Firefoxprofil verschieben

  • Hallo zusammen

    Ich möchte wieder einmal mein Firefoxprofil wie früher oft gemacht, mit dem Profilemanager: "C:\Program Files (x86)\Mozilla Firefox\firefox.exe" -p, von der Systemplatte auf ein anderes Laufwerk verschieben. Ist das heute noch möglich?
    Ich habe gesehen, dass z.B. die Datei extensions.ini im Profil Pfade enthält, die z.Zt. noch auf das im C:\ liegende Profil zeigen. Würden solche Sachen korrigiert?

    Und was geschieht mit dem Cacheordner, der auf "C:\Users\<Name>\AppData\Local\Mozilla" liegt? Wird der auch mit verschoben, oder bleibt der auf dem C:\ liegen? Kann ich den nicht mitverschieben, würde die ganze Sache keinen grossen Sinn machen. Entweder alles oder nichts. :)

    Danke für Ratschläge!

    Firefox 106.0 Standardbrowser & Portabler.
    Windows 10/64 Pro 22H2, 19045.2193, Malwarebytes Premium, Adwcleaner, Thunderbird, Windows Firewall. Keine Tuningsoftware.

  • Hallo bigpen,

    ob der Profilmanager alle absoluten Pfade automatisch anpasst, weiß ich auch nicht. Probiere es doch einfach einmal aus. Kann ja nichts bei schiefgehen, solange du eine Kopie des originalen Profils behältst.

    Weshalb ich eigentlich antworte, benötigst du den Cache auf der Festplatte? Falls nicht, verlege ihn doch ins RAM. Das erspart jede Menge Festplattenzugriffe.

    bs

  • Zitat von BS2000

    Das erspart jede Menge Festplattenzugriffe.


    Hallo @BS2000..

    evtl. interessiert das auch andere User...könntest du näher erklären welchen genauen Vorteil das hat, bzw. auch wie man das machen müsste.
    Danke für deine Mühe, und sorry an bigpen für die Zwischenfrage.

  • Hallo Andreas,

    das haben andere schon für mich gemacht ;) Im Netz findet man zahlreiche Anleitungen dazu, u.a. diese. Die habe ich jetzt zufällig aus der Trefferliste gewählt. Es gibt sicher noch andere mit mehr Erklärungen dazu.

    In Kurzform ist der Vorteil der, dass der Fx den Cache nicht mehr auf der Platte ablegt sondern im RAM. Zugriffe auf den Cache sind daher schneller und benötigen die Platte nicht. Abhängig davon, wie oft der Fx auf den Cache zugreift, erspart das u.U. viele kleine Plattenzugriffe. Das wissen vor allem Nutzer lauter Platten oder SSD (wegen der Limitierung der maximalen Schreibzugriffe) zu schätzen.

    Der Nachteil: Beim Ausschalten des Rechners ist dieser Cache weg. Beim nächsten Ansurfen einer Seite werden die zu cachenden Inhalte also einmalig neu geladen. Der erste Zugriff nach einem Neustart kann also etwas langsamer sein (ist mir noch nie aufgefallen). Dafür bemerke ich ganz deutlich, dass meine Festpaltte viel ruhiger ist (habe keine SSD).

    bs

  • Danke BS2000, das ist eine kurze und gute Anleitung. Auch für alte Leute geeignet ... :)

    Als Systemplatte habe ich eine SSD, was ja auch RAM bedeuten würde.
    Eigentlich wollte ich nur etwas strukturierte Ordnung herrichten und Daten mehr vom System trennen. Aber in diesem Fall kann ich es auch bleiben lassen.

    Mein Firefox ist schnell, jedenfalls schneller als ich. :D

    Firefox 106.0 Standardbrowser & Portabler.
    Windows 10/64 Pro 22H2, 19045.2193, Malwarebytes Premium, Adwcleaner, Thunderbird, Windows Firewall. Keine Tuningsoftware.

  • Zitat

    und sorry an bigpen für die Zwischenfrage.


    Ausnahmsweise sei dir verziehen. ;)

    Firefox 106.0 Standardbrowser & Portabler.
    Windows 10/64 Pro 22H2, 19045.2193, Malwarebytes Premium, Adwcleaner, Thunderbird, Windows Firewall. Keine Tuningsoftware.

  • Hallo bigpen,

    Zitat von bigpen

    Als Systemplatte habe ich eine SSD, was ja auch RAM bedeuten würde.

