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Beiträge von Fraggle

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 24. Januar 2005 um 23:58

    @alle nach meinem letzten Posting:

    Ich will weder die Fehler der Führung der Kirche gutheißen noch entschuldigen. Ich habe nur eine Aversion gegen Gruppenverurteilung. Wenn ihr von den Oberen der Kriche redet, dann nennt sie einfach. Eine Intitution wird immer noch von Menschen gebildet. Ein Urteil einer Institution trifft die Menschen. Ein Urteil gegen die Oberen einer Institution trifft nicht alle Mitglieder. Das ist nicht kleinkariert, sondern einfach ein Grundsatz unserer Gesellschaft nach dem Krieg, daß keine Gruppe aufgrund ihrer Zugehörigkeit diffamiert werden darf. Und das fängt an, wenn man sichdarüber Gedanken macht, wenn man mit einem Urteil alles trifft. Ein leichtfertig dahergesagtes Institution xyz ist schlecht betrifft die Gruppe, wenigstens in den Ohren derer, die die Gruppe nicht kennen. Daher bei Urteilen bitte sehr auf die verursachenden Personen bezogen.
    Im Übrigen gebe ich den Urteilen in diesem Gesamtbeitrag auf die Personen in den führenden Positionen der Kirche (fast (habe keine Lust alle noch einmal durchzugehen und nachzuzählen)) grundsätzlich recht bzw. stimme zu. Mein Kritikpunkt ist nur der, daß eine (unbewußte?) Verallgemeinerung stattfindet. Im Anfang nicht so tragisch, aber soetwas kann sich ausbreiten. Und es tut keinem weh von Anfang an konkret die betreffenden Personen zu benennen.
    Sorry wenn das kleinkariert wirkt, aber ich denke lieber an morgen als an gestern, und nach einem gesagten Satz an das, was darauf folgen kann.

  • Debian

    • Fraggle
    • 22. Januar 2005 um 15:46

    Also Sid oder Sarge. Letzteres sollte auch ziemlich bald stable werden.
    Wenn Du es erst einmal testen möchtest, dann würde ich Dir Kanotix nahelegen, weil Du damit den gerinsten Aufwand bei einer Installation hast, da es alles selbstständig erkennt.
    Zwar blieb bei Sid auf meinem Rechner ab und an mal eine Anwendung hängen, aber a) selten und b) reichte kill im niedrigsten Modus aus um das Problem zu beheben. Achja, c) war es wohl vielleicht auch nur eine Überforderung meines Laps meinerseits.

    Eine vergleichende Sicherheitsübersicht (basierend auf secunia) zwischen Sid und Woody kannst Du hier sehen, ganz unten

  • Debian

    • Fraggle
    • 22. Januar 2005 um 15:08

    Hallo Libby!
    Ich bin zwar erst seit kurzem bei "Debian", aber es gibt eine wichtige Unterscheidung:
    Woody= stable, also stabiler als eine verkaufte Windowsversion.
    Sarge= testing, wird zur nächsten stable. (nächste stable heißt dann Sarge, für nächste testing gibts dann einen neuen Namen
    Sid= unstable, wird zu stable, der Name Sid bleibt unstable vorbehalten.
    Gleiches gilt auch für Patches, die erst diese Zyklen durchlaufen müssen. Sie werden dabei auf Funktion getestet.

    Dementsprechend bleiben meines Wissens nach auch die Kernel solange erhalten, bis ein Update der Versionen existiert.
    Kanotix, welches ich nutze, basiert auf Knoppix, das wiederum auf Debian. Kanotix ist eine Live CD, die auf HD-Installation optimiert wurde. Sie basiert letztendlich auf Sid, ist also auf dem aktuellsten Stand, arbeitet allerdings mit Kernel 2.6.9, noch nicht mit 2.6.10, läuft aber bei mir auf meinem Laptop sehr stabil.
    Auf meinem Desktop werde ich allerdsings wohl Sarge installieren, eventuell aber wegen des Komforts bei der Fritz DSl Karte in Kanotix erst Kanotix, dort dann dist-upgrade auf Sarge trimmen.

