Zitat von deschen2
Im Übrigen disqualifiziert sich die Linke ja von selbst als ernstzunehmende parlamentarische Kraft, [..] Das steht DVU/NPD/Republikaner-Plakaten a lá "Schluss mit dem Benzinwucher. Wähle Rechts." in Nichts nach.
"Deutschlandtrend" sieht "Die Linke" derzeit bei 12% (+2 gegenüber Die Grüne +1/+0 gegenüber FDP).
Umfragen hin - Unfragen her: die bedeutet doch, das 12% der wahlberechtigten Bürger dieses Landes der Meinung sind, Die Linke ist sehr wohl eine parlamentarische Kraft (soviel Intelligenz mal angenommen, dass diese Leute wissen, dass eine Partei mit >4,97% ins Parlament kommt).
Meine polit. Heimat ist mehr die CSU, Tendenz Die Grüne. Aber man muss schon (demokratisch) akzeptieren, dass das Meinungsbild von Die Linke nicht so schlecht zu sein scheint.
Ich persönlich würde diese Partei gerne im Parlament sehen, noch besser in entscheidender Verantwortung (also: an der Regierung, egal ob auf Landes- oder Bundesebene).
Dann könnte man ein wirkliches Urteil über Die Linke fällen, u.a. auch, ob der Name auch wirklich Programm ist, nämlich diese Partei wirklich an den linken äusseren Rand (ins Extreme) tendiert, oder nicht.
Ob sie tatsächlich konstruktive Politik betreiben können, oder nicht.
Sofern der Trend nicht nur eine "Modeerscheinung" ist, wovon man derzeit nicht unbedingt ausgehen kann, werden wir zukünftig ein 5er-System im Lande haben. Somit werden alle etablierten Parteien sich inhaltlich und konzeptionell mit Die Linke auseinandersetzen müssen - auch das gehört zum demokratischen Prozess dazu.
Ich plädiere in Hessen für eine SPD+GAL+Die Linke - Koalition. Je eher man Die Linke entzaubern kann, desto eher kehrt wieder Ruhe ins Land ein.
Aber: je eher man evtl. vorhandene konstruktive Fähigkeiten von Die Linke erkennt, desto besser für die demokratische Zukunft unseres Landes.
Stabile Regierungen (ausgenommen die nicht sonderlich effektive Grosse Koalition) wird es nicht geben können, wenn man irgendwelche rechnerischen Konstellationen konstruiert, nur um diese Partei möglichst aussen vor zu halten.
Wie gesagt: ich werde sie nicht wählen, würde sogar eine intensive Prüfung befürworten um undemokratische Inhalte/Konstrukte innerhalb dieser Partei aufzuspüren - aber solange eine Zulassung zur Demokratie vorhanden ist, muss man auch gleiches Recht für alle zugelassenen Parteien walten lassen.
Ypsilanti als Kanzlerin - nun gut, ich denke auch in Hessen gibt es mehr Kompetenzen (SPD), von denen man eher sowas behaupten kann. Aber gut, sie ist nun mal (leider) die TOP1 in diesem Lande.