• Viel interessanter ist doch folgendes:

    Zitat

    In Opera 10.5 VEGA is used for rendering all graphics in Opera, including content on webpages and the user interface. Currently VEGA is a pure software rendering engine, with the possibility to add hardware accelerated back-ends in future releases.

  • Es ist nur normal das eine Engine-Austausch erstaunliche Ergebnisse bringen kann. Und wenn ich das richtig lese, arbeitet Opera schon eine beträchtliche Zeit an dem Austausch. Die Entwicklung geht nicht von heute auf morgen, der Einbau im Grunde aber schon. Daher ist das nicht zu verwunderlich.

    Und was Mozilla angeht. Auch die haben viele Baustellen. Die haben sicher andere Prioritäten momentan. Und vielleicht ist Mozilla was Javascript angeht gerade etwas langsamer wie Opera oder Chrome. Aber noch ist die Leistung nicht so entscheidend, da noch andere Baustellen warten (in 3.7 wird ja erstmal eine Prozessaufteilung eingeführt), damit man die Leistung auch sinnvoll einsetzen kann.

    Kein Grund zur Hektik. Die darf ausbrechen, wenn der Marktführer aufschließt. Aber das kommt frühestens mit IE 9 und selbst dann bezweifle ich das IE wirklich aufschließt. Aber selbst wenn: auch gut. Konkurrenz belebt das Geschäft.

    Was VEGA angeht. Das ist quasi was wie CAIRO das bei Mozilla zum Einsatz kommt. Was hilft einem das tollste Javascript, wenn die Grafikrendering zu lahm ist? Und hier gibt es sogar schon erste Builds für Hardwarebeschleunigung per Win7 Direct2D. Ebenso Arbeitet man an WebGL. Javascript-Speed alleine ist wertlos. Daher ist dieses ganze Benchmarking auch nur bedingt aussagekräftig. Google, Apple und Opera machen nichts lieber als "erster" zu rufen. Mozilla ruft lieber "richtig". Auch alles andere muss stimmen. Erst wenn alle Puzzle-Teile am Start sind, wird das ganze Web ein neues Format annehmen.

    EDIT: hab ich eigentlich mal erwähnt, dass Mozilla inzwischen auf über 10 Jahre zurückblicken kann? Die Codebasis ist insofern "gewachsen" und auch nicht soo einfach auf irgendwas neues umzustellen. Es werden zwar immer wieder alte Teile ausgetauscht, aber einige Strukturen sind nicht mehr so leicht zu ändern und brauchen Zeit. Viele Teile müssen erst Schrittweise umgestellt werden, bevor dann am Schluss ein Konzeptwechsel eingeführt werden kann. Gerade im Vergleich zu Chrome, der eine viel viel jüngere Codebasis hat und gleich auf Konzepte aufgebaut hat, die es zu Beginn von Mozilla noch nicht gab, ist das für Mozilla natürlich ein Nachteil. Auch Presto (der Kern von Opera) ist eine ganze ecke jünger wie Mozilla.

  • Presto stammt aus dem Jahre 2003. Davor war Opera was Seitendarstellung anging zwar der schnellste, aber auch der der kaum was richtig konnte. Sprich unbrauchbar. Und Javascript war vor Presto auch grottig lahm. Zumal vor der Linear B Javascript Engine, Opera eh fast kein Javascript/DOM konnte.

    Und damit ist Presto nur halb so alt wie Gecko. ; )

    Projekte hat Mozilla genug. Viele werden für den Endkunden auch erst in einer ganzen Weile mal relevant. Für 3.7 steht z.B.
    Project Electrolysis an. Und natürlich werkelt Mozilla an Firefox Mobile. Und was neue Webtechniken angeht, so stehen da noch WebGL und halt die Hardwarebeschleunigung auf dem Programm. Und fürs Frontend sind ja auch Projekte am laufen. Das Redesign hast Du ja selbst schon gepostet. Aber bei Mozilla Labs gibts ja noch mehr. Z.B. Personas, dass jetzt in Firefox Einzug halten wird. Genau so wie Weave in wohl nicht all zu ferner Zukunft. Und das sind natürlich nicht alle Projekte. Ich hab da jetzt auch nicht so die Übersicht. Da können dir unsere Entwicklerbuildfanboys im Forum sicher genauere Angaben geben.