    Als alter Linux Hase weißt Du ja wie Du ein Kernelupgrade durchführst.
    Er soll bei Debian recht gut funktionieren, habe damit aber noch keine Erfahrungen machen können. Bei Hilfen oder Fragen dazu kannst Du auch im Kanotix Forum nachsehen, ist IMHO übersichtlicher als Debian Mailinglisten.

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 21. Januar 2005 um 20:31

    Danke cyberman. Das hätte ich auch geantwortet.

    Eine Institution besteht nun mal aus Menschen und Menschen sind nicht alle gleich. Die Kirche ist im eigentlichen Sinne die Gemeinde und nicht Papst und Kardinäle.
    Nehmen wir die oft in der Kirche verwendete Metapher der Schafherde. Wer ist die Schafherde, der Hirte und Hirtenhunde oder die Schafe?

    Zurück zu den Menschen, die eine Institution bilden. Verurteile ich die Institution an sich, verurteile ich alle Menschen, und das ohne etwas über sie zu wissen. Wozu das führen kann, wurde im Prinzip in einem Nebenzweig dieser Diskussion gezeigt.
    Artikel 1:
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar.....
    Artikel 2:
    (1) Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er ncht die Rechte anderer verletzt...
    Artikel 3:
    (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

    Eine Verurteilung der Institution Kirche und damit der Anhänger verstößt gegen Artikel 2 Absatz 1 und Artikel 3 Absatz 3 (fetter Bereich)
    Zum Nebenfaden dieses Posting, eine kollektive Verantwortung Deutschlands und somit der einzelnen Menschen dieses Landes widerspricht Artikel 3 Absatz 3 (unterstrichener Bereich).
    Dummerweise könnten rin theoretisch auch Rechte sich auf Artikel 3, Absatz 3 (kursiv) beziehen, diese Grundlage wird aber durch Artikel 2 Absatz 1 außer Kraft gesetzt.

    IMHO sind übrigens diese drei Artikel im deutschen Grundgesetz das Beste, was unsere Politker je zustande brachte (klingt vielleicht ein wenig zynisch, aber wer das denkt, sollte sich den Inhalt mal genauer durch den Kopf gehen lassen)

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 20. Januar 2005 um 18:05

    Nur mal kurz zur Erklärung:
    Die Institution Kirche besteht aus Papst, Kardinälen, Pastören und Gläubigen. Nicht nur aus Papst und Kardinälen.
    Ja, die Institution im oberen Bereich lernt langsam, wie man an der Rekommunizierung von Gallileo ja sah (meiner Meinung nach hätten sie es nicht formell machen sollen, sondern einfach sagen müssen "klar, war ein Fehler". Andererseits haben sie auch durch das späte offizielle gezeigt, daß sie bereit ist zu ihren Fehlern zu stehen.
    Wie wenig die Institution Kirche von oben diktiert wird (wieviel sieht man leichter), kann man an einigen Kardinälen in (zumindest) Deutschland sehen, und wie oft diese schon dem Papst auf die Füße getreten sind. Die Antwort sieht man auch bei der Bennenung von neuen Kardinälen, wer zuletzt in welchem Alter benannt wurde.

    Ein entschiedenes Nein bei der Veruteilung der Institution, denn das bedeutet alle über einen Kamm zu scheren. Und dagegen wehre ich mich bei jeder Gelegenheit. Ein entschiedenes Ja hingegen bei den Verbrechen die im Namen der Kirche und des Glaubens begangen wurden, und daß die Kirche eine offizielle Entschuldigung und Abbitte leisten muß. Damit wäre es dann aber auch erledigt, denn wie auch oben gilt, ich darf nicht jemanden für etwas verantwortlich machen, was er/sie nicht begangen hat. In der Richtung bin ich extrem, keine Sippenhaft mehr, keine Gruppenverurteilung. Und das auf alles bezogen, im Positiven wie im Negativen.

