Hallo,
hiermit wende ich mich in erster Linie an Programmierer und Paketmanager, aber auch an Benutzer, die ihre Erfahrungen, Wünsche und Meinungen mitteilen wollen.
Bei mir wurde gerade die neueste Version von Debian (503) für mein AMD64 System installiert. Leider enthält die Distribution seit einiger Zeit keinen Firefox-Browser mehr, sondern stattdessen den Ableger Iceweasel. Ich mag diesen Ableger nicht, weil er nicht ganz aktuell ist und Probleme mit der Darstellung gängiger Webseiten hat. Das kann auch an fehlenden Plugins liegen, aber als Benutzer kann man keine Plugins herunterladen und installieren (beziehungsweise die Installation funktioniert meistens nicht).
Ich hätte gerne ein offizielles Debian Repository * von Mozilla, das ich in mein aktuelles Debian-System integrieren kann, damit ich statt Iceweasel Firefox installieren kann. Dieses Repository sollte auch die gängigsten Plugins enthalten, die nicht in Debian vorhanden sind, damit man problemlos im Internet surfen kann. Im Idealfall wäre Firefox mindestens genau so gut in Debian integriert wie Iceweasel.
Jetzt werden einige Open-Source-Programmierer sicherlich denken: "Wie kann der sich erlauben Forderungen an uns zu stellen, schließlich opfern wir unsere Freizeit um kostenlose, gute und sicherer Software für die Comunity zu programmieren" oder "Wir machen das doch nur um euch vor bösen Softwarfirmen zu schützen". Aber Open-Source-Software muss noch deutlich Benutzerfreundlicher werden, um Konkurenzfähig zu werden. Dazu gehört auch Offenheit gegenüber propritäre Software, vielleicht sogar die Unterstützung derselbigen. Außerdem darf der User nicht bevormundet werden, auch wenn es für den User vielleicht manchmal besser wäre auf die Comunity zu hören.
Warum muss der Open-Source-Programmierer eigentlich am Hungertuch nagen, während die Programmierer einer bekannten, großen Softwarefirma, die in einem Kartell den Markt beherrscht, im Luxus schwelgen? Ich glaube die User sollten für die Software, die sie benutzen, auch etwas bezahlen. Das kann in Form von Spenden, Downloadgebühren, Werbung oder sonst irgendwie sein. Warum gibt es eigentlich keine Quellgeschlossene, gemeinnützige Software? Dann könnten die Propritären Firmen auch nicht mehr von der gemeinnützigen Arbeit der Programmierer profitieren. In Deutschland gibt es schließlich ausreichend möglichkeiten so etwas zu organisieren. Das könnte ein Verein, eine gGmbH oder auch eine Stiftung sein.
* Downloadbereich auf einem Server, der Paketlisten und Pakete enthält. Wenn man die Adresse des Repositorys in den Paketmanager einträgt, braucht man nur noch das gewünschte Programm aus einer Liste auswählen und dieses Programm wird mit allen Abhängigkeiten und Konfigurationsdateien automatisch installiert.
Vielleicht sind in diesem Artikel etwas die Pferde mit mir durchgegangen, aber das musste mal gesagt werden. Ich hoffe ich habe mit diesem Aufruf möglichst viele erreicht, die schon mal ähnliche Gedanken hatten wie ich. Sollten sich fünf bis sieben Leute finden, die glauben dass diesen Gedanken Taten folgen sollten, beteilige ich mich gerne an Aktionen.
Mit freundlichen Grüßen aus Winsen an der Luhe <;)
Dirk
Dipl.-Ing.(FH)