PS: Ich kenne obige Seite seit mehreren Jahren...
Auch ich kenne diese Seite schon eeewig. Anfangs fand ich sie interessant und habe dort viel gelesen, sogar den einen oder anderen Rat ausprobiert. Aber sehr schnell, viel zu schnell, wurde der damalige Browser auf eine Weise unbenutzbar, die nicht mehr durch Sicherheit vs. Komfort erklärbar war. Die teils gravierenden Einbußen in der Nutzbarkeit waren durch die wirklich nur geringen zusätzlichen Schutzwirkungen nicht mehr plausibel erklärbar.
Ich war sicher nicht der Einzige, der immer öfters von seinem suuuuper gesicherten Browser mal eben nur schnell zum IE oder (damals) Opera oder Chrome etc. gewechselt hat, um eine unbenutzbare Seite zu öffnen. Und ich habe wirklich nur wenig probiert, weil Einiges schon von vornherein dubios schied oder offenkundig unsinnig!
Dass einige Ratschläge ohnehin totaler Quatsch waren (nicht nur von dort, aber häufig dort auch zu finden) wie das Ammenmärchen vom veränderten UserAgent, der weniger übers eigene System verrät, musste ich nie ausprobieren, denn das sagt doch schon ein egal wie kurzes Nachdenken: Die Masse ist faul oder einfach nur Endanwender und ändert nichts am System. Folglich stechen veränderte UserAgents, speziell mit „individuellen“ Angaben, geradezu wie Leuchtfeuer heraus! Die „verschleierten“ Angaben wie genutztes Betriebssystem sind quasi bei einigen ´zig Millionen Zugriffen gleich, der individuelle „gefakte“ Wert hingegen ist einmalig und umso leichter wiederzufinden, ggf. quer durchs Netz.
Das war nur ein Beispiel mit einem seinerzeit häufiger zu findenden „Privacy“-Ratschlag. Unsinnig und das glatte Gegenteil bewirkend.
Also Rolle rückwärts und fertig. Weg mit den Änderungen. Ordentlichen AdBlocker drauf, eventuell noch ein Pi-Hole auf einem Rasperry Pi im Hausnetz einbinden, technisch bist du damit schon gut versorgt. Der Rest ist langfristige Vorbereitung und Überlegung, z.B. Nutzen unterschiedlicher Mailadressen für Banking, Online-Shopping, Foren wie dieses usw., dazu ggf. unterschiedliche Nicknames für thematisch verschiedene Dinge …. man kann Privacy nicht durch Kastration des Browsers erreichen und vor allem ist das kein Ersatz für umsichtiges Verhalten.
Dieses Privacy-Handbuch ist für Leute ok, die wissen, was sie tun, einfach um mal wieder Aspekte ins Bewusstsein gerückt zu bekommen, welche man im Alltagstrubel aus den Augen verloren haben könnte.
Aber als Handlungsrichtlinie für Änderungen ….. besser nicht oder nur nur sehr selten, punktuell. Man sollte vorher schon mit dem Thema gut vertraut sein, bevor man sich an diese fragwürdigen „Maximalschutz um jeden Preis“-Ratschläge für Paranoide heranwagt, welche mittlerweile auch, wie Sören schon schrieb, teils komplett veraltet und unsinnig sind.
Deine investierten 150 Stunden sagen sehr viel über große Unsicherheit aus, aber wirklich, wirklich nichts über die Qualität der dabei verschlungenen Quellen und Ratschläge! Verbuche die 150 Stunden - wer setzt sich volle 2 Wochen hin und zieht sich in Vollzeit Empfehlungen rein, welche der gesunde Menschenverstand schon als fragwürdig einstuft - als Lehrgeld. Besser 150 Stunden vertan, es hätte noch viel teurer werden können, wenn du voll auf den Paranioa-Zug aufgesprungen wärst. Das kann Freundschaften kosten, dagegen sind 150 Stunden sehr billig.
Wie gesagt, diese Webseite wird nicht gut dadurch, dass du dort etwas zuviel gestöbert hast, also bitte gewichte deine 150 Stunden in keiner Weise als Beleg oder auch nur Indiz für den Wert der Seite und der Ratschläge dort.
MfG
Drachen