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 19. Januar 2005 um 20:09

    Deutschland als Rechtsnachfolger des dritten Reichs?
    Interessanterweise wird gleichermaßen behauptet, daß Deutschland erst mit der Nachkriegszeit begann zu existieren (was als Beleg dafür genommen wird, keinen Stolz auf soziale Errungenschaften von z.B. dem alten Fritz und Bismarck zu hegen (Sinn oder Unsinn von Stolz auf nicht selbsterbrachte Leistungen außer acht gelassen).
    Verantwortung trägt nur Deutschland? Sorry, das wegsehen der Alliierten ist auch nicht korrekt. z.B. gibt es eine historische englische Seite mit Aufnahmen der alliierten Luftwaffe (etwa 5 Millionen Bilder, Name der Seite war etwas mit eye of camera oder evidence).
    Diese haben britische Wissenschaftlern die Frage aufgeworfen, ob die Allierten nicht eine Mitschuld tragen, weil sie ohne Probleme die Zufahrtswege der Züge nach Ausschwitz viel eher hätten bombardieren können. Bisher gibt es immer noch keine Anwort warum es nicht getan wurde.

    Geht es um einen juristischen Begriff der Verantwortung in Bezug auf Entschädigungszahlungen (besser Erleichterungszahlungen für das gegenwärtige Leben, denn die Erfahrung im KZ kann niemand entschädigen, dann stimmte ich dem Begriff der "Verantwortung" der Institution zu. In allen anderen Fällen nicht. In diesem Land wird wie in kaum einem anderen Demokratie gelebt, auch wenn sie immernoch nicht richtig funktioniert. Die Freiheit von Minderheiten wird hier großgeschrieben, ebenso wie gegen die Unterdrückung gekämpft wird.

    Ein Festlegen einer Verantwortung gegenüber einer Bevölkerungsschicht ist schlichtweg eine geschichtliche Lüge wie ein Schlag ins Gesicht aller anderen Opfer, weil sie nicht im Mindestens erwähnt werden. z.B. finde ich das Mahnmal in Berlin ok, was mich nur daran stört, es ist kein Mahnmal gegen das Verbrechen und aller seiner Opfer, sondern ein Mahnmal für eine Gruppe der Geschändeten. Sind die anderen keiner Erwähnung wert?
    Was ist mit den anderen Opfern des Krieges? Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer, aber in diesem Krieg gab es nur einen. Und das ist falsch. Fälschlicherweise werden solche Worte aus dem Mund eines Deutschen als Aufrechnung gewertet. Mit anderen Worten, man gehört der falschen Nation an, wenn man soetwas sagt. Wird dadurch der Kampf gegen Rassismus nicht ad absurdum geführt, wenn ich nichts sagen darf, nur weil ich den falschen Paß habe?

    Keine Verantwortung tragen bedeutet ist nicht gleich vergessen. Und nochmals, es wird sich so sehr auf das Verbrechen mit spezifischen Opfern und Tätern konzentriert, daß ein neuer Ausbruch an anderer Stelle untergehen könnte.

    Wie krank mit dem Thema umgegangen wird sieht man daran, wenn jemand Vergleiche mit Hitler anstellt. Anstatt über den Sinn oder Unsinn darüber zu diskutieren, wird die Person mit Floskeln totgeredet.
    Es gibt keine Diskussion zu diesem Thema, denn eine Diskussion beinhaltet zu hinterfragen, das ist in Deutschland größtenteils politisch nicht korrekt.

    Amsterdammer:
    Ich respektiere Deine Meinung und schätze Deine mir nicht entsprechende Meinung, weil sie mir neue Gedankenwege eröffnet und meine eigene Meinung mich hinterfragen läßt.
    Aber:

    Zitat

    Wer als Amtskirche im Dritten Reich (Deutschland also!) weggeschaut hat bei der systematischen Vernichtung des jüdischen Volkes, hat als Würdenträger der Amtskirche in Deutschland (heute also!) kein Recht, unter Hinweis auf den Schutz des (ungeborenen) Lebens mit Finger auf schwangere Frauen zu zeigen! Andere: Ja, Kardinäle in Deutschland: Nein Twisted Evil Twisted Evil Twisted Evil

    Das ist schlichtweg falsch (dickgedrucktes), in Deiner eigenen Argumentation. Wenn Deutschland an sich eine Verantwortung trägt, nicht aber die Individuen des Landes, dann muß das gleiche für die Institution Kirche gelten. Die Institution Kirche darf dann nicht diese Stellung einnehmen, wohl aber einzelne Mitglieder dieser Institution. Allerdings halte ich den Vergleich auch für verfehlt, auch wenn ich für Abtreibungen nur bei guten Gründen gibt, aber jeder einzelner Mensch in der Kirche darf seine Meinung haben und vertreten. Bei allen Fehlern die die Institution Kirche begangen hat, man darf sie nicht einzelnen ankreiden.

