangsdaten wurde verbessert und arbeitet jetzt intern mehr wie andere Sync-Engines (beispielsweise für die Lesezeichen), was die Zuverlässigkeit erhöhen soll. Außerdem wurde behoben, dass Zugangsdaten, die via CSV-Datei importiert worden sind, nicht synchronisiert worden sind. Der CSV-Import von Zugangsdaten musste bisher manuell via about:config aktiviert werden, ist jetzt aber standardmäßig möglich.

Beim Speichern eines Lesezeichens über den Stern in der Adressleiste erscheint im entsprechenden Dialog nicht länger ein Screenshot der Seite, welcher darüber hinaus ohnehin an keiner anderen Stelle in Firefox verwendet worden war.

Das Auswahlfeld, welches in einer geöffneten Sidebar den Wechsel zu einer anderen Sidebar oder die Änderung der Position erlaubt, kann jetzt auch über die Tastatur benutzt werden.

Die interne Seite about:performance wurde entfernt und leitet auf about:processes weiter.

Bei Nutzung einer englischsprachigen Version von Firefox beinhaltet der Dialog, der erscheint, wenn ein Update verfügbar ist, jetzt einen Link zu den Release Notes der neuen Version.

Seit Version 115 unterstützt Firefox einen neuen Mechanismus, über welchen die Ausführung von Erweiterungen auf bestimmten Websites durch Mozilla, beispielsweise aus Sicherheitsgründen, standardmäßig verhindert werden kann. Firefox 116 ergänzt in den Einstellungen des jeweiligen Add-ons eine Option, womit dieser Sicherheits-Mechanismus pro Erweiterung ein- oder ausgeschaltet werden kann.

Mehr Sicherheit für Firefox-Nutzer

Auch in Firefox 116 wurden wieder mehrere Sicherheitslücken geschlossen. Alleine aus Gründen der Sicherheit ist ein Update auf Firefox 116 daher für alle Nutzer dringend empfohlen.

Verbesserungen der Entwicklerwerkzeuge

Mit benutzerdefinierten Formatierern können Websites festlegen, wie bestimmte JavaScript-Objekte und -Funktionen in der Konsole angezeigt werden sollen. Diese Funktion ist standardmäßig deaktiviert und kann über die Einstellungen der Entwicklerwerkzeuge aktiviert werden.

Der Inspektor zeigt jetzt ein entsprechendes Badge an, wenn Container Queries für ein Element aktiv sind, und das Netzwerkanalyse-Werkzeug zeigt an, wenn eine Anfrage via DNS over HTTPS aufgelöst worden ist.

Weitere Neuerungen der Entwicklerwerkzeuge werden im DevTools-Newsletter für Firefox 116 beschrieben.

Verbesserungen der Webplattform

Firefox unterstützt nun wie andere Browser auch auf Websites das Einfügen von Dateien, welche vom Betriebssystem aus in die Zwischenablage kopiert worden sind.

Die Intl.NumberFormat API unterstützt diverse neue Parameter sowie die formatRange- und formatRangeToParts()-Methoden.

Die Audio Output Devices API ermöglicht es Websites, Audio von Medienelementen zu zugelassenen Ausgabegeräten umzuleiten, welche nicht Systemstandard sind. So könnte beispielsweise eine Anwendung für Webkonferenzen das Audio-Signal entweder an die Lautsprecher in einem Headset oder externe Lautsprecher umleiten.

Das dirname-Attribut wird in input- und textarea-Feldern unterstützt, ebenso externe Hashes in der Content Security Policy. In SVG-Grafiken wird die Längeneinheit q unterstützt.

Für Entwickler von Browser-Erweiterungen sei action.getUserSettings() erwähnt, worüber eine Erweiterung feststellen kann, ob ihre Schaltfläche an die Symbolleiste angeheftet oder im Erweiterungsmenü ist. Die tabs API wurde um die autoDiscardable-Eigenschaft erweitert.

Weitere Neuerungen für Entwickler von Websites und Browser-Erweiterungen lassen sich in den MDN Web Docs nachlesen.

Windows 7/8 sowie macOS 10.12/10.13/10.14 werden nicht länger unterstützt

Bereits am 14. Januar 2020 hatte Microsoft die Unterstützung seines Betriebssystems Windows 7 offiziell eingestellt, die Einstellung der Unterstützung von Windows 8.1 folgte am 10. Januar 2023. Seitens Apple gibt es keine offiziellen Daten für Support-Enden, das letzte Update für macOS 10.14 erschien allerdings im Juli 2021. Dies ist für Nutzer insofern relevant, als dass es für diese Betriebssysteme keine Sicherheits-Updates mehr gibt. Nutzer sollten daher unbedingt auf ein aktuelles Betriebssystem umsteigen, falls noch nicht geschehen.

Firefox 115 war das letzte große Update für diese veralteten Betriebssyssteme. Entsprechende Nutzer werden auf Firefox ESR 115 umgestellt und erhalten dann darüber noch bis September 2024 Sicherheits-Updates für Firefox. Neue Funktionen oder die Unterstützung für neue Webstandards gibt es allerdings keine mehr. Firefox 116 kann auf entsprechenden Systemen nicht mehr installiert werden.

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Antworten 15

  • Danke für die Infos! :thumbup:


    Folgenden Absatz versteh ich nicht oder wahrscheinlich nur falsch:

    Zitat

    Seit Version 115 unterstützt Firefox einen neuen Mechanismus, über welchen die Ausführung von Erweiterungen auf bestimmten Websites durch Mozilla, beispielsweise aus Sicherheitsgründen, standardmäßig verhindert werden kann. Firefox 116 ergänzt in den Einstellungen des jeweiligen Add-ons eine Option, womit dieser Sicherheits-Mechanismus pro Erweiterung ein- oder ausgeschaltet werden kann.

