Barack Obama bekommt Friedensnobelpreis

Für bereits Geleistetes hat er diese Auszeichnung zwar der Begründung nach ebenfalls bekommen, für mich hat es aber zugleich den Anschein, als wolle man damit die großen Worte im Wahlkampf und zum Amtsantritt stützen und einen gewissen Druck aufbauen, diesem Preis in Zukunft auch gerecht zu werden. Momentan gibt es allerdings noch genug in der amerikanischen Politik, das diesem Preis (noch) nicht entspricht. Wenn es dabei hilft, diese Dinge zu ändern, war der Preis in der Nachschau gerechtfertigt. Das wird letztlich erst zum Ende seiner Amtszeit zu entscheiden sein. Grundsätzlich halte ich aber wenig von präventiven Preisen.

@ Boardraider
Grundsetzlich bin ich Deiner Meinung.

Sicher steckt hinter dem Preis, aus Stockholm, auch eine Aufforderung an Obama.

Es hätte schlimmer kommen können - Berlusconi war auch vorgeschlagen. :oops::shock::grr:

Was mich nun wirklich extrem freut: Literaturnobelpreis für Herta Müller.
Hoch verdient - aber nicht erwartet.

Manch
mal
passiert was

Zitat

Berlusconi war auch vorgeschlagen

Der einzige "Frieden" für den der sich interessiert, ist seine sexuelle Befriedigung.

Si.

Noch mal.
Der Preis ist weitgehend Aufforderung.
Und Unterstützung.
Einen Friedensnobelpreis Träger können die Republikaner, die ihre Bastionen fleißig aufbaun, nicht so angehn, wie sie es eigentlich mochten.

Nun ja, die Sueddeutsche neigt gerne mal zum Pathos.
Ich sag, 10 Jahre Obama sind besser, als nur 5 Jahre...
Die Kugel, auf der wir rum spinnen, braucht dringend Commitment.

Quelle: Heaven_69

Zitat von Heaven_69

Wo steht das denn? Dafür ist er aber nun nicht gedacht. Bisher sind es alles nur Worte, Taten sehe ich keine.

Der Formulierung der Verkündung ist durchaus zu entnehmen, dass die bisherigen Taten Obamas für die Beurteilung maßgeblich waren. Das ist in der Begründung auch wesentlich, denn für potentiell Geleistetes kann er gemäß dem Vermächtnis Nobels nicht vergeben werden und sich allein darauf zu stützen wäre daher nicht angemessen. Leider wirkt die Entscheidung aber eben zum Teil in dieser Hinsicht.

@ Heaven_69
Du fragst immer nur wo irgendwas steht.Oder: Dafür ist er (der Preis) aber nun nicht gedacht.
Und schreibst, was dir nicht passt, oder gegen Null geht.

Mich hat zunächst die Endscheidung in Stockholm ebenfalls überrascht. In solchen Fällen fange ich an, zu Überlegen...
Und dann bin ich draufgekommen, das die Preisvergeber einiges an Kreativität dazugewonnen haben.
Barak braucht für sein Vorhaben jede Menge an Unterstützung. Er ist, in dieser Zeit, ganz sicher eine Schlüsselfigur.
In der Politik muß man schon mal ne große Kurve machen können. Für solche Kurven gibts oft keine Anleitungen.
Manchmal muß man schon mal nen Knochen in den Ring werfen - um die Köter abzulenken.

Ich denk nicht selten über eine Extrapolation.

@ boardraider
Und tatsächlich ähnelt meine Denke in gewisser weise der, von Herta Müller, ohne mich mit dieser Genialen Frau vergleichen zu wolln. Das wäre mehr als anmaßend.
Jedenfalls haben wir ähnliche Geschichten im Kopf. Das macht die Sache manchmal nicht einfacher. Scusa! Die Ärzte "Himmelblau".

Nun, Barack Obama hat ja zwischenzeitlich ein Statement abgegeben, in dem er u.a. erklärt, daß es ihm garnicht so recht ist mit anderen Friedensnobelpreisträgern in einem Atemzug genannt zu werden. Er wurde vom Komitee wohl für seine Vision einer friedlichen und damit anderen Welt ausgezeichnet.

Obama hat alleine dafür schon einen Preis verdient.

Für mich persönlich wäre es schön gewesen, wenn das Komitee den zigtausenden Leuten in Leipzig, dem "Neuen Forum" und der Nikolaikirche dieses Jahr den Preis zuerkannt hätten.

Friedliche Revolution ohne Blutvergießen bis zur Wiedervereinigung - dem bisher größten Erlebnis in meinem Leben.

Respekt.

Zitat

Global Associate schreibt:
Für mich persönlich wäre es schön gewesen, wenn das Komitee den zigtausenden Leuten in Leipzig, dem "Neuen Forum" und der Nikolaikirche dieses Jahr den Preis zuerkannt hätten.

Leipzig ist meine Geburtsstadt, ich kenne die Nikolaikirche von innen und außen... Es ist eine Deutsche Angelegenheit. Unser eigentlicher Preis ist der Mauerfall.
Und da spielt Leipzig eine wirklich maßgebende Rolle!

Dennoch, ich denke, der Preis ist bei Barak besser aufgehoben. Die Reaktion von Barak war echt. Und er kann, wenn sein Land ihm nicht in den Rücken fällt, auf der verzwickten Internationalen Lage mehr erreichen. Das Charisma Baraks, der erste schwarze US Präsident, sein Yes we can... sollte in diesen Zeiten der verkommenen Parlamenten, der Korinthenscheisser, der Kriegsgewinnler, der Ressourcenvernichter... nicht verstummen.

Yes we can!