  • ActiveX deaktivieren beim Firefox nicht möglich?

    • Fraggle
    • 19. Januar 2005 um 19:06

    Sinnvoll hängt vom Betrachter: Hacker, Virenprogrammierer etc sehe bestimmt die eine oder andere sinnvolle Anwendung.

  • ICQ nutzt IE

    • Fraggle
    • 19. Januar 2005 um 19:05

    Sie mal unter den Windows Ordneroptionen oder wie das heißt bei den Dateitypen nach. Es kann auch einfach daran liegen, daß z.B. zwar html für Firefox festgelgt ist, htm aber noch für den IE. War bei mir bei meiner digitalen TV Zeitung auch der Fall. Das ändern sorgte für Abhilfe.

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 18. Januar 2005 um 22:24

    Danke bugcatcher. Dann habe ich Dich richtig verstanden. Und das sehe ich genauso (besonders letzten Beitrag komplett).
    Auch nur einen kurzer Satz nach meinen langen Postings: Wichtig ist nicht wer was verbrochen hat, sondern das Ziel, das soetwas (bezogen auf alle derartigen und auch von Dir aufgezählten Verbrechen) nicht wieder passiert.

    Edit:
    Ich will auch niemanden absprechen sich schuldig zu fühlen, das ist sein/ihr alleiniges Recht, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Aber ich spreche jedem das Recht ab mir eine Schuld oder Verantwortung für etwas aufzuladen, was ich nicht begangen habe. Dazu gehört die Erbverantwortung, denn ich lebe in diesem Land und genieße seine Rechte trage daher auch seine Pflichten, wäre dann also ein Teil der Erbverantwortung.

    Edit 2: Im Grundgesetz (oder war es in der Verfassung?) ist ausdrücklich erlaubt einen möglicherweise zukünftigen Dikator zu ermorden bzw. wird dazu aufgefordert (wenn ich den Text richtig im Kopf habe). Also eine Eigenverantwortung und der Aufruf zum selbständigen Denken und nicht zum Mitlaufen. Das widerspricht dem akzeptieren einer aufdiktierten Erbverantwortung, die in sich ein Widerspruch zur Eigenveranwortung ist..

    Edit 3:
    Interessant ist, daß meist die gleichen Leute, die von einer Erbveranwortung etc reden gleichermaßen sagen, daß man nicht auf die positiven Aspekte stolz sein kann. Für beides bin ich nicht verantwortlich. Wenn Verantwortung, dann wäre der Stolz auch legitim.

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 18. Januar 2005 um 21:39

    xeen:
    Ich verstehe bugcatcher mit dem Satz aus seinem posting so, daß er beide nicht in der Verantwortung sehen will weil. "Die Schuld einem Land als solchem zu geben, empfinde ich als mehr als abstakt. ach was. ich lass das thema jetzt endgültig. ein land das selber das macht, wofür es von anderen "wiedergutmachung" verlangt, das hat in meinen augen eh jeden anspruch verwirkt, ganz unabhängig von irgendwelchen ewig-verantwortungen." un weiter oben noch andere Sätze.
    rabenvogel:
    Dem stimme ich voll und ganz zu.

    Letzere Beitrag von xeen:
    Eben deswegen spreche ich von Sippenhaft. Es ist eine Sache Mitgefühl zu zeigen, eine andere sich immer als Täter zu sehen, obwohl ich nicht einmal in Planung war, meine Eltern als einziges Verbrechen unreine Windeln während des Krieges begangen haben und dazu die Familie aus ihren Wohngebieten vertrieben wurden.

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 18. Januar 2005 um 17:29

    Interessanter Aspekt, die Mittäterschaft: Da die weiße Rose und Stauffenberg in Deutschland waren, sind es also Mittäter.

    Ich bin zwar patriotisch veranlagt (was mich damals ebenfalls als Staatsfeind ins KZ gebracht hätte wie leider sehr wenige wissen, die Patrioten mit Rechten in einen Topf werfen), aber in erster Linie Mensch. Meine Freiheit hört da auf, wo ich andere damit eingrenze, aber deren Freiheit hört auch dort auf, wo sie meine eingrenzen.