    Nein, eine SSD ist nicht mit dem RAM des PC vergleichbar. Das wäre schlimm, denn dann wäre ja alles, was du auf der SSD gespeicht hast, beim Abschalten verloren.
    SSDs sind ein Flash-Speicher, so wie in einem USB-Stick. Den Cache in den RAM zu legen, ist gerade für Besitzer einer SSD interessant. SSD machen zwar keine lauten Geräusche, jedoch haben sie technisch bedingt eine maximale Anzahl an Schreibzyklen pro "Zelle". Danach lässt sich diese Zelle nicht mehr beschreiben. Sie wird dann entsprechend markiert. Im Laufe der Zeit nimmt die Kapazität einer auf diese Weise ab.

    Aktuelle SSDs entschärfen das Problem etwas, indem sie Schreibzugriffe verteilen und somit dafür sorgen, dass die Zellen mehr oder weniger gleichmäßig oft beschrieben werden. Die Hersteller sagen, dass eine SSD damit viele Jahre hält. Ich gehe davon aus, dass das stimmt. Weil die Dinger aber immer noch nicht wirklich günstig sind, würde ich die Schreibzugriffe so gut es geht beschränken. Der Browsercache bietet sich sehr dazu an.

    bs

  • Danke,
    Du hast mich überzeugt!

    Firefox 106.0 Standardbrowser & Portabler.
    Windows 10/64 Pro 22H2, 19045.2193, Malwarebytes Premium, Adwcleaner, Thunderbird, Windows Firewall. Keine Tuningsoftware.

  • Besser als "überredet" ;)

    Nein, wenn du genug RAM hast, probiere es einfach aus. Es soll ja Leute geben, die stecken sich 16 Gig in ihren Rechner und freuen sich, wenn nur zwei davon benutzt werden.

  • Ich habe z.B. 16 GB RAM drin. :)
    Vor einem Jahr, als wir die Einzelteile für meinen PC einkauften kosteten die 16 GB Corsair Venegance LP, CHF 96.-.
    Für mein Hobby filmen und Filme schneiden, ist die Menge nicht soo abwegig und auch erträglich teuer.

    Firefox 106.0 Standardbrowser & Portabler.
    Windows 10/64 Pro 22H2, 19045.2193, Malwarebytes Premium, Adwcleaner, Thunderbird, Windows Firewall. Keine Tuningsoftware.

  • Ja, für Foto und Video kann es nie genug RAM sein. Bei 16 Gig bist du für derzeitige Verhältnisse recht ordenlich bedient. Da kannst du dem Fx die 200-500 MB locker spendieren.

  • Mit Punkt 5 deiner Anleitung habe ich noch Probleme
    http://www.computerwissen.de/windows/window…it-firefox.html.

    3. browser.cache.disk.enable ist jetzt false
    4. browser.cache.memory.enable war schon auf true

    Und jetzt wohin mit dem max. zugeteilten RAM von 500000 bei Punkt 5?
    browser.cache.memory_limit (jetzt 51200) oder browser.cache.memory.max_entry_size (jetzt 5120)?

    Firefox 106.0 Standardbrowser & Portabler.
    Windows 10/64 Pro 22H2, 19045.2193, Malwarebytes Premium, Adwcleaner, Thunderbird, Windows Firewall. Keine Tuningsoftware.

  • Zitat von bigpen

    Und jetzt wohin mit dem max. zugeteilten RAM von 500000 bei Punkt 5?
    browser.cache.memory_limit (jetzt 51200) oder browser.cache.memory.max_entry_size (jetzt 5120)?


    Das würde mich auch brennend interessieren.

  • Sorry, ich sehe erst jetzt, dass der Autor offenbar vergessen hat, den Integer, den man anlegen soll, auch zu benennen. Die Anleitung ist doch nicht so gut ;) Das kommt davon, wenn man die erst beste verlinkt, die Google findet.

    Der Parameter heißt browser.cache.memory.capacity. Er enthält die Größe des Caches in kB. Wenn dieser Parameter nicht existiert, nimmt der Fx Standardwerte, siehe in der Knowledgebase.

    Die Größe könnt ihr übrigens deutlich kleiner als 500 MB wählen. Ich habe lade das komplette Profil in den RAM, um gar keine Festplattenzugriffe mehr zu haben. (Das geht allerdings nicht über about.config). Dazu genügen bei mir locker 100 MB. Der Cache ist nur ein Teil davon. Ich hatte die 200-500 MB genannt, weil das die Größe meines RAM-drives ist. Da kommt aber noch mehr rein als das Fx-Profil.

  • [edit] Danke BS2000! Hab ihm mal 50MB gegeben. [/]

    Interessant klingt aber auch das Du das gesamte Profil in den RAM legst. Hast Du da vllt auch ne Anleitung? :P

  • Eine komplette Anleitung habe nicht, aber ich beschreibe mal, wie ich es handhabe. Das ist nicht ganz so trivial, aber auch nicht schrecklich kompliziert. Viele meiner Kollegen handhaben es ebenso.