    Kann man jetzt die Ausführung bestimmter (aller?) Add-ons, welche z.B auf Mozilla-Seiten nicht funktionieren, erlauben? Und wenn ja, wo finde ich diese Einstellung? Unter den Einstellungen meiner Add-Ons finde ich dafür keine Option...

  • Ab hier:

  • Ab hier:

    Hilft mir jetzt irgendwie auch nicht weiter, da ich diese Option auch in der aktuellen Nightly FX118 nicht finden kann. Im zitierten Beitrag ist übrigens von FX117 die Rede. Ganz konkret: Wo finde ich denn diese angesprochene Berechtigung? :/

  • Ich glaube damit ist folgenden Einstellung gemeint:


    Auf Websites mit Einschränkungen ausführen


    Im Addon-Manager auf eine deiner Erweiterungen klicken, nach unten scrollen - unter der Einstellung für den privaten Modus.

  • Wo finde ich denn diese angesprochene Berechtigung?

    Deswegen schrieb ich ja: "Ab hier".

    Und die Antwort von Sören:

  • Und die Antwort von Sören:

    Sören schreibt, dass es nur angezeigt wird, wenn es relevant und damit blockiert wird. Ich habe anscheinend nur unrelevante Erweiterungen, weil bei mir diese Einstellung nur bei 2 Erweiterungen angezeigt wird. Die Erweiterung, um die es mir aber hauptsächlich geht (Gesturefy), wird aber blockiert (z.B. auf about:preferences). Hier und bei fast allen anderen Erweiterungen erscheint diese Option nicht. Gibt es dafür einen anderen Grund, außer Relevanz? :/


  • Edit

    Da musst auf auf Sören warten, ich hatte das hier im Kopf

  • Sören schreibt, dass es nur angezeigt wird, wenn es relevant und damit blockiert wird.


    Der Teil im Erweiterungs-Panel ab Firefox 117. Nicht die Option in about:addons ab Firefox 116. Die Option ist immer sichtbar.


    Die Erweiterung, um die es mir aber hauptsächlich geht (Gesturefy), wird aber blockiert (z.B. auf about:preferences)


    Auf about:preferences können generell keine Erweiterungen wirken. Das ging mit WebExtensions noch nie und das lässt sich auch nicht ändern.


    Dass die Option bei Gesturefy fehlt, dürfte damit zusammenhängen, dass die Erweiterung von Mozilla empfohlen wird. Über diesen Mechanismus wird (im Bedarfsfall) nicht die Ausführung ausnahmslos aller Erweiterungen auf einer bestimmten Website unterbunden, sondern die Ausführung von Erweiterungen, welche „nicht von Mozilla überwacht“ werden. Ergo ist für diese Erweiterungen keine entsprechende Option notwendig.

  • Danke an alle für die Hilfe! Ja, mal schauen, was Sören dazu sagt.. ...hat schon was gesagt ;) :

    Auf about:preferences können generell keine Erweiterungen wirken. Das ging mit WebExtensions noch nie und das lässt sich auch nicht ändern.

    Danke für die Bestätigung. Das hatte ich eh schon befürchtet. :(

    [...]

    auf einer bestimmten Website unterbunden

    [...]

    Was heißt bestimmte Webseite? Sind damit nur Webseiten von Mozilla mit gemeint?


    Edit: Oder ist das dann im Erweiterungs-Panel immer kontextbezogen für die aktuelle Webseite? Aber auch da sehe ich keine zusätzlichen Optionen...

  • Was heißt bestimmte Webseite? Sind damit nur Webseiten von Mozilla mit gemeint?


    Nein. Nehmen wir folgendes Szenario an: Mozilla erlangt Kenntnis davon oder hat den Verdacht, dass gerade gezielt Angriffe auf Nutzer der Bank XY über Browser-Erweiterungen laufen. Mozilla hätte bislang nur reagieren können, indem bekannte Erweiterungen blockiert werden. Zu dem Zeitpunkt wäre bereits Schaden angerichtet worden. Zumal ein schlauer Angreifer wohl viele ähnliche Erweiterungen verbreiten würde, die man alle entdecken und blockieren müsste. Der neue Mechanismus erlaubt es, proaktiv zu handeln und die Ausführung von Erweiterungen auf einer bestimmten Website einzuschränken, so dass standardmäßig nur noch die Erweiterungen ausgeführt werden, deren Code von Mozilla-Mitarbeitern überprüft worden ist. Gleichzeitig gestattet es Mozilla seinen Nutzern aber, selbst die Verantwortung zu übernehmen und bestimmte Erweiterungen immer auszuführen, weil man sich beispielsweise sagt, dass die Cookie-Erweiterung, die man nutzt, ganz bestimmt sauber ist und man diese weiterhin dort nutzen möchte.


    Edit: Oder ist das dann im Erweiterungs-Panel immer kontextbezogen für die aktuelle Webseite? Aber auch da sehe ich keine zusätzlichen Optionen...


    Ja, das Erweiterungsmenü ist kontextbezogen, das ist mit den Berechtigungen ja auch schon so. Und wie schon ein paar Mal geschrieben: Eine entsprechende Option hierfür gibt es erstens erst ab Firefox 117 und wird zweitens nur dann angezeigt, wenn ein solches Szenario eintritt. Immer sichtbar sind die Optionen in about:addons.

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