    Ein interessanter Artikel ist unter http://science.orf.at/science/news/131981 zu finden. Interessant finde ich, weil es um Naziwörter geht. IMHO ist das auch ein Beispiel für das schon krankhafte Umgehen mit der Vergangenheit. Wie soll man die bestialische Geschichte beschreiben, wenn nicht auch mit Wörtern, die damals verwendet wurden? Außerdem hat sich von einigen der Sinn gewandelt (Großraum im militärischem Sinne hat eine andere Bedeutung als Großraum bei der Wettervorhersage).
    Die Augen dazu hat mir in der 8. Klasse mein damaliger, erwachsener Lateinnachhilfe-Lehrer (seiner Überzeugung her Kommunist), als ich ein Modellflugzeug fand. Darauf war das bekannte Kreuz. Ich wollte es entfernen, er sagte zu mir nur: Das ist ein geschichtliches Symbol, ein entfernen auf geschichtlichen Aspekten ist ein verneinen der Vergangenheit. In neueren Filmen über die Vergangenheit wird das Symbol ausgetauscht oder weggelassen. IMHO arbeitet man den Rechten damit in die Hände, weil jeder das Symbol kennt, die braunen aber sagen können, wenn das verändert wird, wieso soll der Rest dann der Wahrheit entsprechen?

    Und falls irgendjemand zu dieser Diskussion sagt, sie sei unnötig, es ist wie es ist, da braucht man nicht diskutieren, dann kann ich nur sagen, durch solche Diskussionen wird man bereichert, weil a) das Verbrechen nicht vergessen wird, b) sich Gedanken darüber macht und c) bestimmt immer wieder Aspekte hört, die man vergessen hatte oder nie zuvor hörte. Es schult auch seinen Verstand, und ein aufmerksamer Verstand ist vorsichtiger. Diesen Test (grob gesagt mit dem Buch "Die Welle" zu vergleichen, hatten wir im Bio LK auch gemacht, aber kaum einem fiel in der braunen Evolutionstheorieableitung etwas auf, weil alle dachten, das kann so ja nicht gemeint sein. Deswegen sind solche Diskussionen sehr wichtig.

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 18. Januar 2005 um 12:54

    Wenn es um Verantwortunge tragen geht, dann würden die Amis ziemlich weit oben stehen müssen, für die Massenmorde und systhematische Vernichtung von Afroamerikanern und Ureinwohnern des Kontinents.
    So müßte die Argumentation weitergeführt werden, wenn von Tätern und Opfern sowie Verantwortung gesprochen wird. Das halte ich für falsch.

    Jüdische Menschen wurden in der gesamten Geschichte verfolgt (was es nicht besser macht), aber i.d.R. wurde ein Menschheitsverbrechen nur einmal an einer Gruppe im großen Stil begangen. Also wird es beim nächsten Mal wieder jemand anderes treffen, warum mit Scheuklappen nur auf eine Grupe schauen, wenn vermutlich andere das nächste Mal dran sind? Das gilt es zu verhindern.

    Opfer der x.ten Generation? Definitiv nein. Ich sehe mich weder als Opfer der Nazizeit, polnischer Willkür und den systhematischen und heute noch geehrten Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung in Hamburg und Dresden (völkerrechtswidrig) sowie ethnischer Vertreibungen (völkerrechtswidrig) in Schlesien und Pommern nach dem krieg . Zu all diesen Punkten hätte ich nach der oben geführten Diskussion um Opfer der nächsten Generationen ein Recht, was ich aber verneine. Die direkten Opfer sind Mutter, deren Geschwister und Eltern, also nach obiger Argumentation wäre ich auch ein Opfer!

    Thema Wahlen: Leider habe ich den Namen vergessen, aber ein Physiknobelpreisträger der 80er, in Österreich lebend und jjüdischen Glauben praktizierend, sagte mal zum Thema Rechtsradikalismus (muß Ender 90er oder Anfang 2000er gewesen sein, frei wiedergegeben): "Deutschland ist harmlos. Rechte kommen selten über 5%, aber Wahlen in Frankreich, Holland Österreich, Italien und Dänemark sehen da anders aus, wenn Rechte dieser Art sogar teilweise an der Regierung beteiligt sind. Das ist bedenklicher, auch wenn es nichts über eine grundlegende Tendenz der Länder wiedergibt".

