Firefox Send kommt zurück – als Teil von Thunderbird

Firefox Send war ein Filesharing-Dienst von Mozilla, der zwischen März 2019 und Juli 2020 betrieben und dann eingestellt wurde. Wie die MZLA Technologies Corporation in seinem Podcast bekannt gegeben hat, wird Firefox Send zurückkommen – als Teil von Thunderbird.

Was war Firefox Send?

Firefox Send war ein Filesharing-Dienst, den Mozilla im März 2019 offiziell gestartet hatte. Die Nutzung von Firefox Send war kostenlos und erfolgte durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicher. Durch die Festlegung einer Maximal-Dauer sowie einer Maximal-Anzahl an Downloads löschten sich die Dateien nach kurzer Zeit wieder von selbst vom Mozilla-Server.

Im Juli 2020 hatte Mozilla den Dienst wieder offline genommen, nachdem dieser zunehmend für Cyberkriminalität missbraucht worden war. Ursprünglich sollte es sich dabei nur um eine temporäre Auszeit handeln, während Mozilla im Hintergrund an Verbesserungen arbeitete. Nicht zuletzt durch die finanziellen Auswirkungen von COVID-19 sowie Kommerzialisierungsplänen anderer Produkte, die nicht wie erhofft aufgingen, kam es dann allerdings zu einer Umstrukturierung innerhalb Mozillas, welche auch die Kündigung von 250 Mitarbeitern zur Folge hatte. Im Zuge dieser Umstrukturierung wurde dann im September beschlossen, Firefox Send aus Kostengründen nicht wieder online zu schalten.

Thunderbird-Projekt bringt Firefox Send zurück

Wie die MZLA Technologies Coporation, die Tochtergesellschaft der Mozilla Foundation, welche Thunderbird entwickelt, vor kurzem in seinem Podcast verraten hat, wird „Firefox Send innerhalb der Thunderbird-Familie wiedergeboren“.

Wie das genau aussehen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Das Ganze geschieht jedenfalls mit der Zielsetzung, E-Mails besser zu machen, indem nicht nur Dinge genutzt werden, die auf dem Computer des Anwenders ausgeführt werden können, sondern durch Dienste, die das Thunderbird-Projekt für seine Nutzer bereitstellen kann.

Bereits im Februar hatte die MZLA Technologies Coporation angekündigt, zusätzliche Dienste in Entwicklung zu haben und damit neue Einnahmequellen zu schaffen. Denn bislang lebt Thunderbird fast ausschließlich von Spenden, während das Team immer größer wird und ambitionierte Pläne hat. So verändert sich nicht nur Thunderbird für Windows, macOS und Linux mit großen Schritten, auch befindet sich Thunderbird für Android seit der Übernahme von K-9 Mail in Entwicklung, während die Entwicklung von Thunderbird für Apple iOS noch in diesem Jahr starten soll.

Es ist also gut möglich, dass wir in Zukunft entweder einen vollständig kostenpflichtigen Dienst oder auch einen Dienst mit sowohl kostenloser sowie kostenpflichtiger Option in Thunderbird sehen werden, um Dateien sicher an andere Empfänger zu übermitteln, ohne die Maximalgröße des jeweiligen Postfachs zu belasten, möglicherweise auch wieder mit der Option der Selbstlöschung. Was genau das Team vorhat, ist noch nicht angekündigt.

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Antworten 2

  • puuh, harte Nuss. Sind ja etliche Hoster wegen Missbrauch baden gegangen. Wenn Mozilla schlau ist, dann binden sie diesen Dienst an ein Firefox/Thunderbird-Konto, mindestens Email-Adresse, die auch in TB Verwendung findet. Ich hätte es nicht gemacht. Allein schon nicht aus der Erfahrung heraus, wie Microsoft oder Google und ähnliche mit AI an die Daten ran sind zwecks Analyse. Da sind etliche Konten sinnlos über die Klinge gesprungen. Anders könnte Mozilla solche Daten auch nicht prüfen und Massnahmen ergreifen.

  • Sind ja etliche Hoster wegen Missbrauch baden gegangen.


    Für jede Art von Dienst wird es immer Dienstleister geben, die nicht überleben, und andere, die im Gegenteil dazu sehr erfolgreich sind. Seriöse Datei-Hoster für die nicht dauerhafte Speicherung von Dateien gibt es nach wie vor. Mir kommen da sofort WeTransfer (um die 100 Millionen Euro Jahresumsatz) oder Dropbox (über 600 Millionen Euro Jahresumsatz) in den Sinn.


    Wenn Mozilla schlau ist, dann binden sie diesen Dienst an ein Firefox/Thunderbird-Konto, mindestens Email-Adresse, die auch in TB Verwendung findet.


    Eine Kontopflicht war bereits eine der geplanten Maßnahmen für den damaligen Neustart von Firefox Send, der am Ende nur aus finanziellen Gründen nicht geschehen war - Firefox Send war kein kommerzielles Produkt und zu dem Zeitpunkt hatte Mozilla gerade eine Umstrukturierung samt 250 Kündigungen hinter sich. Und eine Integration des Firefox Accounts in Thunderbird gibt es in Vorabversionen von Thunderbird schon seit ein paar Monaten. Von einer Bindung an einen Account ist also auszugehen, zumal es bei Thunderbird ja aller Voraussicht nach um ein kommerzielles Angebot gehen wird. Da hat MZLA dann nicht nur eine E-Mail-Adresse, sondern auch Zahlungsinformationen, die sich im Falle eines gemeldeten Missbrauchs (eine Melde-Funktion gab es damals auch keine und war ebenfalls eine der geplanten Neuerungen des Neustarts) mit einer realen Person in Verbindung bringen lassen.


    wie Microsoft oder Google und ähnliche mit AI an die Daten ran sind zwecks Analyse. Da sind etliche Konten sinnlos über die Klinge gesprungen. Anders könnte Mozilla solche Daten auch nicht prüfen und Massnahmen ergreifen.


    Bei Firefox Send waren die Dateien Ende-zu-Ende-verschlüsselt und ich gehe ganz stark davon aus, dass das bei Thunderbird auch so sein wird. Alles andere wäre bei den Sicherheits- und Datenschutz-Standards, die von Mozilla und allen seinen Tochtergesellschaften erwartet werden, ehrlich gesagt auch nicht argumentierbar. Weder eine Analyse noch eine Überprüfung des Inhalts ist damit technisch möglich.

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