    Ich würde dieses Verfahren trotzdem nicht uneingeschränkt empfehlen, denn es hat ein paar Nachteile, siehe unten.

    Ich beginne mal mit der Variante für Linux, weil es dort einfacher ist. Man braucht unter Linux keine extra Software. Linux unterstützt von Haus aus RAM-Laufwerke.

    Ich habe ein Startscript, das mir beim ersten Start des Fx das gesamte Fx-Profilverzeichnis in den RAM kopiert. Den kopierten Profilordner benenne ich "FxRAM" und starte dann den Fx mit der Option -P.

    Bash
    #!/bin/sh
    
    
    if [ ! -d /media/ramdisk/FxRAM ] 
    	then cp -r /home/bs2000/.mozilla/firefox /media/ramdisk/FxRAM
    fi
    firefox -P FxRAM

    Das zugehörige Profil "FxRAM" muss man einmalig mit dem Profilmanager in der profiles.ini anlegen.

    Unter Windows geht das analog, allerdings bringt Windows kein RamDrive mit. Ich benutze dazu ein kostenloses Tool, Dataram RAMDisk.

    (Ich habe unter Windows noch ein anderes Setup, weil ich dort Sandboxie verwende. Ich habe dort eine RAM-Disk, z.B. Laufwerk R: und benutze dieses als Laufwerk für Sandboxie. Damit erübrigt sich das Startscript. Ich starte den Fx einfach in der Sandbox.)

    Nachteile:

    Änderungen am Profil, z.B. neue Lesezeichen, sind zunächst einmal nur im RAM und gehen verloren, wenn man den Rechner ausschaltet. Will man das nicht, muss man das Script so erweitern, dass es die veränderten Dateien beim Beenden zurückkopiert. Auch kein Hexenwerk.

    Bei ersten Start des Tages wird das gesamte Profil einmal kopiert. Da dauert ein paar Sekunden.

    Hat man die RAM-Disk zu klein bemessen, kann es passieren, dass z.B. beim Schauen von Spielfilmen der Film hängen bleibt, weil kein Platz mehr auf der RAM-Disk ist.
    Diesen Nachteil hat man unter Linux nicht, weil sich dort die RAM-Disk (oder auf einfach dev/shm) dynamisch verhält. Diese Funktion bietet zumindest das kostenlose Windowsprogramm nicht.


    Die für mich wichtigen Vorteile:

    Die Platte ist dann absolut still. Keinerlei Zugriffe vom Fx mehr. RAM habe ich ausreichend und der liegt sonst meist brach.

    Einen besseren Private-Mode gibt es nicht. Alles, was aus dem Internet so mitkommt und nicht bewusst von mir gespeichert wird, ist beim nächsten Neustart automatisch weg.
    Selbst, wenn mir jemand Code unterschieben sollte, der im Profil landet, ist dieser danach gelöscht. In der Windowsvariante mit Sandboxie müsste ein Angreifer eine Lücke im Fx nutzen, zusätzlich die Sandbox überwinden und dann auch noch Zugriff auf ein anderes Laufwerk bekommen. Wenn das einer schafft, dann hat er meinen Rechner zurecht infiziert ;)

    Die Idee dazu stammt übrigens nicht von mir. Ich bin vor ein paar Jahren im Thunderbird-Forum darüber gestolpert. Das ist sicher nichts, das jedem gefällt. Aber ich bin damit sowas von zufrieden :)

    Nachtrag:

    Ein Kollege hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es unter Linux noch einfacher ist. Es gibt einen Daemon, der einem alles abnimmt, auch die Synchronisation.
    Habe ich dazugelernt. So sollte ein Forum sein. Bleibe aber trotzdem bei meiner händischen Methode.

  • Seit EOL von WinXP habe ich angefangen mich mit Linux zu beschäftigen weil hier noch zwei recht gute Notebooks mit XP rumliegen und ich die keinesfalls wegschmeissen will. Allerdings muß ich erst mal mit Linux klar kommen ehe ich mich dort mit RAM Disc beschäftige.

    Den Workaround bei/mit Windows werde ich mir mal gut ansehen. Vielen Dank dafür! Gibt es RAMDisc eigentlich in Deutsch oder eine einigermassen gute Deutsche Anleitung? Ich habe es nur in Englisch gefunden.

    Thx

  • Ich vermute, RAMDisk gibt es nur in Englisch. Das ist nicht so schlimm, weil man das Tool nur ein Mal installiert und nur ganz wenig konfigurieren muss.
    Auf die Schnelle habe ich diese Anleitung in Deutsch gefunden. Die kostenlose Version ist, glaub ich, auf ein RAM-Laufwerk und maximal 4 Gig beschränkt. Mir langt das locker.