    Thema Kritik: Wieso durfte Gerhard Schröder nach seinem Antritt 98 nicht Scharon kritisieren mit seiner Politik? Wieso mußte er sich gefallen lassen, daß er "als Deutscher aufgrund der Vergangenheit diese Kritik nicht anführen darf"? Das ist a) faschistoid und b) vollkommen unlogisch. Wenn, hypothetisch gesehen, ein jüdischer Selbstmordattentäter (ich weiß, ist überspitzt) sich in die Luft jagen will, muß ich dann wegsehen wegen der Vergangenheit?

    Es gibt auch einen rationalen Grund, warum von der besonderen Verantwortung abgelassen werden sollte: kleingeister könnten darin eine Bevorzugung der jüdischen Menschen sehen, und dadurch könnte man u.U. dem Antisemitismus Auftrieb geben.

    Heir wurde Hohmann angesprochen. Sorry Leute, lest die komplette Rede (habe ich gemacht weil ich mir lieber selber eine Meinung bilde und nicht nachplappere) mal mit den Augen eines neutralen Zuhörers, der nicht die deutsche Sensibilität besitzt. Das wurde bei deren Interpretation leider nicht gemacht. Ich weiß nicht ob Hohman selber rechts ist, das geht aus der Rede nicht hervor, aber definitiv hat er niemanden verurteilt, was ihm vorgeworfen wurde. Man versteht dies zumindest eindeutig, wenn man sich an die Bedeutung des Konjunktivs erinnert, denn der spielt in der Rede eine große Rolle. Aber anscheinend schien auf die Kritiker die PISA Studie zuzutreffen, denn für sie war alles Indikativ.

    Wenn es um das nichtvergessen geht, da will ich auch nicht widersprechen. Leider werden zuviele Greueltaten vergessen, und manche finden immer noch in der "größte Demokratie" der Welt statt.


    Edit: Zahlungen fanden in den 60er statt, mein Großonkel war als anerkannter Naziverfolger in dem dafür verantwortlichem Ausschuß. Die Zahlungen wurden getätig, leider aber größtenteils von den Regierungen der erhaltenen Länder nicht an die Opfer weitergeleitet. Meiner Meinung nach hätte, da die echten Opfern nicht zweimal ein Opfer sein sollen, diesmal die Gelder direkt an die Opfer gezahlt werden müssen, aber als Kredit an die jeweilige Regierung.

    Edit2: habs erste richtig gelesen: bugcatcher und rabenvogels postings, na die habens viel kürzer erklärt :)

