Firefox für Android erhält noch in diesem Jahr offenes Erweiterungs-Ökosystem
- Sören Hentzschel
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Bisher unterstützt Firefox für Android „nur“ eine Auswahl von 22 handverlesenen Erweiterungen – und damit 22 mehr als für die meisten anderen Smartphone-Browser, aber eben auch nicht weit über 30.000 Erweiterungen wie der Desktop-Firefox. Doch das wird sich schon bald ändern. Noch in diesem Jahr wird Firefox zum einzigen Major-Browser für Android mit einem offenen Erweiterungs-Ökosystem werden.
Im September 2022 hatte ich weltweit als erstes darüber berichtet, dass Firefox für Android in Zukunft die Installation beliebiger Erweiterungen zulassen wird, nicht mehr nur die direkt in Firefox angebotene Auswahl von 22 Erweiterungen (damals noch 18 Erweiterungen). In den letzten Monaten hat Mozilla viel dafür investiert, inklusive Aktivierung eines separaten Prozesses, in welchem Erweiterungen ausgeführt werden, sowie die Einführung einer Blockliste für schädliche Add-ons. Nun wird es konkreter, was den Start des offenen Erweiterungs-Ökosystems betrifft.
In einer aktuellen Ankündigung stellt Mozilla die Öffnung für alle Erweiterungen noch bis Ende dieses Jahres in Aussicht. Eine genauere Zeitangabe soll es Anfang September geben.
Mozilla bittet die Entwickler von Erweiterungen, welche ihr Add-on auf Android zur Verfügung stellen wollen, um dafür notwendige Anpasssungen, damit diese kompatibel mit dem aggressiven Ressourcen-Management von Android sind – Android neigt nämlich dazu, nach eigenem Ermessen ressourcen-intensive Prozesse abzuschalten. Welche Anpassungen notwendig sind, wird in der Ankündigung erwähnt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um genau die Änderungen, die man bereits von der Migration auf das Manifest v3 kennt. Erweiterungen, welche bereits für das Manifest v3 angepasst worden sind, sollten also auch ohne weitere Anpassung auf Android funktionieren – ggfs. notwendige Design-Anpassungen für kleine Bildschirme oder auf Android nicht vorhandene Erweiterungsschnittstellen natürlich außen vorgelassen.
Zur weiteren Unterstützung der Entwickler-Community wird Mozilla in den nächsten Wochen weitere Guides und Ressourcen bereitstellen sowie Community-Events veranstalten, um den Entwicklern beim Übergang zu einer verwalteten Multiprozessumgebung wie Android zu helfen.
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Antworten 4
.DeJaVu
Da bin ich ja mal gespannt. Allein die Erwähnung von MV3.
Sören Hentzschel
Was ist mit der Erwähnung von MV3?
.DeJaVu
Ich hoffe, dass das einen Vorschub gibt für Erweiterungen, die es anderweitig schon als MV3 gibt, aber derzeit noch nicht mit Firefox kompatibel sind, generell MV3.
Zusatzfrage: Woran erkenne ich eigentlich auf AMO MV3-Erweiterungen?
Sören Hentzschel
Um das vielleicht klarzustellen: Mozilla hat MV3 nicht explizit als Voraussetzung genannt, nicht einmal erwähnt. Aber die Anpassungen, welche sie den Entwicklern von Erweiterungen empfehlen, damit das Ressourcen-Management von Android nicht für Probleme sorgt, sind eben genau die Dinge, die für MV3 ebenfalls zu tun sind.
Ob eine Erweiterung MV2 oder MV3 nutzt, fällt unter „Implementierungs-Details“. Auf AMO lässt sich das nicht ablesen.