Gefühlte Verarschung
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Schiller lebte im 18. Jhd. - um so trauriger, dass dieser Spruch noch immer passt - also nix neues ist, das erst jetzt hipp zu sein scheint. Es ist nur meine persönliche Meinung, dass wir eine konsequente Systemdiskussion brauchen und alle Schubladendiskussionen letztlich die Kernprobleme außen vor lassen, während der Kapitalismus, der auf permanentes Wachstum setzt, die logische Konsequenz einer tiefgreifenden Sackgasse mit sich bringt. Heute wissen wir, dass sich dies nicht "nur" in sozialen Belangen auswirkt, sondern auch in globaler ökologischer Sicht - und sich das Problem heute im 21. Jhd. in einer ganz anderen Dimension zeigt. Aber "Kapitalismus" ist ein "Sprachbrocken" über den man nicht reden darf, wenn man nicht gleich als "Kommunist" bezeichnet werden will; der Kapitalismus ist nicht besser geworden, nur weil die Sowjetunion zusammengebrochen ist.
Was Du mit "handgreiflich" meinst, verstehe ich allerdings jetzt nicht!?
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... trotzdem gilt noch immer die Regel: "erst denken, dann lenken", :wink:
wobei "verkopft" auch "ohne jegliches Gefühl" bedeuten kann und dies in der Regel zu technokratischen, lebensfremden Ergebnissen führt.Es sind nun mal die Köpfe, in denen in der Regel Pläne geschmiedet werden, bevor sie in die Praxis umgesetzt werden - ob die Pläne auf Irrtümern oder auf Geistesleuchten beruhen, zeigt die Praxis und/oder das Experiment. Irrtümer können aber auch zum Selbstläufer werden, wenn sie in einer Art Eigendynamik selbst über Jahrzehnte als oberflächlichen Fortschritt erscheinen, der sich jedoch in der Substanz als grundlegender Irrweg erweist - auch mit Pomp und Gloria. Es wäre nicht die erste Hochkultur, die abstürzt.
Ein solcher Irrweg ist meiner Ansicht nach das übertrieben angestrebte Wachstum, das auf einer kapitalistischen Ideologie beruht und das jeglicher Nachhaltigkeit entgegen wirkt - was in erster Linie eine Frage der Logik ist. Das Pokerspiel um Ressourcen wird nicht ewig andauern, weil's dafür natürliche Grenzen gibt. In diesem Sinne ist es eine Monokultur - im historischen Vergleich in unerreichtem Ausmaß, für die bereits heute zahllose Menschen mit ihrem Leben bezahlen. In Deutschland wird man auch noch erkennen, dass man Beton nicht essen und dass es mit dem Trinkwasser knapp werden kann, während sich die "Eliten" weiter am internationalen Pokerspiel erfreuen.
Klingt zwar sehr schwarz, aber das wird meiner Meinung nach dabei rauskommen, wenn nicht ganz konkret die Gedankenmuster überarbeitet werden - denn die Zukunft fängt in den Köpfen an.
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Zitat von doubletrouble
......Ein solcher Irrweg ist meiner Ansicht nach das übertrieben angestrebte WachstumÜber die Grenzen des Wachstums hat sich der "Club of Rome" schon 1972 Gedanken gemacht.
-GA-
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