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 17. Januar 2005 um 22:45

    Natürlich darf man nicht leichtfertig einen Vergleich ziehen.
    Ich halte es nur für leichtfertig einer Verantwortung gegenüber einer bestimmten Gruppe zu reden, denn dann das kann blind auf einem Auge machen.
    Ich denke man hält die Ehre der ermordeten am höchsten, wenn man das Augenmerk auf Rassismus setzt, weil das Antisemitismus beinhaltet. Es waren Opfer, weil sie einer Gruppe angehörten, in diesem Fall hauptsächlich Juden. Ich betrachte es nicht als meine Verantwortung gegenüber Juden auf Bekämpfung des Rassismus zu achten, sondern als meine Verantwortung gegenüber allen unterdrückten und diskrimierten Menschen. Und nicht wegen der Vergangenheit, die macht es uns nur leichter das zu erkennen. Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen, unabhängig der Herkunft. Denn wir haben alle die gleichen Rechte. Auf die Art will ich die Opfer des 3. Reiches und dessen Widerständler auf allen Seiten ehren, in dem ich gegen jede Art von Rassismus vorgehe und nicht nur ein Augenmerk habe. Ich denke, daß wäre auch im Sinne der Opfer. Ich denke so weit liegen wir nicht auseinander, ich glaube nur, ich definiere es besser als Thierse, weil ich keine Gruppe ausklammere, was er indirekt macht. Das halte ich für blauäugig.
    Im Übrigen ist jedes Verbrechen an der Menschheit einzigartig, die Nutzung der KZ nach dem Krieg durch die Russen, deren Gulags, die Caesarenzeit (als Titel, nicht die Person Caesar an sich gemeint) der Römer. Alle auf ihre Art. Ich finde es schon als einen perversen Sport die Einzigartigkeit schlechthin zu beschreiben, wer denkt dann bitte schön noch an die Opfer? Es interessiert die bestimmt nicht im Mindesten aus welcehm Grund sie bestialisch aus niedrigsten Beweggründen ermordet wurden. Wenn man aber endlich die Diskussion um die Einzigartigkeit an sich ruhen ließe, dann könnte man wieder den Blick auf das werfen, was wichtig ist, nicht in der Vergangenheit zu leben und zu verhindern, daß solche Taten sich wiederholen. Ein Festbeißen an einer bestimmten Definition dieser Tat heißt, sich eventuell nur in eine Richtung zu fixieren und dabei anderes zu übersehen.
    Letztendlich spielt wieder mal die Großmannssucht in Deutschland eine Rolle: "Nur wir können diese Verantwortung haben". Das kann ich nicht glauben, muß in der Geschichte in jedem Land erst ein derartiges Verbrechen passieren, damit die anderen auch eine Verantwortung tragen? Nein, ich denke nicht, wir leben auf einem Planeten, in einer Umwelt, wir verdanken vielen Völkern irgendetwas, wir haben alle Nachbarn, Freunde aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Wir unterschieden uns vom Tier, weil wir nicht nur aus Nahrungsgründen getötet haben, aber auch, weil wir eine Moral entwickelt haben, die zeitweise äußerst fragwürdig war. Aber diese Moral entwickelt sich weiter, zum Schutz der Art (mal salopp biologisch ausgedrückt). Und diese Moral sollten allen Menschen sagen, daß jeder von uns das Recht hat zu leben, frei zu sein. Das sollte unsere Triebfeder sein, denn wenn alle die gleiche Triebfeder haben, läßt es sich leichter an einem Strang ziehen, dann werden auch keine Unterschiede gesehen.
    Was momentan abgeht, halte ich für Hohn gegenüber den Opfern, weil sie instrumentalisiert werden (von unseren Politikern!!, von anderen rede ich nicht). Größer, besser, schuldiger, alles in der Steigerungsform. Die Erinnerung wird doch größtenteils als Werbemittel verwendet, um sich publik zu machen, gut dazustehen, "die anderen, aber nicht ich". Wo liegt da die Ehrung der geschändigten, ermordeten? Nie wieder Rassismus, nie wieder Unterschiede. Ohne wenn und aber, ohne besondere Verantwortung, denn die haben wir alle gegenüber der Menschheit, weil wir alle zusammengehören. "Und wer frei von euch von Schuld ist, der werfe den ersten Stein"

  • Kann sich in Deutschland eigentlich jeder alles erlauben?

    • Fraggle
    • 17. Januar 2005 um 14:29

    Amsterdammer:
    Sorry, aber

    Zitat

    Vorsicht bei der Diskussion:
    die Deutschen gibt es nicht, aber Deutschland hat eine historisch bedingte besondere Verantworung gegenüber den Juden.