    Hierbei ist immer zu bemerken das die Konkurrenz wirklich oft "erster" schreien kann, aber Mozilla am Schluss oft die bessere oder vollständigere Lösung auffährt. Gut Ding will Weile haben. Chrome und Opera müssen als Nischenprodukte nur deren ohnehin technikbegeisterte Zielgruppe befriedigen. Und die ist härter im nehmen und offener für neues. Mozilla ist längst Mainstream und muss auf viel mehr Benutzer Rücksicht nehmen.

  • Quelle: fettzen

    Zitat von fettzen

    Allerdings frage ich mich was bei Mozilla los ist? So schnell ist Firefox 3.6 auch nicht TraceMonkey ist im Vergleich zu allen andern nicht wirklich Performant sollte Mozilla angst haben ins Hintergleis zu geraten?

    Angst? Nein. Weshalb? Nur weil andere eine bessere Technologien in einem Bereich an den Start bringen, der gegenwärtig im Weballtag nur eine untergeordnete Rolle spielt? JS-Benchmarks sind keine regelmäßig auftretenden Nutzungsszenarien, sondern schlicht künstliche Leistungstests. Oder hast du eine reale Webanwendung, die im Fx nicht oder nur unzureichend läuft und erst mit Opera 10.5 benutzbar wird?

    Für die Zukunft ist es jedoch zu begrüßen, dass die Entwicklung bei den meisten Browsern schnell voran geht, so bleiben alle unter Druck nachzulegen oder Innovationen einzubringen. Wie bugcatcher schon anmerkte, gibt es bei Mozilla ebenso einiges an Innovationen, nur eben nicht gerade im Bereich der JS-Engine. So gesehen kann man jederzeit jeden Browser mit Alleinstellungsmerkmal ohne Killerqualität hernehmen und die Frage stellen, ob sich die anderen jetzt Angst machen müssen. Das hat aber oftmals eher etwas von Schwanzvergleich als von praktischer Relevanz.

    Grundsätzlich bleibe ich dabei: ernsthafte Gedanken müsste sich Mozilla erst machen, wenn Opera zum Open-Source-Browser mit vergleichsweise mächtigen APIs wird. Gerade in die letztere Domäne wird Opera mittelfristig nicht einbrechen.

    Und ergänzend zu bugcatcher ein Blog-Post vom hiesigen Admin:
    https://www.camp-firefox.de/node/151

    Zitat

    Einige mögen jetzt abwinken, weil Chrome das ja schon längst ermöglicht, aber Firefox ist grundsätzlich eine ganz andere Kategorie. Zunächst hat auch Google diese Funktion und sogar den ganzen Browser nur für Windows angeboten, zudem fehlte Chrome die Möglichkeit, Erweiterungen zu installieren und schließlich war Chrome ein ganz neuer Browser, bei dem man keinerlei Rücksicht auf Rückwärtskompatibilität nehmen musste. Firefox wird für Windows, Mac und Linux angeboten, darauf zu verzichten, ist keine Option. Für Firefox gibt es über 6000 Add-ons, darauf zu verzichten, ist ebenfalls keine Option, und Firefox hat über 330.000.000 Anwender auf allen möglichen Plattformen. Jede Veränderung birgt das Risiko, User außen vor zu lassen, und Projekt Electrolysis ist eine große Veränderung. Nur zum Vergleich: Wenn Firefox 10% seiner User vergrault, sind das 33 Mio. Anwender; etwas weniger als Chrome derzeit insgesamt an Anwendern hat.

    Ziel bei Mozilla ist es, die normale Browser-Entwicklung voranzutreiben und dieses gigantische Projekt quasi parallel, out of process, zu entwickeln. Dass die Rechnung aufgeht, zeigt das kurz bevorstehende Release von Firefox 3.6 und jetzt die Nachricht von Benjamin Smedberg. Gute Zeiten für Firefox-Anwender.