    ist für mich ein der ewiggestrigen Aussagen. Völliger Blödsinn, weil
    a) es einen Erbschuld und somit faschistische Sippenhaft beinhaltet,
    b) es keine Verantwortung gegenüber einem bestimmten Volk geben darf, weil dieses dann besser gestellt und andere (Opfer wie unbetroffene) berabgesetzt werden. Ich behandle eine Menschen jüdischen Glaubens nicht anders, als jeden andere auch, alles andere wäre Faschismius in reinster Form, nämlich Unterschiede zu machen.
    c) hat nicht nur Deutschland eine Veranwortung gegenüber möglichen Opfern, sondern jeder moralisch denkende Mensch. Denn das höchste Gut eines Menschen ist sein/ihr Menschenrecht, also das Recht Mensch zu sein, dazu gehört auch die Freiheit. Dieses Recht zu schützen sollte und muß das Ziel eines jeden Menschen sein, denn es beinhaltet auch egoistisch betrachtet seinen eigenen Schutz.
    Und dabei gibt es keine besonderen Verantwortungen. Das sind, sorry wenn es nach persönlichem Angriff klingt, nach Menschen, die nichts aus der Vergangenheit gelernt haben.
    Und genau deswegen sind Vergleiche sogar immens wichtig und man muß von der Einzigartigkeit ablassen, denn die bedeutet, daß soetwas nie wieder passieren kann, und dieser Gedanke ist der erste Fehler und Schritt zu einer Wiederholung dieser menschenverachtetend Tat, was wir alle nicht wollen.
    Was die wichtigste Erinnerung daran sein sollte: Es kann jeden treffen. Irgendwie gehört man immer in eine Gruppe, und solch ein Haß kann auf jede fallen, egal welcher Religion, Hautfarbe, Herkunft etc. Ich z.B. bin Brillenträger und sehe gerade mal besser als ein Maulwurf, daß ist bei mir schon mal eine Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die es treffen kann.
    Wehret den Anfängen, alle Menschen haben die gleichen Menschenrechte, das verbietet auch besondere Verantwortungen die ein Gruppe über eine andere setzt.

    Edit Das Wort Belehrung auf der ersten Seite finde ich auch daneben, denn es bedeutet daß man einfach ungefragt nachbetet. Ich denke, es ist besser zu verstehen. Lieber - frei nach dem "Club der toten Dichter" - 17jährige Freidenker. Wer selber denkt, wird schwerer gelenkt, da beißen sich auch Faschisten die Zähne aus.

  • Angeklickte Links sofort "einfärben" lassen

    • Fraggle
    • 16. Januar 2005 um 11:28

    Nö, auch dann nicht.

  • Angeklickte Links sofort "einfärben" lassen

    • Fraggle
    • 16. Januar 2005 um 11:25

    Nö, das hilft da nicht, außer vielleicht nach FF Neustart. Werde ich gleich mal nachsehen.

  • Angeklickte Links sofort "einfärben" lassen

    • Fraggle
    • 16. Januar 2005 um 10:59

    Also ich kann Tilts Erfahrung mit den angeklickten Links bei dem angegeben Link nachvollziehen, wird bei mir auch nicht schwarz.

    bc Hast Du vielleicht eingestellt Seite immer neu laden?

  • Etwas über Rabenvögel

    • Fraggle
    • 16. Januar 2005 um 10:53

    Interessanter Artikel, für den leider nur die Überschrift biologisch nicht ganz korrekt und etwas irreführend ist. Es wird nicht die Fähigkeit Werkzeuge zu benutzen vererbt (was eher Erlernen und Beobachtung ist), sondern mittels Improvisation Gegenstände zu Werkzeugen zu machen.
    Aber nur am Rande erwähnt, sehr interessant, vor allem wenn man bedenkt, was das für die Hirnstruktur bedeutet (abstraktes Denken ist dafür nötig).

    Zitat

    Mit deren Klugheit kann ich aber nicht mithalten. Eigentlich schade

    Na ich möchte Dich auch nicht sehen, wie Du mit einem Stöckchen und daraus gebauten Haken im Mund, ähm Schnabel meine ich, auf die Jagd gehst. Wie sähe das auch aus, wenn Du an der Theke die Person Deiner Träume ansprichst ;)

  • spoofstick neben Menüleiste

    • Fraggle
    • 15. Januar 2005 um 13:35

    rabenvogel:
    So wie ich es im Moment auch praktiziere.
    Vielleicht schreibt ja jemand irgendwann aus Interesse das Programm um, vielleicht so, daß wenn Spoofstick Anzeigename von Adreß-Domänen-Name abweicht, dies im Stil von OSD groß im Vordergrund gezeigt wird.
    Leider hab ich null Ahnung davon, aber solche Leute muß es auch geben :)

  • spoofstick neben Menüleiste

    • Fraggle
    • 14. Januar 2005 um 19:41

    Naja, zuhause stört es mich auch nicht, aber auf meinem Laptop. Dort habe ich die Webdevelogper-, Biotool- und Spoofstickleiste. Alles auf dem 14 Zoll Schirm.
    Ähm, manchmal finde ich meine eigenen Sachen nicht mehr wieder :(

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